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Formel Eins: Vorschau GP der Niederlande 2023

von DonDahlmann
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Die Frage, wer hinter Max Verstappen auf den zweiten Platz kommt, dürfte noch das spannendste an diesem Rennen werden.

Die Formel Eins ist aus ihrer Sommerpause zurück und startet in Zandvoort den zweiten Teil der diesjährigen, sehr einseitigen Saison. Man kann davon ausgehen, dass etliche Teams in den nächsten zwei bis drei Rennen ihre letzten, großen Updates für diese Saison zeigen werden und einige davon sollte man am Wochenende sehen. Bei Red Bull ist man mit den Updates für dieses Jahr schon durch, abgesehen von Kleinigkeiten, die man verbessern wird. Aber der Vorsprung des Teams ist auch so groß, dass man sich bequem ausruhen kann.

Die Frage, ob es noch einen anderen Sieger als Red Bull geben kann, wird vermutlich davon abhängen, ob Red Bull in technische Probleme kommen wird. Eine andere Variante wäre, dass Red Bull auf einer Strecke, die ihnen eh nicht so liegt, einen Motor- oder Getriebewechsel bei Verstappen vornehmen muss. Das wäre dann die Chance für Mercedes, Ferrari, McLaren oder Aston einen Sieg abzustauben. Und mehr als abstauben wäre es nicht. Red Bull hat, bis auf das Rennen in São Paulo seit Juli 2022 alle Rennen gewonnen.

Aber immerhin ist der Kampf dahinter durchaus spannend. Gleich vier Team rangeln um einen Platz auf dem Podium und alle haben so ihre Probleme. Mercedes und Ferrari sind durch ihr Chassis limitiert, McLaren hat das neue Auto bisher nicht richtig im Griff und Aston Martin kann im Moment nicht bei der Weiterentwicklung mithalten. Das führt dann zu interessanten und engen Rennen. Tatsächlich wäre die Saison richtig spannend, wenn man beide Red Bull aus der Wertung nehmen würde. Die WM sähe so aus:

Alonso: 230 Punkte
Hamilton: 212 Punkte
Leclerc: 151 Punkte

Mercedes: 349 Punkte
Aston: 314 Punkte
Ferrari: 290 Punkte

Man kann Red Bull keinen Vorwurf machen, dass sie so gut sind. Adrian Newey und sein Team haben die Autos mit limitierten Ground Effect am besten verstanden, der Rest kommt nicht hinterher. Erstaunlich ist aber, dass auch nach mehr als zwei Jahren Entwicklungszeit kein anderes Team etwas gefunden hat. Das deutet darauf hin, dass das Entwicklungspotenzial der Autos limitiert ist. Experimente, wie die von Mercedes, kann man sich nicht erlauben. Und so kopieren McLaren und Aston den Red Bull und die anderen Teams werden stetig folgen.

Der von der FIA erhoffte Effekt, dass kleinere Teams angesichts der neuen Regeln weiter nach vorn kommen können, wird sich nicht bewahrheiten. Eventuell sollte die FIA noch mal bei der WEC nachfragen. Die Idee, dass man Chassis-Reglement mehr oder weniger freigibt und die Restriktion bei der verbrauchten Energie ansetzt, ist vielleicht auch ein Modell, das so oder ähnlich für die F1 funktionieren könnte. Die andere Variante wäre, dass man den Weg der IndyCar geht und die Autos noch mehr vereinheitlicht. Was die Hersteller aber sicher nicht wollen.

Strategie:
Das Rennen könnte aber durchaus interessant werden, sollte der angekündigte Regen in Zandvoort auch am Renntag vorhanden sein. Der Freitag könnte trocken sein, der Samstag sieht eher nass aus. Sonntag ist die Sache noch unentschieden. Die Vorhersage sieht am Donnerstagmorgen Regen bis ungefähr 13.00 Uhr, danach soll es trocken sein. Sicher wird man bei diesem Wetter aber mit einer „grünen“ Strecke arbeiten müssen. Sollten die Trainings nass, das Rennen aber trocken sein, dürfte das interessant werden. Auch Mischverhältnisse am Sonntag sind drin.

Vor allem die Quali am Samstag könnte spannend werden. Pirelli bringt C1, C2 und C3 mit, was angesichts der Belastung für die Reifen auf der Strecke normal ist. Das bedeutet aber auch, dass die Teams Schwierigkeiten haben werden, die Reifen auf Temperaturen zu bringen, vor allem, wenn der Reifenabrieb der Tage zuvor wieder ausgewaschen wird. Bei der eher kühlen Witterung wird der C1 für das Rennen eher die zweite Wahl sein. Das bedeutet aber auch, dass man mehr Stopps einkalkulieren muss.

Bei trockener Strecke könnte man einen langen Stint mit dem C1 probieren, aber ich gehe davon aus, dass man damit wenig Chancen haben wird, wenn man weiter hinten starten wird. Vorn wird man zum Start also mindestens auf die Medium setzen. Ich sehe aber auch Chancen für die C3, da der Asphalt in Zandvoort relativ sanft mit den Reifen umgeht. Das Problem sind die vielen schnellen Rechtskurven und die letzte Steilkurve, die vor allem dem linken Vorderreifen zusetzen werden.

Bilder: Pirelli

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