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IndyCar: Analyse Bommarito Automotive Group 500

von Rainer
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Nur ein Rennen nach seinem ersten Saisonsieg ließ Scott Dixon gleich den zweiten folgen. Damit hielt er auch die Meisterschaft ein wenig offen.

Der Samstag begann wie erwartet. Im ersten Training setzte Josef Newgarden die Bestzeit. Das Qualifying musste wegen eines Unwetters auf Sonntag verschoben werden. Dort fuhr Scott McLaughlin die schnellste Zeit. Eine Strafe wegen eines Motorwechsels brachte ihn dann aber auf Startplatz 10. Insgesamt wurden sechs Fahrer wegen eines Motorwechsels bestraft. Damit bildeten Josef Newgarden und Colton Herta die erste Startreihe. Dahinter folgte McLaren mit Pato O’Ward und Felix Rosenqvist vor Romain Grosjean und David Malukas. Alex Palou und Scott Dixon starteten von den Plätzen 14 und 16.

Der Start verlief für IndyCar-Verhältnisse sehr diszipliniert und fast alle Fahrer überstanden die ersten Kurven. Lediglich Ed Carpenter verschätzte sich massiv und fuhr auf Benjamin Pedersen auf. Dieser drehte sich in die Mauer von Kurve 1 und so begann das Rennen direkt mit der ersten Caution. Über Start und Restart verbesserte sich David Malukas auf Platz 3, an der Spitze blieb Josef Newgarden vor Colton Herta. In Runde 45 tauchte Ed Carpenter, der durch Reparatur und Strafe bereits drei Runden Rückstand hatte, vor Newgarden auf. Doch der Führende machte keine Anstalten zu überholen. Vielmehr sparte er im Windschatten Benzin, da Herta seinen Rückstand von über einer Sekunde nicht verringern konnte.

In Runde 51 begann die erste Serie der Boxenstopps. Für Colton Herta konnte der Stint nicht früh genug beendet werden. Er hatte große Probleme mit seinen Reifen und fiel bis zu seinem Stopp in Runde 57 auf den vierten Platz zurück. Für eine mögliche 3-Stopp-Strategie, die durch die Gelbphase zu Beginn des Rennens möglich geworden wäre, war es aber noch zu früh. Josef Newgarden konnte trotz der vielen Führungsrunden seinen Stint bis Runde 62 ausdehnen. Will Power und Scott Dixon kamen sogar erst in Runde 65 an die Box. Nach allen Stopps führte Josef Newgarden mit fast zwei Sekunden vor Colton Herta und Pato O’Ward, der in diesem Stint die weicheren Option-Reifen einsetzte. Damit kam er relativ leicht an Herta vorbei und war auch an der Spitze schneller als Newgarden. In Runde 85 war er bis auf 0,6 Sekunden an Newgarden dran, der ebenfalls mit Option-Reifen unterwegs war. Colton Herta auf Platz 3 hatte mittlerweile über 7 Sekunden Rückstand.

Nach ihren Stopps in den Runden 102 und 103 kamen Pato O’Ward und Josef Newgarden mitten im Verkehr wieder auf die Strecke. O’Ward witterte seine Chance, die Führung zu übernehmen, doch Newgarden verteidigte sich geschickt. Schnell brachte er einen Hinterbänkler zwischen sich und seinen Verfolger und hatte damit seine Position an der virtuellen Spitze wieder sicher. Scott Dixon lag derweil in Führung und versuchte es mit einer 3-Stopp-Strategie. In Runde 123 verlor sein Teamkollege Takuma Sato sein Auto in Kurve 2, alle Piloten kamen während der Caution an die Box und Scott Dixon führte das Rennen vor Josef Newgarden und Pato O’Ward an. Die überrundeten Piloten, darunter Will Power und Marcus Ericsson, absolvierten ihre Stopps fünf Runden nacheinander. Sie holten die verlorene Runde wieder auf und hatten mehr Benzin zur Verfügung als die Piloten in der Führungsrunde.

Nach dem Restart in Runde 135 gab es einzige enge Duelle, allen voran Pato O’Ward gegen Josef Newgarden und David Malukas gegen Scott McLaughlin. Währenddessen konnte sich Scott Dixon an der Spitze leicht absetzen. In Runde 164 kam Pato O’Ward an die Box. Das Team Penske reagierte und holte eine Runde später Josef Newgarden an die Box. Diesmal funktionierte der Under-Cut und O’Ward konnte sich vor Newgarden setzen. Beide gaben so auch den Versuch auf, mit nur einem Stopp ins Ziel zu kommen. Scott Dixon hingegen drehte weiter seine Runden an der Spitze vor Marcus Ericsson. Doch Chip Ganassi holte den Schweden in Runde 177 an die Box. Härtester Verfolger von Dixon war nun Will Power, der in Runde 190 die Box ansteuerte. Damit waren nur noch Scott Dixon und 24 Sekunden dahinter Romain Grosjean in der Führungsrunde und auf der gleichen Strategie.

Nach 196 Runden kamen auch Scott Dixon und Romain Grosjean an die Box. Dixon kam mit 9,5 Sekunden Rückstand auf Pato O’Ward als Elfter wieder auf die Strecke. Josef Newgarden absolvierte seinen letzten Stopp in Runde 208. Pato O’Ward folgte sechs Runden später. Doch beide hatten keine Chance gegen Scott Dixon, sollte dieser mit Benzin im Tank das Ziel erreichen. Und an Dixons Spritsparqualitäten gab es keinen Zweifel. In Runde 211 endete die Serie von Josef Newgarden endgültig. Beim Versuch, Devlin DeFrancesco zu überholen, kam er zu weit nach außen und schlug in die Mauer ein. Eine Caution war nicht nötig, da Newgarden sein Auto an die Box zurückbringen konnte und es keine Trümmerteile gab. Das Rennen war für Newgarden jedoch beendet.

Ab Runde 220 machte Will Power Druck auf Scott Dixon und verkürzte seinen Rückstand auf unter eine Sekunde. Da er aber noch einen kurzen Tankstopp einlegen musste, stellte er keine wirkliche Gefahr für Scott Dixon dar. In Runde 239 legte er diesen Stopp ein und kam danach als Zehnter wieder auf die Strecke. Scott Dixon führte nun mit 23 Sekunden vor Pato O’Ward und David Malukas. Mit einem blitzsauberen Rennen bestätigte Malukas seine leichte Favoritenrolle vor dem Rennen. Dixon konnte dem Sieg gemütlich entgegenfahren. Seine größte Bedrohung war Alexander Rossi, der mit einer Runde Rückstand direkt hinter ihm fuhr und seinerseits von Scott McLaughlin und Colton Herta gejagt wurde.

In den Top-10 konnte sich in den letzten Runden nur noch ein Fahrer verbessern. Will Power überholte Marcus Ericsson für Platz 9. Am Ende gewann Scott Dixon ungefährdet mit mehr als 20 Sekunden Vorsprung vor Pato O’Ward und David Malukas. Das war wieder eine absolute Meisterleistung des Spritspar-Königs. Platz 4 verteidigte Alexander Rossi vor Scott McLaughlin und Colton Herta. Mit Platz 7 sammelte Alex Palou 26 Punkte für die Meisterschaft. Ein gutes Rennen brachte Felix Rosenqvist Platz 8 ein. Damit war er aber schlechtester McLaren-Pilot. Will Power und Marcus Ericsson komplettierten die Top 10.

Das komplette Ergebnis ist auf der Homepage der IndyCar-Serie (pdf) nachzulesen.

Der Vorsprung von Alex Palou (565 Punkte) in der Meisterschaft auf Scott Dixon (491 Punkte) ist auf 74 Punkte geschrumpft. Ein Top-15-Ergebnis in Portland reicht Palou, um Meister zu werden. Josef Newgarden (440 Punkte), Pato O’Ward (429 Punkte) und Scott McLaughlin (426 Punkte) kämpfen noch um den dritten Platz.

Vorschau Grand Prix of Portland

Ohne Pause rast die IndyCar-Serie auf das Saisonende zu. Bereits am kommenden Sonntag steht das Rennen in Portland auf dem Programm. Und die Aussichten für Alex Palou sind gut. Vor zwei Jahren gewann er das Rennen auf dem Weg zu seiner ersten Meisterschaft. Im vergangenen Jahr litt er unter massiven Handling-Problemen mit gebrauchten Reifen. Trotzdem kam er als 12. ins Ziel. Dann müsste er nur noch in Laguna Seca an den Start gehen, um Meister zu werden. Scott Dixon hingegen hatte im Vorjahr, zumindest im Rennen, einen sehr gut liegenden Ganassi-Dallara. Von Startplatz 16 kam er als Dritter ins Ziel. Eine perfekt umgesetzte Strategie war der Schlüssel zu dieser Aufholjagd.

Nicht zu schlagen waren im Vorjahr die Penke-Dallara mit Scott McLaughlin und Will Power. Beide standen bereits in der ersten Startreihe und kamen ungefährdet ins Ziel. Josef Newgarden hatte Chancen auf Platz 3, doch die falsche Reifenwahl im letzten Stint ließ ihn noch auf Platz 8 abrutschen. Im Kampf um Platz 3 war auch Pato O’Ward. Doch er beschädigte sich sein Auto und hatte am Ende keine Chance gegen Scott Dixon.

Strecke

Der Portland International Raceway liegt in einem Park südlich des Columbia River. Er entstand aus einem Stadtviertel, das 1948 durch eine Flut zerstört wurde. Die verlassenen Straßen wurden anschließend für Rennen genutzt. Die heutige Strecke ist 1.967 mi (3,17 km) lang und hat 13 Kurven. Die Start- und Zielgerade mündet in eine langsame Rechts-Links-Rechts-Schikane. Trotz der Möglichkeit zum Kontern und der damit verbundenen erhöhten Unfallgefahr ist dies die beste Überholpassage der Strecke. Nach einer kurzen Geraden folgen zwei Rechtskurven mit insgesamt 220 Grad, die immer enger werden. Das weitere Infield besteht aus einer Links- und einer engeren Rechtskurve. Die längste Vollgasphase mit einer schnellen Linkskurve und einer langen Rechtskurve (Kurve 8) mündet in eine mittelschnelle Links-Rechts-Passage. Eine enge Rechtskurve führt zurück auf die Start- und Zielgerade. Mit einer geschickten Linienwahl kann man sich hier bereits in eine gute Angriffsposition für die erste Schikane bringen.

Zeitplan

Freitag 1. September

6:00 – 7:15 p.m. (0:00 – 1:15) – NTT IndyCar Series practice #1

Samstag, 2. September

12:00 – 1:00 p.m. (18:00 – 19:00) – NTT IndyCar Series practice #2
3:30 – 5:00 p.m. (21:30 – 23:00) – Qualifying for the NTT P1 Award
8:15 – 8:45 p.m. (02:15 – 02:45) – NTT IndyCar Series final practice

Sonntag, 3. September

3:00 – 6:00 p.m. (21:00 – 0:00) – Race Broadcast Windows NBC
3:23 p.m. (21:23) – Command to start engines

3:30 p.m. (21:30) – Grand Prix of Portland (110 laps/216.04 miles), NBC, Sky (live)

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