Auf dem Homestead-Miami Speedway löste Christopher Bell sein Finalticket. Drei Playoff-Teilnehmer schieden derweil vorzeitig aus.
In wenigen Wochen steht das Finale der NASCAR-Cup-Serie in Phoenix auf dem Programm. Als erster Fahrer qualifizierte sich Kyle Larson in Las Vegas. Das zweite Ticket für das Final Four ging an Christopher Bell, der auf dem Homestead-Miami Speedway das zweite von drei Playoff-Rennen der “Round of 8” gewann.
Dabei spielte der Toyota-Pilot zunächst keine große Rolle im Rennen. Im ersten Stage-Segment wechselten sich Bubba Wallace, Martin Truex Jr. sowie William Byron, Brad Keselowski und Larson an der Spitze ab. Letzterer entschied schließlich die erste Stage für sich. Wegen eines Drehers von Ricky Stenhouse endete diese zudem unter Gelb, es war die erste von fünf Gelbphasen.
Auch im zweiten Segment war es Larson, der die Führung übernahm. Doch der Hendrick-Pilot überfuhr seine Reifen und verlor massiv an Geschwindigkeit. Drei Runden vor Schluss musste er Ryan Blaney und Byron ziehen lassen. Blaney sicherte sich den Stage-Sieg und den Bonuspunkt.
Zu Beginn des dritten Segments war Larson wieder mit von der Partie. Aber nicht lange. 50 Runden vor Schluss stand der letzte von drei Green-Flag-Stops auf dem Programm. Dabei wollte der Hendrick-Pilot möglichst viel Zeit auf den führenden Blaney gutmachen. Doch das ging gründlich in die Hose, denn Larson verschätzte sich, erwischte den Penske-Ford leicht am Heck und krachte in die Polsterung der Boxenmauer. In Homestead sind das mit Sand gefüllte Fässer. Damit war das Rennen für ihn gelaufen.
„Ich hatte nicht damit gerechnet, dass [Blaney] so früh verzögert. Ich muss mir mal die Daten ansehen, wie mein Tempo in Relation zum Pitroad-Speed war“, erklärte Larson im TV-Interview mit NBC und entschuldigte sich: „Das war ganz sicher nicht meine Absicht. Verärgert bin ich vor allem über mich selber. Selbst, wenn er frühzeitig verlangsamt haben sollte, hätte ich nicht so reinhalten sollen.“ Nach einer kurzen Rotphase wurde das Rennen fortgesetzt.
Doch der Hendrick-Pilot war nicht der einzige Playoff-Teilnehmer, für den es in Homestead nicht rund lief. Auch Denny Hamlin und Truex Jr. fielen kurz nacheinander in ihren Gibbs-Toyota aus. Zunächst krachte Hamlin 40 Runden vor Schluss mit einem technischen Defekt in die Mauer. In der dadurch ausgelösten Gelbphase rollte dann Truex Jr. mit Motorproblemen aus. Wenige Runden zuvor hatten bereits Ross Chastain, Keselowski, J.J. Yeley und John Hunter Nemecheck wegen einer Kollision Gelb gesehen. Beim anschließenden Restart übernahm Bell erstmals die Führung.
Inzwischen war es aber wieder Byron, der beim Restart das Feld anführte. Diese verteidigte er auch gegen Blaney. Doch Bell kam von hinten und übernahm 15 Runden vor Schluss die Führung. Diese brachte er dann auch über die Ziellinie. Byron fiel sogar noch hinter Blaney und Tyler Reddick zurück.
Um die beiden verbleibenden Plätze im Finale dürfte es noch einen spannenden Kampf geben. Byron ist mit 30 Punkten Vorsprung auf Tyler Reddick in einer sehr komfortablen Situation. Blaney muss mit 10 Punkten Vorsprung schon mehr zittern. Aber auch Hamlin und Truex haben mit 17 Punkten Rückstand noch Chancen auf einen Finalplatz. Chris Buescher (-43) hingegen muss gewinnen, um noch vom Titel träumen zu können.
UpNext: Martinsville
Am kommenden Sonntag fällt die Entscheidung auf dem Martinsville Speedway. Dort findet das Finale der Round of 8 statt. Nach den Siegen von Larson in Texas und Kansas haben noch sieben Fahrerinnen und Fahrer die Chance, sich für das Finale in Phoenix zu qualifizieren.
Das Rennen am Sonntag ist zugleich das zweite Gastspiel auf dem Kurs in Virginia, der mit 0,526 Meilen eines der kürzesten Ovale im Rennkalender ist. Aufgrund der langen Geraden und sehr engen Kurven mit nur 12 Grad Überhöhung wird die Strecke auch als Büroklammer bezeichnet.
Das Herbstrennen wurde in Martinsville erstmals 1949 ausgetragen und von Red Byron gewonnen. Lange Zeit fand das Rennen entweder Ende September oder Mitte Oktober statt. In den letzten Jahren wurde das Rennen auf Ende Oktober verlegt und findet meist in der Halloween-Woche statt.
Viele Fahrer haben beim Herbstrennen in Martinsville triumphiert. Mit Richard Petty, Darrell Walltrip, Jeff Gordon und Jimmie Johnson gelang es vier Fahrern, das Rennen sechsmal zu gewinnen. Drei Siege gingen auf das Konto von Fred Lorenzen, Cale Yarbrough und Dale Earnhardt. Von den aktiven Fahrern konnte nur Danny Hamlin das Herbstrennen mehrfach gewinnen. Im vergangenen Jahr siegte Chase Elliott im Oval von Martinsville.
Das mit Abstand erfolgreichste Team ist Hendrick Motorsports, das 18 Mal den Sieger stellte. Joe Gibbs Racing kommt auf sechs Siege, Richard Childress Racing gewann bisher dreimal in Martinsville. Bei den Herstellern führt Chevrolet mit 32 Siegen, gefolgt von Ford mit 15 und Toyota mit vier Erfolgen.
Bilder: NASCAR/Getty Images (Sean Gardner/James Gilbert)