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Super Formula: Vorschau auf den Titelkampf beim Suzuka-Finale

von geinou
4 Kommentare

Drei Hauptanwärter auf den Titel. Zwei Rennen. Eine Strecke. Zum großen Saisonfinale der japanischen Super Formula, dem 22. JAF Suzuka Grand Prix, steht noch mal ein Doubleheader auf dem Programm. Die drei heißesten Kandidaten bei der Entscheidung in Suzuka: Ritomo Miyata, Liam Lawson und Tomoki Nojiri. Wir sind live vor Ort!

Spannender könnte es nicht sein: Lediglich zwölf Punkte trennen die drei Hauptanwärter im Meisterschaftskampf. Es ist das Duell des aufstrebenden Superstars Ritomo Miyata (TOM’S), der Rookie-Sensation Liam Lawson (Mugen) sowie dem amtierenden Altmeister und Dominator der letzten beiden Jahre: Tomoki Nojiri (Mugen). Gleich zwei Rennen, jeweils eines am Samstag und Sonntag, stehen noch auf dem Programm. Damit stehen auch noch 53 Punkte (20 für den Sieg plus drei Bonuszähler für die Pole-Position) auf dem Spiel. Das bedeutet gleichzeitig auch, dass alle drei Hauptanwärter Vollgas geben müssen, um am Sonntagnachmittag die Meisterpokal stemmen zu dürfen. Miyata, Lawson, Nojiri – sie alle drückten der Super Formula in diesem Jahr auf ihre Art und Weise den Stempel auf. Grund genug einen Blick auf das Titelduell zu werfen.

 

Ritomo Miyata (TOM’S): 94 Punkte
2 Siege, 4 Podiumsresultate, 0 Pole-Positions, Qualifying-Durchschnitt: 5.00

A superstar in the making. Ritomo Miyata ist eines der größten Talente aus Toyotas Fahrerkader. Das bewies er nicht nur 2020, als er den Titel in der Super Formula Lights mit zwölf von 17 möglichen Siegen gewann. Gleichzeitig schnupperte er zweimal auch erste Luft in der Super Formula, als er für den verhinderten Kazuki Nakajima einsprang. Zwar kam Miyata in seiner ersten Vollzeitsaison just ein Jahr später nicht über den zehnten Tabellenrang hinaus. Bereits 2022 folgte aber die Steigerung auf den vierten Platz in der Meisterschaft. 2023 könnte ihm mit dem Titelgewinn nun der größte Coup gelingen. Es wäre der erste Triumph für Toyota sowie sein Team TOM’S seit Nick Cassidy im Jahr 2019. Es könnte der krönende Abschluss einer bereits sehr erfolgreichen Saison des 24-Jährigen sein, der auch in der SUPER GT um den GT500-Titel kämpft und in das WEC Challenger-Programm des japanischen Automobilgiganten aufgenommen wurde. Miyata gilt damit als heißer Kandidat auf eines der Hypercar-Cockpits in naher Zukunft. Erste WM-Luft schnupperte er in der GTE-Klasse beim Heimspiel am Fuji Speedway – und fuhr dabei auch direkt aufs Podium. Womöglich könnte er zunächst in einem GT3-Lexus bereits nächstes Jahr die Weltbühne betreten.

Miyatas größte Achillesferse der letzten Jahre war das Qualifying. Direkt zum Saisonstart am Fuji konnte dies mit gleich zwei Starts aus der ersten Startreihe aber wettmachen. Das Podium sollte ihm jedoch bis zum dritten Saisonlauf in Suzuka verwehrt bleiben. Dort wurde ihm nach gestrichener Rundenzeit ausgerechnet auf den zwölften Startplatz zurückversetzt. Auch dank einer etwas glücklichen Safety-Car-Phase kämpfte sich der TOM’S-Pilot aber nach vorne – und triumphierte erstmals in der Super Formula. Der Erfolg ging weiter: Platz zwei in der Autopolis, ein zweiter Karrieresieg im Sportsland SUGO sowie der Bronzerang beim Sommer-Gastspiel auf dem Fuji Speedway. Der vierte Rang in Motegi dürfte aber wohl eines seiner wichtigsten Ergebnisse des Jahres gewesen sein, schließlich gehört das Mobility Resort Motegi nicht zu den Stärken des in Kanagawa geborenen Japaners. Zugleich strauchelte TOM’S auf Hondas zweiter Heimpiste in den vergangenen Jahren. Wenig überraschend kam Miyata in der Qualifikation deshalb nicht über den achten Startplatz hinaus. Im Rennen kämpfte er sich aber auf den vierten Rang vor – und nutzte dabei auch den Patzer von Hauptrivalen Liam Lawson aus, der nach einer Startkollision leer ausging. Miyata übernahm so erneut die Tabellenführung, die er beim Doubleheader-Finale in Suzuka natürlich nicht mehr abgeben möchte. Er könnte Geschichte schreiben: Nach seinem zweiten Saisonsieg vor zwei Wochen in der Autopolis geht Miyata nämlich auch als GT500-Tabellenführer in das Saisonfinale der SUPER GT in Motegi. Damit hat er die Möglichkeit als erst fünfter Pilot in der Geschichte des japanischen Motorsports, die beiden höchsten Meisterschaften im gleichen Jahr zu gewinnen. Zuletzt gelang Naoki Yamamoto gleich zweimal dieses Kunststück: 2018 sowie 2020.

Ein Schlüsselfaktor wird dabei das Qualifying sein. Zwar zählt Miyata zu einem der flinksten Piloten über eine Runde. Einen Patzer wie im April, als ihm die schnellste Rundenzeit wegen Überschreiten der Streckenlimits gestrichen wurde, darf jedoch nicht noch mal passieren. Obgleich zwei Siegen und insgesamt vier Podiumsresultaten in diesem Jahr, fehlt Miyata noch die erste Karriere-Pole-Position. Ausgerechnet diese könnte aber besonders wichtig sein, da insgesamt noch sechs Bonuszähler im Qualifying eroberbar sind. Im vergangenen Jahr krallte sich Tomoki Nojiri gleich alle drei Suzuka-Poles. Nicht nur der reine Speed wird auschlaggebend sein. Auch die Strategie wird eine zentrale Rolle einnehmen. So verpasste Miyata den Sieg in der Autopolis hinter Liam Lawson nur knapp, da man am Kommandostand zu sehr zögerte.

Noch als Kleinkind wurde Ritomo Miyata, dessen Name an den FIAT Ritmo angelehnt ist (seine Eltern sind große Automobil-Fans) mit Autismus diagnostiziert. Sowohl im Kindergarten wie auch in der Grundschule fiel es ihm deshalb schwer, den Anschluss zu finden. Auf Empfehlung probierte er sich am Kartsport – und verliebte sich sofort darin. Ritomo Miyata ist einer der wenigen Fahrer im Motorsport, die offen mit Autismus umgehen. Damit ist der 26-Jährige Vorbild und Vorreiter zugleich.

 

Liam Lawson (Mugen): 86 Punkte
3 Siege, 3 Podiumsresultate, 0 Pole-Positions, Qualifying-Durchschnitt: 4.00

Liam Lawson kam, sah und siegte. Sprichwörtlich sogar: Als erster Pilot seit Marc Surer im Jahr 1978 gewann der Neuseeländer bei seinem Debüt. Sein Sensationserfolg brachte nicht nur die entsprechenden Schlagzeilen. Zugleich unterstrich er seine Ambitionen auf ein Formel-1-Cockpit im Hause Red Bull. Zwei weitere Siege in der Autopolis sowie beim Sommerlauf am Fuji Speedway sollten folgen, womit der 21-Jährige bewies, dass sein Sensationserfolg wahrlich keine Eintagsfliege war. Ein F1-Cockpit wirkte dabei wie eine reine Formalität. Und tatsächlich sollte Lawson beim Grand Prix der Niederlande in Zandvoort bei Alpha Tauri sein Debüt in der selbsternannten Königsklasse geben – obgleich als ungeplanter Ersatz für den verletzten Daniel Ricciardo, der wiederum die Nachfolge des aus dem Kader gekickten Nyck de Vries übernahm. Trotz seiner hervorragenden Leistungen wird Lawson kommende Saison jedoch etwas überraschend lediglich als Ersatzfahrer für die roten Bullen tätig sein.

Lawson bestritt insgesamt fünf Rennen als Ricciardo-Ersatz. Pünktlich zum Suzuka-Finale kann er sich nun aber voll auf den Titelkampf in der Super Formula konzentrieren. Dies ist auch bitter nötig, damit nicht Fehler wie beim ersten Gastspiel im April auf der Grand-Prix-Bahn passieren, als er hinter dem Safety Car bei der Boxeneinfahrt zu viel Abstand zum Vordermann ließ, um sich nicht hinter Teamkollege Tomoki Nojiri anstellen zu müssen – und dafür bestraft wurde. Andernfalls hätte der letztjährige Formel-2-Pilot womöglich gar um den Sieg kämpfen können. So betrieb er auf Platz vier lediglich Schadensbegrenzung. Den größten Rückschlag erlitt er hingegen in Motegi, als ausgerechnet ein hartes Startduell mit Nojiri zu einem Dreher und wahren Horror-Unfall führte. Lawson stach nicht gegen seinen japanischen Teamkollegen zurück, ließ sich nach außen tragen und verlor anschließend auf dem Kerb die Kontrolle über sein Fahrzeug. Der Red-Bull-Mugen drehte sich folgend ins Feld hinein. Tadasuke Makino (Dandelion Racing) konnte nicht mehr ausweichen, fuhr über einen der Hinterreifen von Lawson, und Überschlug sich in der Luft. Glück im Unglück: Makino blieb unverletzt. Und auch Yuhi Sekiguchi (Impul), dessen Bolide ebenfalls abhob, kam dank des HALO-Sicherheitssystems glücklicherweise lediglich mit dem Schrecken davon. Während der längeren Rotphase reparierten die Mugen-Mechaniker den Wagen ihres Schützlings, der unter anderem seinen Heckflügel verlor. Aufgrund der im Reglement verbotenen Reparaturarbeiten unter roter Flagge musste der Neuseeländer aber eine Durchfahrtsstrafe absitzen. Punkte blieben ihm trotz der Rekord-Arbeit der Mechaniker auf dem 13. Platz verwehrt – seine bis dato einzige Nullrunde in diesem Jahr.

Wenn Lawson auf dem Podium stand, gewann er auch. Damit hat der Rookie auch einen Sieg mehr als Pierre Gasly. Der Franzose ging als amtierender Formel-2-Champion 2017 nach Japan – und verpasste die Chance auf den Titel um lediglich ein halbes Pünktchen, da das Saisonfinale aufgrund von Taifun Lan abgesagt werden musste. Anders als bei Lawson war das F1-Cockpit für Gasly damals bereits sicher. Seine erste Formel-1-Erfahrung konnte der Neuseeländer trotzdem bereits schnuppern. Seit Eddie Irvine 1993 ist er damit auch der erste Fahrer, der im gleichen Jahr sowohl am japanischen Grand Prix wie auch der Super Formula teilnahm. Irvine kämpfte in der damals noch Japanese F3000 Championship genannten Rennserie ebenfalls um den Titel – verpasste diesen aber. Ein Ergebnis, welches Liam Lawson nicht wiederholen möchte. Einen Titel hat Lawson hingegen schon mal sicher: Rookie des Jahres.

 

 

Tomoki Nojiri (Mugen): 84 Punkte
2 Siege, 4 Podiumsresultate, 3 Pole-Positions, Qualifying-Durschnitt: 2.67

In den vergangenen beiden Jahren gab Tomoki Nojiri den Ton an. Als absoluter Dominator gewann er zwei Titel hintereinander, womit er der erste Fahrer sei Tsugio Matsuda war (2007 & 2008) war, dem eine erfolgreiche Titelverteidigung gelang. Nun greift er nach dem Hattrick, eine Leistung, die seit Satoru Nakajima (1984-1986) keinem weiteren Piloten gelang. Der 34-Jährige ging mit einigen Zweifeln in die neue Saison, da das Fahrverhalten des neuen SF23-Boliden nicht ganz zu seinem eigenen Fahrstil passt. Von den Selbstzweifeln war beim Fuji-Auftakt aber nur wenig zu sehen, als er mit zwei Pole-Positionen direkt dort weitermachte, wo er letztes Jahr aufhörte. Tatsächlich war seine Leistung über eine Runde mitausschlaggebend für seine Dominanz letzte Saison. Sechs Qualifying-Bestzeiten, davon vier in Folge, sowie zwei dritte Startplätze bedeuteten insgesamt 20 Bonuspunkte am Ende des Jahres. Und auch dieses Jahr konnte der zweifache Meister bereits drei Pole-Positions ergattern.

Dass ausgerechnet sein neuer Teamkollege Liam Lawson den ersten Lauf am Fuji Speedway gewann, wurmte ihn. Direkt kamen die Erinnerungen an 2016 zurück, als er klar seinem Teamkollegen, dem amtierenden GP2-Meister Stoffel Vandoorne, unterlegen war. Eine Niederlage, die Nojiri stark mitnahm. Eine Niederlage, die er schwor nicht mehr zu wiederholen. Umso größer dürfte seine eigene Erleichterung gewesen sein, als er just ein Rennen später über Lawson triumphierte. Damals erklärte er, dass er auch für die Ehre des gesamten Super-Formula-Feldes kämpfe, schließlich wäre es peinlich, wenn ein Rookie ohne Japan-Erfahrung plötzlich Kreise um das Feld fahren würde. Einen ähnlichen Diskurs gab es auch, als der zweifache Formel-1-Weltmeister Fernando Alonso bei seinem ersten Indianapolis 500-Auftritt überraschte. Der Druck auf Nojiri ist enorm. Aus dem Jäger wurde der Gejagte, da neben Lawson selbstredend auch der Rest des Feldes den Champion entthronen möchte. Insbesondere sein SUPER-GT-Teamkollege Toshiki Oyu, der Nakajima Racing verließ und gar ein neues Angebot von Honda ablehnte, und stattdessen auf eigene Faust Sponsorengelder zusammenkratzte, um bei TGM Grand Prix anzuheuern, die von Servus Japan betreut werden – der einzigen Organisation, die laut Oyu der aktuellen Mugen-Truppe das Wasser reichen kann. Letzterem ging vor dem Saisonfinale jedoch das Geld aus, weshalb er schweren Herzens am Dienstag seine Abwesenheit vom Saisonfinale verkündete. Oyus Ersatz, der laut unserer Recherche nicht aus dem Honda- oder Toyota-Lager stammt, wird noch vor dem Wochenende bekanntgegeben.

Dieser Druck war es vielleicht auch, der den ansonsten immer perfekt wirkenden Nojiri zu einem seiner seltenen Fehler trieb, als er im Zweikampf mit Oyu in Suzuka mit diesem zusammenknallte. Es war der erste selbstverschuldete Ausfall Nojiris seit dem Rennen im Sportsland SUGO im Jahr 2019. Die nächste Hiobsbotschaft folgte bereits ein Rennen darauf: Aufgrund einer kollabierten Lunge (Pneumothorax) musste der in der Ibaraki-Präfektur geborene Japaner das Rennen in der Autopolis auslassen. Mit gleich zwei Nullrunden in Folge schien die Mission Hattrick in weite Ferne gerückt. Obgleich er noch nicht wieder zu 100% Fit war, eroberte er ein Rennen später im Sportsland SUGO aber bereits wieder den Silberrang. Das wichtigste Ergebnis dürfte ohne Zweifel aber sein zweiter Saisonsieg im Mobility Resort Motegi gewesen sein. Von der Pole-Position aus steckte er am Start nicht gegen seinen Teamkollegen Liam Lawson zurück, ließ ihn dabei aber noch genügend Platz. Es kam zum zuvor beschriebenen Unfall. Während der Neuseeländer leer ausging, ergatterte Nojiri die vollen 23 Punkte (Pole und Sieg) – und meldete sich damit zurück im Titelkampf. Und so tauschten sich die Rollen auch wieder. Aus dem Gejagten, wurde der Jäger. Und wie erfolgreich Nojiri Punkte auf der Grand-Prix-Piste in der Mie-Präfektur jagen kann, bewies er unter anderem letztes Jahr, mit jeweils zwei Siegen sowie zwei Silberplätzen. Sein dritter Titel in Folge wäre gewiss eine spektakuläre Comeback-Story.

 

Bei noch 46 ausstehenden Zählern dürfen selbstredend Ryo Hirakawa (51 Punkte) und Sho Tsuboi (50 Punkte) nicht vergessen werden. Aufgrund des großen Rückstandes sind ihre Chancen aber rein mathematischer Natur. Hierfür müssten alle drei Hauptanwärter mit zwei Nullern aus dem Suzuka-Finale gehen, damit sie bei einem gleichzeitig perfekten Wochenende überhaupt eine Chance hätten. Sowohl Hirakawa (Impul), der vor kurzem überraschend nach Genehmigung von Toyota einen Ersatz- und Entwicklungsfahrer-Vertrag bei McLaren in der Formel 1 unterschrieb, wie auch Tsuboi (Cerumo-Inging) werden jedoch alles daransetzen, die Saison mit einer persönlichen Bestnote zu beenden. Letzterer startete mit gleich drei Podiumsresultaten stark in die erste Saisonhälfte und mauserte sich gar zum Titelanwärter, fiel anschließend aber ab. Hirakawa holte nach Problemen im Qualifying hingegen in den Rennen häufig die sprichwörtlichen Kastanien aus dem Feuer, blieb aufgrund von Impuls genereller Verfassung aber hinter den eigenen Ansprüchen. Kazuyoshi Hoshinos Mannschaft muss versuchen, sich über den Winter neu aufzustellen. Unklar ist dabei, ob ihr Fahrergespann dabei erhalten bleibt. So wäre es möglich, dass sich Hirakawa fortan auf sein WEC-Engagement sowie seine neue Rolle bei McLaren konzentrieren könnte. Yuhi Sekiguchis Cockpit ist nach einem für ihn ungewöhnlichen Katastrophenjahr mit bislang null Punkten ebenfalls nicht gesichert.

Auf ein positives Endresultat hofft auch Toshiki Oyu (TGM Grand Prix). Der „Rockstar“ der Super Formula wurde zu Beginn des Jahres als Geheimfavorit auf den Titel gehandelt, konnte letztlich aber nicht ganz die Erwartungen erfüllen. Am Speed hat es häufig nicht gemangelt. Vielmehr schoss der aus Sapporo stammende Japaner manchmal übers Ziel hinaus. Fahrfehler, selbstverschuldete Unfälle, eine unglückliche Trainingsverletzung – erst in Motegi konnte er sein erstes Podiumsresultat einfahren. Sein bis dato einziger Super-Formula-Sieg geht auf den JAF Suzuka Grand Prix im Jahr 2020 zurück. Und auch im April setzte er zumindest im Qualifying dem Rest des Feldes seinen Stempel auf. Sollte ihm dieses Kunststück erneut gelingen, könnte er gar das sprichwörtliche Haar in der Titelkampf-Suppe spielen. UPDATE 25. Oktober 11:10 Uhr: Toshiki Oyu hat verkündet nicht am Saisonfinale teilzunehmen. Ersetzt wird er von Riki Okusa.

Der 22. JAF Suzuka Grand Prix könnte das Sayonara von Kamui Kobayashi (KCMG) darstellen. Der zweifache WEC-Weltmeister und ehemalige F1-Veteran machte heuer kein Geheimnis über den Frust der vergangenen Jahre. Zwar gab es für die aus Hong Kong stammende Mannschaft von KCMG immer mal wieder einige Lichtblicke. Setup-Schwierigkeiten sowie mehrere Fauxpas bei den Boxenstopps in entscheidenden Momenten sorgten aber dafür, dass Kobayashi auch nach 58 Karriererennen noch immer sieglos ist. Ein Rücktritt vom aktiven Motorsport des 37-jährigen Publikumslieblings scheint daher nicht unrealistisch, zumal er innerhalb von Toyota Gazoo Racing nun auch die Teamchef-Rolle in der WEC übernahm.

Nicht beim Saisonfinale dabei ist Naoki Yamamoto (Nakajima Racing). Der „Suzuka-Meister“ mit insgesamt sechs Siegen auf der Grand-Prix-Bahn hatte nach seinem schweren Unfall beim SUPER-GT-Rennen im Sportsland SUGO aufgrund einer Nacken- und Rückenmarkverletzung sein vorzeitiges Saisonende verkündet. Sein Fokus liegt auf dem Genesungsprozess, sodass er hoffentlich nächstes Jahr wieder ins Cockpit klettern kann. Als Ersatzfahrer wurde Hiroki Otsu ernannt, der dieses Jahr bereits für Tomoki Nojiri (Autopolis) und Toshiki Oyu (Fuji Speedway) kurzfristig einsprang. Otsu ist damit der erste Pilot seit Michael Krumm im Jahr 1997, der für gleich drei unterschiedliche Teams antritt.

Zum Abschluss noch ein Hinweis in eigener Sache: Erstmals seit dem SUPER GT x DTM Fuji Dream Race im Jahr 2019 wird meine Wenigkeit wieder live in Japan vor Ort sein, um ausführlich vom Super-Formula-Saisonfinale, dem 22. JAF Grand Prix Suzuka, zu berichten. Beide Rennen werden wie gehabt auf der offiziellen Streaming-Plattform SFgo sowie bei Motorsport TV übertragen.

Copyright Photos: Japan Race Promotion (JRP)

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4 Kommentare

Bernd Krebs 26 Oktober, 2023 - 08:21

Erstmal vielen Dank für den Ausführlichen Bericht. Da ich mit der Super Formula nicht so vertraut bin eine Frage. Sieg 20 Punkte und Pole 3 Punkte. Wofür gibt es die restlichen 10 Punkte(für 56) Schnellste Runde?

geinou 7 November, 2023 - 02:27

Hi Bernd, sorry, ich habe deinen Kommentar eben erst gesehen. Ging völlig bei mir unter. Verzeihe mir deshalb bitte die verspätete Antwort. Korrekt: 20 Punkte für den Sieg, plus drei Bonuspunkte für die Pole-Position. Leider hatte sich da ein Zahlendreher im Artikel eingeschlichen. Natürlich hätten es „Bei noch 46 ausstehenden Punkten“ heißen sollen, da zumindest auf dem Papier beide Rennen eine Maximalpunktzahl von 46 Zählern möglich gewesen wäre. In der Realität gab es ja dann für das Rennen am Samstag wegen des Abbruchs nur halbe Punkte.

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