Raider heißt jetzt Twix und Alpha Tauri hat ab diesem Jahr auch einen neuen Namen. Der wird hier aber nicht stattfinden.
Die Gerüchte, dass Alpha Tauri sich mal wieder einen neuen Namen gönnt, gab es schon im letzten Jahr. Diese Woche hat das Team das bestätigt und den neuen Namen bekanntgegeben. Und hier ist er das erste und das letzte Mal auf dieser Seite „Visa CashApp RB“. Hübsch, nicht wahr? Aber ich werde das Team in meinen Berichten so nicht nennen. Es reicht schon, dass die Logos auf den Fotos zu sehen sind. Für meine Entscheidung gibt es einige Gründe:
1. Das ist kein Teamname
Nichts gegen „Visa“ oder „Cash App“. Letzteres ist ein mobiler Zahlungsdienst, der es Nutzern ermöglicht, sich gegenseitig Geld über eine Mobile App zu überweisen. Gegründet wurde der Dienst unter anderem auch von Jack Dorsey, der mal Twitter erfunden hat. Neue, digitale Dienste, die ihren Weg als Sponsoren in den Motorsport finden, sind eigentlich immer zu begrüßen und Visa und Cash App sind sehr große Fische im Bankenwesen. Das ist gut für die Formel Eins und das Team.
Was mich aber nervt, ist der Umstand, dass Red Bull sein Schwesterteam einfach nur noch den Namen von Sponsoren tragen lässt. Es ist natürlich nicht neu, dass der Sponsor Teil des Namens des Teams ist. Mercedes heißt ja auch „Mercedes AMG Petronas F1“ und nicht nur Mercedes. Und selbst Ferrari hatte mal „Marlboro“ im offiziellen Teamnamen. Dagegen ist nichts einzuwenden, so lange der eigentliche Teamname bestehen bleibt.
Red Bull hätte die Möglichkeit gehabt, das Team „Visa Cash App Racing Bulls“ zu nennen, hat aber aus rein finanziellen Gründen darauf verzichtet. Wie man es besser macht, hat Sauber gezeigt. Die nennen sich dieses Jahr „Stake F1 Team Kick Sauber“. Klingt jetzt auch nicht schön, aber immerhin bleibt der Name Sauber bis 2026 erhalten.
Dass Teams ihre Namen verändern, ist nicht neu. Dass sie aber komplett auf einen eigenen Namen verzichten, schon. Der Wechsel von Toro Rosso zu Alpha Tauri war schon schlimm genug, der neue Name ist schlichtweg unmöglich. Man zerstört, erneut, die Geschichte eines Teams und macht es zu einer bedeutungslosen Hülle.
2. Tradition
Eine sehr wichtige Säule der Formel Eins ist die Tradition. Dazu gehören selbstverständlich auch die Teams und deren Namen. Ferrari, Mercedes, McLaren – alles Namen, die man seit Jahrzehnten oder die, wie Aston Martin, historisch tief im Motorsport verwachsen sind. Benennt man Teams nur noch mit dem Namen der Sponsoren, verliert man jede Bedeutung. Aus „McDonalds F1“ wird dann „Gucci F1“ oder „Toilettenbau Müller F1“. Was soll man damit anfangen?
Die zunehmende Kommerzialisierung der F1 ist eine Sache, mit der zu rechnen war. Sie darf aber nicht so weit gehen, dass Teams zu reinen Trägern von Sponsorennamen degradiert werden und nur noch namenlose Schachteln sind. Daher verzichten wir auf die Nennung des neuen Namens und beschränken uns auf „das RB-Team“, „die anderen Red Bulls“, „das Red Bull Schwesterteam“ oder wenn wir einen guten Tag haben „das Ex-Minardi Team“.
Bilder: Pirelli und Jerry Lewis-Evans https://www.flickr.com/photos/figsbury/9353142148/in/album-72157634767569482/, CC-Lizenz 2.0 https://creativecommons.org/licenses/by-sa/2.0/
1 Kommentare
Gut so.
(unterschreib)
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