Nach 42 sieglosen Rennen gewann Chase Elliott in Texas nach zweimaliger Verlängerung erstmals wieder ein Cup-Rennen. Ganz sauber war der Sieg allerdings nicht.
Er kann es also doch: Nach 42 Rennen ohne Sieg bog Chase Elliott in Texas erstmals wieder in die Victory Lane ein. Doch bevor der Publikumsliebling jubeln durfte, musste er zwei Überholmanöver überstehen.
Damit setzte er die erfolgreiche Jubiläumssaison von Hendrick Motorsport fort. Apropos Jubiläum: Auch in diesem Sinne gab es für das Top-Team wieder etwas zu feiern. Kyle Larson sicherte sich zum dritten Mal die Pole Position. Es war die 250. für Hendrick.
Und der Champion von 2021 nutzte sie und dominierte das erste Rennsegment auf dem Texas Motor Speedway von Beginn an. Nach 80 Runden sicherte sich Larson den Stage-Sieg vor Christopher Bell und Denny Hamlin.
Doch danach lief es für den Hendrick-Piloten alles andere als rund. Nach der Stage-Pause verlor er einen Reifen, obwohl er diesen zuletzt vor 50 Runden gewechselt hatte. Durch die Strafe hatte Larson nun zwei Runden Rückstand. Ab diesem Zeitpunkt begann das Strategiespiel an der Box. Den Stage-Sieg sicherte sich Ross Chastain vor Bubba Wallace und Ryan Blaney.
Im letzten Renndrittel ging es hoch her. Zwölf der insgesamt 16 Gelbphasen ereigneten sich auf der dritten Stage. An der Spitze gab es acht Führungswechsel. Elliott übernahm in Runde 235 erstmals die Führung, die er nur neun Runden später kurzzeitig an Hamlin verlor. Der Hendrick-Pilot profitierte jedoch von einem Dreher seines Teamkollegen Larson. Elliott lag zu diesem Zeitpunkt knapp vor Hamlin.
Nach dem Restart trennten ihn nur noch zwei Runden vom Sieg, doch so einfach war es nicht. Nur eine Runde später landete Hamlin nach einem Zweikampf mit dem Hendrick-Piloten in der Mauer. Die Entscheidung über den Sieg fiel also in der Verlängerung. Doch gleich nach dem Restart krachte es im Mittelfeld. Ein zweiter Versuch war nötig, und auch dieser ging nicht ganz sauber über die Bühne. In der letzten Runde drehte Byron den mittlerweile zweitplatzierten Chastain um. Da bereits die weiße Flagge geschwenkt wurde, gab es keine weitere Verlängerung. Und so verhalf Byron seinem Teamkollegen Elliott mit diesem unfairen Manöver zum Sieg.
Nächster Halt: Talladega
Am kommenden Wochenende gastiert der NASCAR-Tross auf dem Talladega Superspeedway. Spätestens durch Filme wie „Stroker Ace“ oder „Talladega Nights“ ist die Strecke in Alabama eine Ikone im Rennkalender. Das Oval von Talladega ist aber auch berüchtigt für seine „Big Ones“. Im Gegensatz zu anderen Rennstrecken stellt sich in Talladega nicht die Frage, ob der Big One kommt, sondern wann. Entsprechend wichtig ist die Position auf der Strecke, zumal das Feld nicht selten zu dritt nebeneinander durch die Kurven donnert, was die Gefahr eines Big Ones erhöht.
Das Tri-Oval hat noch weitere Besonderheiten zu bieten. Zum einen ist es mit 2,66 Meilen (rund 4,3 Kilometer) die längste Strecke im Rennkalender, zum anderen weist sie in den Kurven ein Banking von 33 Grad auf, während es auf der Start-Ziel-Geraden noch 16,5 Grad sind. Lediglich die Gegengerade hat ein geringes Banking von drei Grad.
Brad Keselowski ist mit vier Siegen der erfolgreichste aktive Fahrer beim Geico 500 auf dem Talladega Superspeedway. Hendrick Motorsports ist mit acht Fahrern in der Victory Lane das erfolgreichste Team. Piloten von Penske und Richard Childress Racing gewannen fünfmal. Die Wood Brothers waren viermal erfolgreich. Joe Gibbs und Roush-Fenway kamen auf je drei Erfolge. Bei den Herstellern führt Chevrolet mit 22 Siegen deutlich vor Ford (15 Siege). Toyota konnte das Rennen auf dem Talladega Superspeedway erst zweimal gewinnen.
Fotos: NASCAR/Getty Images (Sean Gardner/Jonathan Bachman)