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24h von Le Mans 2024: Vorschau LMP2 – Der Faktor Mensch

von StefanTegethoff
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Mit dem Boom der Hypercars mag die LMP2-Kategorie etwas mehr in den Hintergrund rücken und auch einige große Namen verloren haben – aber es lohnt sich trotzdem, während der 24 Stunden ab und an auch mal einen Blick auf diese Klasse zu werfen.

Die LMP2 bietet seit Jahren immer wieder spannende Rennen – nicht nur in der European Le Mans Series, wo sie weiterhin die Top-Kategorie ist, sondern auch in Le Mans. Gerade in den Jahren, als Toyota an der Spitze gegen sich selbst fuhr und man die LMP1-Prototypen an einer Hand abzählen konnte, war das wichtig. Wie hoch die Qualität war, sieht man auch daran, wie viele der Teams und Fahrer, die jahrelang in der LMP2 gekämpft, gelernt und gesiegt haben, jetzt in die Hypercar-Liga aufgestiegen sind. An vorderster Stelle bei den Teams zu nennen sind Signatech Alpine (Klassensiege 2016, 2018 und 2019) und Jota Sport (2014, 2017 und 2022). WRT, die Sieger von 2021, haben die LMP2 gezielt als Vorbereitung auf den Hypercar-Einsatz mit BMW in Angriff genommen und waren die letzten Jahre auch prägend. Auch viele starke LMP2-Fahrer der letzten Jahre sitzen dieses Jahr in Hypercars, etwa Paul-Loup Chatin, Charles Milesi oder Phil Hanson.

Jetzt muss sich die Klasse also etwas neu sortieren. Aus der WEC ist sie rausgeflogen, um im limitierten Feld genug Platz für Hypercars zu schaffen. Für die 24h von Le Mans wurden letztes Jahr trotzdem wenigstens 15 Startplätze zugesagt, 16 Entries sind es tatsächlich geworden. Technisch sind diese 16 alle einheitlich: aus den vier verfügbaren Chassis hat sich der Oreca 07 als das beste bzw. inzwischen das „Must-Have“ herauskristallisiert. Der Gibson-Motor (der im Vergleich zur ELMS heruntergetunt ist, um den Respektabstand zu den Hypercars zu wahren) und die Goodyear-Reifen sind ohnehin vorgegeben.

Wir haben also faktisch eine Einheitsklasse. Das ist einerseits schade, andererseits wird dadurch der Fokus voll auf den Faktor Mensch gelegt. Und damit meine ich nicht nur die Piloten (Pilotinnen haben wir dieses Jahr leider keine), sondern auch die Teams mit ihren Ingenieuren, Mechanikern und Strategen. Wenn die Technik für alle gleich ist, kommt es hier drauf an, Abläufe zu optimieren, die richtigen Entscheidungen zu treffen und möglichst ohne größere Fehler durchzukommen.

Allzu viele Ausrutscher, Reparaturen oder sonstige Verzögerungen kann man sich in der LMP2 nicht erlauben. Auch wenn die Qualität an der Spitze dieses Jahr aufgrund der „Beförderungen“ etwas weniger dicht sein mag, sind immer noch viele gute Fahrer dabei, sodass das Aufholen größerer Rückstände ein schwieriges Unterfangen ist. Wir haben solche Heldenfahrten aber auch immer mal wieder gesehen, wenn es etwa nach einem Crash in der Anfangsphase noch wieder in Richtung Top 5 ging. Entscheidend für die Gesamt-Performance ist in der Regel der langsamste Pilot, denn hier sind die Unterschiede am Größten.

Seit ein paar Jahren gibt es innerhalb der LMP2-Klasse noch die Pro/Am-Subkategorie. Während grundsätzlich für LMP2-Entries gilt, dass sie mindestens einen als „Silber“ eingestuften Piloten im Line-up haben müssen, muss für die Pro/Am-Wertung mindestens ein Bronze-Pilot gemeldet sein. So haben auch die klassischen Gentleman Drivers eine Chance, auf dem berühmten Podium zu stehen, nachdem über die Jahre viele Teams schnelle Jungprofis als Silber-Piloten engagiert hatten.

Und damit schauen wir nun auf den menschlichen Faktor – die einzelnen Teams und Fahrer, die dieses Jahr in Le Mans antreten und sich der 24h-Herausforderung stellen. Wir schauen zuerst auf die Entries, die nicht mit dem Pro/Am-Label versehen sind, und danach auf diese Subkategorie. Ein großer Teil der Teams kommt aus der European Le Mans Series (ELMS), einige sind aber auch aus der US-amerikanischen IMSA-Serie oder aufgrund von Erfolgen in der Asian Le Mans Series nach Frankreich eingeladen worden.

Die Top-Teams

Das Vorjahres-Siegerteam Inter Europol Competition ist im zahlenmäßig reduzierten Feld nur mit einem der markanten grün-gelben Autos vertreten, das zweite ist auf der Reserveliste hängen geblieben. Jakub Smiechkowski ist weiterhin der Kern des Teams, das von seiner Familie finanziert wird. Es ist die inzwischen sechste Le Mans-Teilnahme des soliden Silber-Piloten. Der Rest der Besatzung ist neu zusammengestellt: Clement Novalak ist in der Formel 2 trotz eines Rennsieges nicht weiter gekommen und neu in den Sportwagen-Rennsport gewechselt; bei den 24h von Daytona musste er verletzungsbedingt aussetzen, sodass dies sein erstes 24h-Rennen ist. Für Vladislav Lomko ist es das zweite Mal; er konnte zwar das letzte ELMS-Rennen in Le Castellet gewinnen, aber mit anderen Teamkollegen. Für dieses frisch zusammengestellte Trio halte ich eine Titelverteidigung für sehr schwierig.

Das erste Rennen der ELMS-Saison gewann das Team von Cool Racing aus der Schweiz. Die Truppe ist noch recht frisch, es ist erst ihr viertes LM24, aber im Vorjahr wurde eines ihrer Autos Zweiter hinter Inter Europol. Da griff Teamchef Nicolas Lapierre noch selbst ins Volant, dieses Jahr ist stattdessen eine ganz junge Truppe am Start: Malte Jacobsen kehrt nach der Podiumsfahrt im Vorjahr wieder zurück. Der Mallorquiner Lorenzo Fluxa ist aus der FRECA in die Sportwagen-Welt gewechselt und  Ritomo Miyata ist nicht nur aktueller Formel 2-Pilot, sondern amtierender Meister sowohl der Super Formula als auch der Super GT! Damit ist er einer der sieben Platin-gerankten Piloten im diesjährigen LMP2-Feld. Auf dieses junge Trio (Durchschnittalter: 21 Jahre) bin ich sehr gespannt.  Dass sie an der Sarthe in der gleichen Zusammensetzung antreten wie in der ELMS, dürfte ein Vorteil sein.

Ein noch jüngeres Trio (Durchschnittsalter: 20,3 Jahre) stellt Proton Competition, die neben AF Corse als einziges Team in allen drei Klassen vertreten sind. Für diesen LMP2-Einsatz kooperiert das deutsche Team mit Iron Lynx. Proton-Teambesitzer Christian Ried ist nach 13 kontinuierlichen Teilnahmen erstmalig nicht mehr selbst am Start, aber sein Sohn Jonas Ried ist mit 19 zum zweiten Mal dabei, allerdings neu in der LMP2 nach einem GTE-Einsatz (DNF) im Vorjahr. Macéo Capietto ist noch jünger und ist zu zweifelhafter Bekanntheit gelangt, als er 2021 im Kampf um den französischen F4-Titel in der letzte Runde des letzten Rennens mit seinem Kontrahenten kollidierte und dafür vom gesamten letzten Rennwochenende disqualifiziert wurde und so den gewonnen geglaubten Titel wieder verlor. Auf der Langstrecke braucht es etwas anderes Temperament, wir werden sehen, wie gut sich der 18-jährige darauf einstellen kann. Niederländer Bent Viscaal ist mit 24 Jahren und zwei LM24-Starts der Erfahrene im Team, aber auch im Vergleich zum ähnlich jungen Cool Racing-Team sehe ich hier in Summe noch mehr Defizite.

Das glatte Gegenteil, nämlich ein erfahrenes Trio, sehen wir bei Vector Sport. Patrick Pilet ist seit 2009 ohne Unterbrechung in Le Mans am Start, der 42-jährige Franzose hat zwei GT-Podien und auch bereits einige LMP2-Top Tens auf dem Konto. Monegasse Stephane Richelmi ist nach ein paar Jahren Pause wieder an der Sarthe am Start, er konnte 2016 direkt beim Debüt einen LMP2-Klassensieg holen und ist nie schlechter als Klassenrang 6 ins Ziel gekommen. Ire Ryan Cullen ist der Silber-Pilot im Team und seit einigen Jahren Vector-Stammfahrer. Das erst 2021 gegründete Team hat bislang noch nicht wirklich viele Erfolge aufzuweisen, aber Klassenrang 7 im Vorjahr in Le Mans war ein gutes Resultat. Vielleicht gelingt ja dieses Jahr mit Richelmi und Pilet der Durchbruch.

Ebenfalls zu den neueren Teams im LMP2-Feld gehört Nielsen Racing aus Rockingham, England. Hier ist dieses Jahr David Heinemeier-Hansson unterwegs, inzwischen einer der erfahrensten (und auch schnelleren) Semi-Profis, auch wenn seine Le Mans-Erfolge (Zweiter der LMP2 2013, GTE Am-Klassensieg und WEC Champion 2014) schon einige Jahre zurückliegen. Mit dem Schweizer Fabio Scherer hat er einen der LMP2-Klassensieger des Vorjahres an seiner Seite. Neu hinzu kommt Kyffin Simpson: Der Cayman-Insulaner hatte zwar bislang wenig Erfolg in der IndyCar, aber ist 2023 mit Algarve Pro Racing (kommt noch) ELMS-Champion in der LMP2 geworden. Auch in Sebring und beim Petit Le Mans hat er schon Klassensiege herausgefahren. Hier könnten wir also jemanden sehen, der eine große Sportwagen-Karriere vor sich hat, wenn es in Indy nicht klappt. Und wir haben ein Team, das tatsächlich einer der Sieganwärter in dieser schwierig einzuschätzenden Klasse sein könnte.

IDEC Sport gehört mittlerweile zu den etablierten LMP2-Teams. Seit dem Debüt 2018 hat das Team der Familie Lafargue jedes Jahr ein Auto in die Top Ten gebracht – aber immer nur in die zweite Hälfte der Top Ten. Paul Lafargue ist der Silber-Pilot im Team und sicherlich nicht der stärkste unter den Silber-Piloten im Feld, aber er war bei all diesen Top Ten-Resultaten mit an Bord, hat also die Qualität, das Auto gut und solide durch seine Stints zu bringen. Den Rest müssen dann die beiden Profis richten. Leider hat das Team den sehr schnellen Paul-Loup Chatin, der seit 2018 immer an der Seite von Lafargue war, an die Hypercars verloren, sodass man sich neue Unterstützung suchen musste. Diese besteht aus Job van Uitert, der viele gute ELMS-Resultate auf dem Konto hat, aber sich in Le Mans bisher unter Wert verkauft hat, und Reshad de Gerus, der auch nicht langsam ist, aber bei seinem zweiten LM24 letztes Jahr in der Nacht den Cool Racing-Oreca in die Barrieren setzte und dessen Ausfall verursachte. „Hintere Hälfte der Top Ten“ könnte auch in diesem Jahr wieder passen für IDEC Sport.

Auch Algarve Pro Racing ist inzwischen ein etablierter Name in Le Mans, insbesondere für Pro/Am-Entries. Das macht auch Sinn, denn das Team wurde vom Betreiber-Paar einer Coaching- und Track Day-Agentur gegründet, da hat man natürlich schon die entsprechende Klientel an der Hand. 2022 und 2023 konnten sie die Pro/Am-Subkategorie gewinnen; mit dem Neuzugang Matthias Kaiser funktioniert das aber nicht, weil der seit 2022 von der FIA als Silber-Pilot eingestuft wird; es ist sein zweites Rennen an der Sarthe, aber trotzdem ist er wohl der erfahrenste LMP-Pilot des Teams. Brite Olli Caldwell ist 2023 aus dem Formelsport in die Sportwagen-Welt gewechselt und Roman de Angelis aus Kanada hat zwar jahrelange GT3-Erfahrung, bestreitet aber in Le Mans sein erstes LMP2-Rennen – natürlich ist es laut Pressemitteilung sein „ultimativer Kindheitstraum“.

Wir beenden den ersten Teil mit einem weiteren sehr erfahrenen Team: United Autosports, gegründet vom Briten Richard Dean und dem Amerikaner Zak Brown, der sich seitdem noch ein paar anderen Herausforderungen gestellt hat. United Autosports hat seit 2017 auch immer wenigstens eines seiner Autos in die Top Ten der LMP2 gebracht, einmal – 2020 – reichte es sogar zum Klassensieg. Im „Profi“-Auto ist in diesem Jahr auch wieder Platin-Pilot Oliver Jarvis dabei, allerdings mit neu zusammengestellter Unterstützung. Nolan Siegel ist ein aufstrebender junger US-Pilot: Er ist nicht nur aktuell zweiter der IndyNXT-Serie, sondern hat bereits auch LMP2-Klassensiege beim Petit Le Mans und den 6h von Watkins Glen eingefahren. Auch wenn die LMP2 in der IMSA-Serie nicht so stark besetzt ist, ist das eine starke Leistung mit 18 Jahren. Auch Bijoy Garg ist US-Amerikaner, er hat letztes Jahr in den USA in der IMSA-LMP3-Serie den Titel gewonnen. Für Garg und Siegel ist es das LM24-Debüt, von daher sollte man keine Wundertaten erwarten. Aber auf die Performance von Siegel bin ich sehr gespannt, auch im Hinblick auf die nächsten Jahre.

Die Pro/Am-Entries

United Autosports bringt noch ein weiteres Auto an den Start. Das ist zwar in der Pro/Am-Subkategorie gemeldet, könnte allerdings auch Chancen auf ein Top Five-Resultat in der Gesamtklasse haben. Ben Keating ist sicherlich einer der ehrgeizigsten Gentleman Drivers, die in den letzten Jahren so unterwegs sind. Den Le Mans-Klassensieg mit dem Ford GT 2019 verlor sein Team wegen eines zu großen Tanks, aber 2022 und 2023 konnte er die GTE-Am-Klasse für sich entscheiden. Seine frühen LMP2-Versuche in Le Mans waren weniger erfolgreich, aber in der IMSA-Serie hat er in dieser Kategorie über die letzten Jahre eine Reihe von Klassensiegen und Meisterschaften eingefahren. Er wird unterstützt vom Ex Audi-Werksfahrer Filipe Albuquerque und Ben Hanley, der in den letzten sieben Jahren bereits Amateur-Piloten in Le Mans unterstützt hat, aber außer Pro/Am-Sieg noch nicht viel vorzuweisen hat. In dieser Zusammenstellung ist das Team noch nicht gefahren, aber Keating und Henley waren schon zusammen in der IMSA-Serie unterwegs.

Auch wieder dabei ist Panis Racing, diesmal mit Mathias Beche, der zum elften Mal einen LMP an der Sarthe pilotieren wird und schon ein paar Podien gesammelt hat. Panis hat mit TDS Racing ein neues Einsatzteam; die Franzosen sind schon unter ganz verschiedenen Labels in Le Mans angetreten. Beche war dabei auch schon das eine oder andere Mal mit von der Partie. Wie in Vorjahr (als sie allerdings für Nielsen Racing nicht ins Ziel kamen) tritt der Schweizer zusammen mit dem mexikanisch-amerikanischen Geschäftsmann Rodrigo Sales an. Dritter Mann im Team ist Scott Huffaker, auch ein relativer Le Mans-Neuling, der aber schon viele Jahre Le Mans-Prototypen in den USA gefahren ist. Diese Kombo ist schwer einzuschätzen.

AO by TF ist eine weitere amerikanisch-englische Kooperation: AO steht für Autumn Oaks Racing, ein 2022 von PJ Hyett und Ex Le Mans-Pilot Gunnar Jeannette gegründetes Team. TF Sport ist benannt  nach Teambesitzer Tom Ferrier und kommt aus West Sussex. AO hat sich letztes Jahr mit „Rexy“ in der GTE-Am in die Herzen der Fans gefahren, auch der LMP2-Oreca hat wieder ein auffälliges Paint Scheme und einen Namen: „Spike, the Dragon“ wird in lila-orange versuchen, die Gegner zu verspeisen. PJ Hyett sitzt als Bronze-Pilot selbst am Steuer; mit Alex Quinn ist ein weiterer junger Brite am Start, der nach einer gar nicht mal so schlechten FRECA-Saison 2021 zu den Sportwagen hinübergewechselt ist, wo er auch schon einige ordentliche Resultate eingefahren hat. Der Star ist aber der dritte Mann, Louis Deletraz, der auch nach vier Jahren Formel 2 seine F1-Ambitionen aufgeben musste, aber bei den Sportwagenprototypen richtig eingeschlagen ist: ELMS-Champion 2021 und 2022, LMP2-Klassenzweiter in Le Mans 2022 und 2023 und einer der absolut schnellsten auf dem Circuit de la Sarthe. Er gehört eigentlich in ein Hypercar, aber umso schöner für uns LMP2-Fans, dass wir ihn ein weiteres Jahr in einem Oreca 07 sehen dürfen.

Ein zweites Auto in der Pro/Am bringt auch Cool Racing mit der #47. Hier hat der amtierende F2-Vizemeister Frederik Vesti aus Dänemark ein eines Einsatzfeld gefunden, da er bei seinem früheren Förderer Mercedes offenbar für ein F1-Cockpit hinter Kimi Antonelli anstehen muss. In Le Mans tritt er – anders als in der ELMS – mit dem Briten Matthew Bell (nicht zu verwechseln mit dem US-Fahrer Matt Bell) und dem KI-Unternehmer und Bronze-Piloten Naveen Rao, der erst wenig LMP2-Erfahrung hat. Auf die Debüt-Performance von Vesti bin ich sehr gespannt, aber allzu hohe Erwartungen an dieses Auto habe ich nicht.

Das nächste Team mit starkem US-Einfluss ist Crowdstrike Racing by APR, wobei APR für Algarve Pro Racing steht (siebe oben). Mit Nicky Catsburg und Colin Braun sind hier zwei frühere GTE-Asse am Start, sie unterstützen Gentleman Diver George Kurtz, seines Zeichens Gründer der IT-Sicherheitsunternehmen Crowdstrike und zuvor McAfee. Er gewann im Vorjahr beim Le Mans-Debüt die LMP2 Pro/Am-Wertung und hat auch schon mehrere Daytona 24-Podien auf dem Konto. Mit diesem Auto sollte man auch rechnen, zumindest für einen weiteren Pro/Am-Sieg.

Einen weiteren erfahrenen US-Piloten haben wir beim französischen Duqueine Team mit John Falb. Der Bronze-Gentleman hat schon ein paar Le Mans-Ausgaben bestritten, allerdings wenig erfolgreich. Mit dem jungen französischen Prototypen-Neuling Jean-Baptiste Simmenauer wird das auch nicht einfach, da dürfte es an Erfahrung fehlen, sowohl mit dem Gefährt als auch mit der Strecke. Immerhin ist mit dem Australier James Allen ein schneller und mit 27 Jahren und sechs Le Mans-Teilnahmen relativ erfahrener dritter Mann dabei, der in den letzten beiden Jahren schon Teams zum Pro/Am-Sieg verholfen hat. Diese Reihe fortzusetzen, wird allerdings schwierig.

Ein deutsch-österreichisches Fahrertrio haben wir beim luxemburgischen Team DKR Engineering. Laurents Hörr aus Baden-Württemberg kehrt nach einem Jahr bei IDEC Sport zu seinem Stammteam zurück. Alexander Matschull, der seinem Vater sowohl in der (zeitweisen) Geschäftsführung der Modekette Takko als auch als Rennfahrer nachfolgte, wird zwar zum ersten Mal beim 24h-Rennen in Le Mans antreten, aber die Strecke kennt er schon aus dem Michelin Le Mans Cup, 2022 konnte er hier im LMP3 siegen. Auch 24h-Erfahrung hat Matschull bereits gesammelt, wenn auch im GT-Bereich der Nordschleife sowie in der 24H-Series. Mit dem Österreicher René Binder haben sie einen LMP- und Le Mans-erfahrenen dritten Piloten dabei, der im Vorjahr mit Duqueine ein LMP2-Podium an der Sarthe erreichen konnte.

Wir enden mit dem italienischen Le Mans-Traditionsteam AF Corse, die – wie Proton – ebenfalls in allen drei Klassen vertreten sind. In den GTE-Klassen hat das Team zahlreiche Erfolge eingefahren, und als Ferrari-Einsatzteam haben sie 2023 direkt mit dem neuen Hypercar den Gesamtsieg geholt. In der LMP2 war bisher noch kein Klassensieg drin. Wie im Vorjahr sind wieder der erfahrene Bronze-Pilot Francois Perrodo (11 Le Mans-Teilnahmen, darunter ein dritter LMP2-Rang 2019) und der als Platin eingestufte Brite Ben Barnicoat am Steuer. Neu hinzu kommt der 23-jährige Argentinier Nicolas Varrone, der 2023 in der GTE zusammen mit Ben Keating Aufsehen erregte und sowohl den Le Mans-Klassensieg als auch den WEC-Titel holte. Die LMP2 ist allerdings ein neues Einsatzfeld für ihn. Ein gutes Pro/Am-Resultat sollte für AF Corse aber allemal drin sein, wenn nicht mehr.

(Bilder: European Le Mans Series)

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