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IndyCar: Analyse Ontario Honda Dealers Indy Toronto

von Rainer
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Colton Herta gewann am Wochenende in den Straßen von Toronto. Kyle Kirkwodd auf Platz sicherte Andretti Global einen Doppelsieg.

Die Story des Wochenendes lieferte jedoch McLaren: Alexander Rossi brach sich am Freitag den rechten Daumen, als er versuchte, einen Einschlag in die Mauer von Kurve 8 zu vermeiden. So kam Theo Pourchaire zurück in die IndyCar-Serie und zu McLaren. Als Tony Kanaan ihn anrief, war er gerade in Frankreich und so hatte er einen straffen Zeitplan:

 

Freitag:
6 p.m. ET: Arrow McLaren announces Rossi won’t race this weekend.
6:10 p.m. ET: Tony Kanaan, Arrow McLaren sporting director, makes a call to Pourchaire.
6:37 p.m. ET: Pourchaire’s flights are booked.
6:45 p.m. ET: Arrow McLaren shop manager Doug Tapscott picks up Pourchaire’s firesuit and seat to drive overnight to Toronto.
10 p.m. ET: Team engineers send on-board footage and race prep to Pourchaire.

Samstag:
12 a.m. ET: Pourchaire departs Nice, France for flight to Frankfurt, Germany.
1:30 a.m. ET: Pourchaire lands in Frankfurt, debriefs on the phone and begins race prep with Kanaan.
4 a.m. ET: Pourchaire departs Frankfurt for Toronto, Kanaan heads to bed.
12:40 p.m. ET: Pourchaire arrives at Toronto Pearson Airport.
Approx 1 p.m. ET: Pourchaire departs for Union Station via train (UP Express).
1:22 p.m. ET: Pourchaire arrives at Union Station (downtown Toronto).
1:39 p.m. ET: Pourchaire arrives at Arrow McLaren trucks in Enercare Centre.

Ohne eine Minute Training auf der für ihn unbekannten Strecke stieg Theo Pourchaire am Samstag zum Qualifying ins Auto. Er erreichte Startplatz 26. Er war aber in seiner Gruppe weniger als eine Sekunde langsamer als Alex Palou und Pato O’Ward. Am Ende kam er als 14. ins Ziel und war damit der bestplatzierte McLaren-Pilot.

Doch das Qualifying wurde zu einem großen Teil durch das Timing der Teams entschieden. Wenn man auf seiner schnellen Runde auch nur auf ein langsameres Auto traf, war die Zeit weg. Dafür sind die Abstände zwischen den Fahrern zu gering. Selbst kleinste Fehler verzeiht das enge IndyCar-Feld nicht. So blieb neben Palou und O’Ward auch Scott Dixon im ersten Qualifying-Segment hängen. Vom Team Penske schaffte nur Scott McLaughlin den Sprung in die Fast 6 und holte sich dort Startplatz 4. Schnellstes Team war Andretti Global. Colton Herta siegte knapp vor Kyle Kirkwood. Felix Rosenqvist zeigte mit Platz 3 erneut ein sehr gutes Qualifying, Romain Grosjean und Felix Malukas komplettierten die Fast-6.

Scott McLaughlin startete als einziger Fahrer mit den Option-Reifen. Das Team Penske hoffte, dass es zu Beginn des Rennens viele Runden unter Gelb geben würde und er so genug schnelle Runden für eine Zwei-Stopp-Strategie in den Reifen hätte. Ein Teil der Hoffnung erfüllte sich. Gleich nach dem Start wurde es in Kurve 1 zu eng und Christian Rasmussen und Santino Ferrucci landeten in der Mauer. Für Rasmussen war das Rennen damit beendet. In Kurve 3 setzte sich Scott Dixon nach dem Restart neben Augustin Canapino. Für Kurve 4 hatte er dann die bessere Innenlinie. Canapino lenkte trotzdem ein, berührte den Ganassi-Honda leicht und rutschte in die Mauer. So wurden die ersten 9 Runden fast ausschließlich unter Gelb gefahren. Erst mit dem zweiten Restart nahm das Rennen wieder Fahrt auf. Colton Herta verteidigte die Führung über die drei Runden gegen seinen Teamkollegen. Scott McLaughlin übernahm Platz drei von Felix Rosenqvist und Josef Newgarden schob sich an Romain Grosjean und David Malukas vorbei auf Platz fünf.

In der 13. Runde ging Felix Rosenqvist ohne Gegenwehr an Scott McLaughlin vorbei. Wenige Kurven später folgte auch Josef Newgarden. McLaughlins Option-Reifen waren bereits am Ende. Er musste bis Runde 18 durchhalten. Hinter ihm hing Romain Grosjean fest und konnte nicht attackieren. Die Folge war, dass sich in Runde 23 die Tip-4, bestehend aus Colton Herta, Kyle Kirkwood, Felix Rosenqvist und Josef Newgarden, um 6 Sekunden von Romain Grosjean und Will Power absetzen konnten. Ab Runde 30 kamen die Piloten der Spitzengruppe an die Box. Scott Dixon zog seinen ersten Stint am längsten durch und nutzte die freie Strecke vor ihm optimal aus. Er verbrannte einige Push-to-Pass-Sekunden, um möglichst viel Zeit gutzumachen. Das zahlte sich aus. Nach seinem Stopp kam er direkt vor Will Power wieder auf die Strecke. Mit dem ersten Boxenstopp hatte er sich von Platz 11 auf Platz 6 verbessert. Aber auch Josef Newgarden (von 4 auf 3), Pato O’Ward (von 12 auf 8) und Alex Palou (von 15 auf 11) verbesserten sich.

Im zweiten Stint plätscherte das Rennen vor sich hin. In der 50. Runde eröffnete Alex Palou die Runde der letzten Boxenstopps. In jeder der folgenden Runden stoppte einer der Penske-Piloten. Für Scott McLaughlin war der Stopp in Runde 51 kritisch, da er im letzten Stint über 34 Runden neue Option-Reifen fahren musste. Im ersten Stint hatten seine gebrauchten Option-Reifen gerade einmal 13 Runden gehalten. Nun musste er die Reifen 34 Runden ins Ziel bringen. Der kurze erste Stint zwang ihn zu diesem längeren Stint. Josef Newgarden wurde zu früh losgelassen, bevor das linke Hinterrad angezogen war. Er musste kurz zurückstecken. Dadurch fiel er von Platz 3 auf Platz 11 zurück. Als letzte Piloten der Spitzengruppe kamen Scott Dixon und Marcus Ericsson an die Box. Auch hier zahlte sich der Over-Cut aus. Scott Dixon überholte Felix Rosenqvist und auch Marcus Ericsson wollte gegen den Meyer-Shank-Piloten einen Platz gut machen. In der Anfahrt zu Kurve 1 wurde es zu eng zwischen den Autos und beide verbremsten sich. Ericsson fiel auf Platz 11 zurück, Rosenqvist auf Platz 16.

Kyffen Simpson blieb in der achten Kurve im Reifenstapel stecken. Die Caution brachte das Feld wieder zusammen. Für Scott McLaughlin waren die Runden unter Gelb ein Vorteil, um seine Option-Reifen zu schonen. Alle anderen Autos fuhren auf Prime-Reifen. Beim Restart führte weiterhin Colton Herta vor Kyle Kirkwood. Alex Palou lag auf Platz 7, direkt vor ihm fuhren seine Hauptkonkurrenten in der Meisterschaft, Will Power und Pato O’Ward. Scott Dixon und Scott McLaughlin lagen auf den Plätzen 3 und 4.

Doch aus einer ruhigen Fahrt in Richtung Ziel wurde nichts. In Runde 73 drehte sich Pato O’Ward in die Reifenstapel von Kurve 2. Marcus Ericsson konnte nicht mehr ausweichen und rutschte leicht in O’Ward hinein. Die Nase des McLaren-Chevrolet bildete daraufhin eine schöne Sprungschanze. Pietro Fittipaldi traf sie noch nicht perfekt und machte nur einen kleinen Sprung. Santino Ferrucci hingegen hatte den perfekten Winkel und flog in den Zaun. Zum Glück traf er ihn mit dem Unterboden, der Zaun hielt und so gab es keine Wiederholung von z.B. Dario Franchitti 2013 in Houston. Den härtesten Schlag bekam O’Ward dann von seinem Teamkollegen Nolan Siegel ab. Damit verunfallten in Toronto alle drei Stammfahrer von McLaren schwer. Zum Glück blieben alle Fahrer mehr oder weniger unverletzt. Das Rennen wurde für Aufräumarbeiten unterbrochen. Beim Restart in Runde 76 zeigte sich das gewohnte Bild an der Spitze. Colton Herta und Kyle Kirkwood machten ihre Sache einfach perfekt.

Für die letzten Aktionen sorgten die Fahrer des Team Penske. Will Power fuhr in der 77. Runde mit viel Optimismus in eine kleine Lücke neben Scott McLaughlin in Kurve 5, dieser lenkte jedoch ein und kollidierte mit seinem Teamkollegen. Für Scott McLaughlin war das Rennen beendet und Will Power musste eine Drive-Through-Penalty antreten. David Malukas fuhr auf Josef Newgarden auf und schlitzte ihm den Hinterreifen auf. Während der Caution musste sich Newgarden an der Box neue Option-Reifen abholen. Nach dem Restart nutzte er diese voll aus und kämpfte sich schnell bis auf Platz 8 nach vorne. Gegen Christian Lundgaard übertrieb er es jedoch und rutschte ins Aus. Er konnte das Rennen fortsetzen und beendete es als Elfter, einen Platz vor Will Power.

An der Spitze kontrollierten Colton Herta und Kyle Kirkwood das Geschehen. Scott Dixon hatte am Ende seines ersten Stints viel Push-to-pass verbraucht. So hatte er keine Möglichkeit mehr, nach vorne zu attackieren und beschränkte sich darauf, Platz 3 zu sichern. Alex Palou kam als Vierter ins Ziel. Er profitierte ebenso wie Scott Dixon von der sehr guten Strategie seines Teams. Hinzu kam, dass sich einige seiner Konkurrenten selbst aus dem Rennen nahmen. Das gilt auch für Marcus Armstrong, den dritten Ganassi-Honda in den Top-5, sowie die nachfolgenden David Malukas, Christian Lundgaard, Rinus VeeKay, Romain Grosjean und Graham Rahal. Das sind schon einige Fahrer, die man nicht so oft in den Top 10 sieht. Insgesamt kamen auch nur 12 Autos in der Führungsrunde ins Ziel.

Das komplette Ergebnis von dem Rennen ist auf der Homepage der IndyCar-Serie (pdf) nachzulesen.

Nur Scott Dixon (358 Punkte) und Colton Herta (354) konnten auf Alex Palou (411) aufholen, der von einer sehr schlechten Startposition ins Rennen gegangen war. Will Power (362) und Pato O’Ward (340) verloren dagegen wichtige Punkte. Scott McLaughlin (328) liegt als Sechster bereits uneinholbar zurück.

Die IndyCar-Serie legt nun eine Olympia-Pause ein, da NBC die Spiele in den USA überträgt. Das nächste Rennen ist das Bommarito Automotive Group 500 auf dem Gateway Motorspeedway am 17. August.

Toronto, CA - during the Ontario Honda Dealers Indy Toronto in Toronto, Ontario, Canada on the streets of Toronto. (Photo by Joe Skibinski | IMS Photo)
Ontario, CA- during the Ontario Honda Dealers Indy Toronto in Toronto, Ontatio (Photo by Travis Hinkle | IMS Photo)
Toronto, CA - during the Ontario Honda Dealers Indy Toronto in Toronto, Ontario, Canada on the streets of Toronto. (Photo by Joe Skibinski | IMS Photo)
Ontario, CA- during the Ontario Honda Dealers Indy Toronto in Toronto, Ontatio (Photo by Travis Hinkle | IMS Photo)
Toronto, CA - during the Ontario Honda Dealers Indy Toronto in Toronto, Ontario, Canada on the streets of Toronto. (Photo by Joe Skibinski | IMS Photo)

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