Nach dreiwöchiger Sommerpause kehrte die NASCAR am vergangenen Wochenende zurück. In Richmond sicherte sich Austin Dillon mit einem umstrittenen Manöver den Sieg.
Eine Sommerpause kennt man normalerweise vom Fußball oder der Formel 1, nicht aber von NASCAR. Doch wegen der Olympischen Sommerspiele standen die Motoren in diesem Jahr drei Wochen still. Genug Zeit, um sich abzukühlen und einen Plan für den Rest der Saison zu schmieden. Sollte man meinen! Denn in Richmond ging es gleich wieder heiß her. Austin Dillon sicherte sich nach fast zwei Jahren seinen ersten Sieg und damit den Einzug in die Playoffs.
Doch nur wenige teilten die Freude des Childres-Piloten. Denn das Manöver, mit dem Dillon in der Verlängerung zum Sieg stürmte, war alles andere als fair. So sahen es zumindest die Fans an der Strecke, die mit Pfiffen reagierten. Doch was war passiert?
In der Verlängerung erwischte Joey Logano den besten Start und sah die weiße Flagge als Führender. Dahinter folgten Dillion und Denny Hamlin. Für den Childres-Piloten war es die Chance, sich mit einem Sieg für die Playoffs zu qualifizieren. In Kurve drei drehte er Logano um und schickte ihn in die Mauer. Hamlin nutzte die Gunst der Stunde und übernahm die Führung. Wenige Meter später räumte auch Dillon den Gibbs-Piloten ab. „Was für eine Scheiß-Aktion“, urteilte Logano nach dem Rennen. Und auch Hamlin war von Dillon alles andere als begeistert. Der erfahrene NASCAR-Pilot forderte nach dem Rennen entsprechende Konsequenzen.
Das zweite Highlight in Richmond waren die Reifen. Erstmals gab es in einem Punkterennen zwei Mischungen: eine weichere und die etwas härteren normalen Reifen. NASCAR hatte dies erstmals beim All-Star-Race in North Wlksboro ausprobiert. Und die neue Mischung hatte Auswirkungen auf den Rennverlauf. So profitierte Daniel Suarez bei seinem Sieg in der zweiten Stage von den weicheren Reifen. Das erste Segment gewann Christopher Bell.
Vorschau Michigan
Die nächste Station des NASCAR-Trosses ist der Michigan International Speedway. Das 1968 eröffnete Zwei-Meilen-Oval ist die Schwesterstrecke des Texas World Speedway (nicht zu verwechseln mit dem Texas Motor Speedway in Fort Worth), der bis 2015 als Teststrecke diente und 2017 geschlossen wurde. Im Jahr 2020 wurden die beiden Rennen auf dem Oval aufgrund der Corona-Pandemie einmalig als Double-Header ausgetragen, ebenso wie in Pocono. Ab 2021 gastiert die NASCAR nur noch einmal in Michigan.
Die meisten Siege auf dem Oval am Lake Erie feierte David Pearson, der insgesamt neun Mal in Michigan gewann. Beim FireKeepers Casino 400 ist Cale Yarborough mit sechs Siegen der erfolgreichste Fahrer. Von den aktiven Fahrern haben einige mehrfach in Michigan gewonnen. Harvick gewann die Frühjahrsausgabe sogar dreimal in Folge und sicherte sich auch 2020 den Sieg. Doch 2021 riss die Serie und Ryan Blaney jubelte am Ende. Im vergangenen Jahr jubelte Chris Buescher.
Hamlin und Logano standen jeweils zweimal in der Victory Lane. Das erfolgreichste Team ist RFK-Racing mit 14 Siegen in beiden Rennen, gefolgt von Wood Brothers Racing (11) und Stewart-Haas Racing (7). Bei den Herstellern führt Ford mit 44 Siegen, 26 Mal stand ein Chevrolet in der Victory Lane. Toyota triumphierte fünfmal.
Bilder: NASCARMedia/Getty Images (Sean Gardner)