Mit dem Rennen am Samstag im Gateway Motorsports Park kehrt die IndyCar Series aus der Olympia-Pause zurück. Es ist das erste von vier Ovalrennen bis zum Finale auf dem Nashville Superspeedway.
Nicht die besten Aussichten für den amtierenden Champion Alex Palou, der derzeit auch die Gesamtwertung anführt. In seiner bisher so erfolgreichen IndyCar-Karriere hat er noch kein Ovalrennen gewonnen. Seine beste Oval-Platzierung war zuletzt ein zweiter Platz in Iowa. Dieses Rennen gewann Will Power, sein ärgster Rivale um die Meisterschaft. Der Abstand zwischen den beiden beträgt bereits 49 Punkte. Alex Palou muss also nicht mehr viel riskieren. Fünf Rennen vor Saisonende reichten 49 Punkte Vorsprung in den vergangenen Jahren meist zum Titelgewinn. Zuletzt konnte Scott Dixon 2015 einen Rückstand in dieser Höhe noch zum Titelgewinn drehen. Will Power hingegen muss Siege einfahren, um Palou unter Druck zu setzen. Er gewann das Rennen 2018 im Gateway Park. Außerdem steht 2021 ein dritter Platz zu Buche. In den vergangenen beiden Jahren belegte er allerdings nur die Plätze sechs und neun.
Die erfolgreichsten Fahrer in Madison seit der Rückkehr der IndyCar Series im Jahr 2017 sind Josef Newgarden mit vier und Scott Dixon mit zwei Siegen. Mit 53 Punkten Rückstand auf seinen Teamkollegen hat Dixon die Meisterschaft noch in Reichweite. Für Josef Newgarden geht es dagegen nur noch um Einzelsiege. Mit seinem zweiten Indy-500-Sieg im Mai ist seine Saison ohnehin schon ein Erfolg. Doch auf jedem Oval ist er der Topfavorit. Noch ohne Sieg im Gateway Park ist Pato O’Ward. Aber er wurde dreimal Zweiter und je einmal Dritter und Vierter. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis er dort sein erstes Rennen gewinnt.
Eine spannende Personalie, sowohl für das kommende Wochenende als auch für die Zukunft, ist David Malukas. Er hat bei A.J. Foyt Enterprises einen Mehrjahresvertrag ab 2025 unterschrieben. Auf den ersten Blick ein ungewöhnlicher Schritt. Der Weg von McLaren über Meyer Shank Racing zu Foyt ist schon ein Schritt zurück. Wenn man aber den Deal zwischen Foyt und Penske im Hinterkopf hat und dazu noch das Alter von Will Power (43), wird es verständlicher. Im Vorjahr fuhr Malukas im Gateway Park übrigens auf Platz drei. Bei der allgemeinen Performance der MSR-Hondas in diesem Jahr könnte er am Samstag durchaus für eine Überraschung sorgen.
Eine weitere Nachricht ist das Ende von Augustin Canapino bei Juncos Hollinger Racing. Nach seinen Verstrickungen in die sozialen Medien und sehr überschaubaren Leistungen auf der Rennstrecke verlor er wenig überraschend sein Cockpit. Für ihn wird Conor Daly bis zum Saisonende ins Lenkrad greifen. Für Gateway Park kehrt auch Katherine Legge auf den Daley Coyne Honda mit der Startnummer 51 zurück.
Strecke
Das Oval ist 1,25 Meilen (2 km) lang und besteht aus zwei Kurven, die in Amerika normalerweise als vier gezählt werden. Das Besondere am Gateway Park ist die Eiform. Die Kurven 1 und 2 sind deutlich enger als die Kurven auf der gegenüberliegenden Seite. Dafür haben die Kurven 3 und 4 mit 9 Grad eine geringere Überhöhung als die ersten Kurven mit 11 Grad. Am ehesten ähnelt der Gateway Park noch dem Phoenix International Raceway. Auch dort erschweren unterschiedliche Kurvenradien und Bankings das Setup. Fahrer und Mechaniker müssen einen Kompromiss eingehen, denn das Auto wird nicht in allen vier Kurven perfekt liegen.
Zeitplan (eastern time, MEZ)
Freitag 16. August
12:45 – 1:45 p.m. (18:45 – 19:45) – NTT IndyCar Series practice #1
4:20 – 5:20 p.m. (22:20 – 23:20) – Qualifying for the NTT P1 Award
7:45 – 8:15 p.m. (1:45 – 2:15) – NTT IndyCar Series practice (high-line session)
8:30 – 9:30 p.m. (2:30 – 3:30) – NTT IndyCar Series practice #2
Samstag, 17. August
6:00 p.m. (00:00) – USA Network on air
6:25 p.m. (00:25) – “Drivers, start your engines”
6:30 p.m. (00:30) – The Bommarito Automotive Group 500 (260 laps/500 km), USA-Network, Sky live
Im Vergleich zum Vorjahr findet das Rennen drei Stunden später statt. Die Temperaturschwankungen auf der Strecke während des Rennens dürften größer sein. Entscheidend für den Erfolg wird sein, wie sich die Teams darauf einstellen.