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IndyCar: Analyse Big Machine Music City Grand Prix

von Rainer
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Im ersten Training gaben die Ganassi-Honda von Alex Palou und Scott Dixon das Tempo vor. Dahinter reihten sich neben den üblichen Verdächtigen wie Will Power, Pato O’Ward und Scott McLaughlin auch die Andretti-Hondas von Kyle Kirkwood und Colton Herta ein. Alex Palou schaffte im Qualifying allerdings nur die 15. schnellste Zeit. Wegen eines unplanmäßigen Motorwechsels musste er zudem Plätze nach hinten rutschen. Sein Meisterschaftskontrahent Will Power startete dagegen vom vierten Platz ins Rennen. Die erste Startreihe bildete Kyle Kirkwood vor Josef Newgarden. Stark präsentierten sich die Meyer-Shank-Hondas von Felix Rosenqvist und David Malukas auf den Plätzen 3 und 6.

Der Start verlief sauber und Will Power konnte sich schnell hinter seinem Teamkollegen Josef Newgarden an die dritte Position setzen. In den folgenden Runden fiel er jedoch sukzessive zurück. In Runde 13 war die Meisterschaft bereits entschieden. Bei Will Power hatte sich der linke Sicherheitsgurt gelöst und er musste die Box ansteuern. Die Reparatur dauerte ewig und erst mit 5 Runden Rückstand konnte Power das Rennen wieder aufnehmen. Zum Ende des Rennens trat der Defekt ein weiteres mal auf.

Mitten in den ersten Boxenstopps löste Felix Rosenqvist, genauer gesagt sein rechtes Vorderrad, in Runde 56 die erste Caution aus. Die Fahrer, die vor der Caution an der Box waren, verloren ihre Positionen. Prominentestes Opfer war der seit dem Start führende Kyle Kirkwood. Beim Restart lag er nur noch auf Platz 10. Die Führung übernahm Josef Newgarden vor Colton Herta und David Malukas. Die größten Sprünge nach vorne machten Santino Ferrucci und Scott McLaughlin auf den Plätzen 6 und 7. Nach dem Restart konnten sich Newgarden und Herta vom Feld absetzen. In Runde 80 hatten sie bereits über 2 Sekunden Vorsprung auf David Malukas. Das änderte sich, als die Spitze wieder auf das Ende des Feldes aufschloss und die nächsten Überrundungen anstanden.

In Runde 89 kam es zur obligatorischen Legge-Caution. Pietro Fittipaldi überholte Katherine Legge, zog vor ihr zurück auf die Ideallinie und sie verlor in der Dirty-Air das Auto. Dieser touchierte nur leicht die Mauer und bog dann auf den Rasen des Infields ab. Alexander Rossi, Scott Dixon und Rinus VeeKay verzichteten während der Caution auf einen Boxenstopp. Rossi übernahm so die Führung und Dixon und VeeKay gelangten in eine Position,wieder in die Führungsrunde zu kommen. Mit einem leichteren Auto und trotz älterer Prime-Reifen konnte sich Alexander Rossi nach dem Restart vor Josef Newgarden behaupten. Colton Herta und David Malukas hielten ihre Position als erste Verfolger von Newgarden. Scott McLaughlin hatte sich mit einem perfekten Stopp auf Platz fünf vorgearbeitet. Kyle Kirkwood fuhr hinter Marcus Ericsson auf Platz 7. Mit dem Stopp von Alexander Rossi in Runde 125 übernahm Josef Newgarden wieder die Führung.

Das nächste Opfer der Strecke war Marcus Ericsson. Erst kam er zu weit nach außen, dann schlug er mit schmutzigen Reifen in Kurve 4 in die Mauer ein. Diesmal übernahm Pato O’Ward ohne Boxenstopp die Führung. Bisher hatte er sich knapp außerhab der Top-10 bewegt. Nach dem Restart gingen Colton Herta und auch David Malukas an Josef Newgarden vorbei. Dieser hielt sich aber zunächst vor Kyle Kirkwood, der sich wieder auf Platz fünf vorgekämpft hatte. In Runde 159 ging Kirkwood schließlich an Newgarden vorbei und auch Scott McLaughlin nutzte die Situation, um seinen Teamkollegen zu überholen. Insgesamt war der Penske-Chevrolet von Newgarden mit den Prime-Reifen nicht mehr ganz so schnell wie zuvor. Die schnellsten Wagen im Feld waren zu diesem Zeitpunkt die Andretti-Hondas von Colton Herta und Kyle Kirkwood. Herta fuhr einen Vorsprung von bis zu 6 Sekunden heraus und Kirkwood schob sich wieder auf Platz 2 nach vorne.

In den letzten Runden wurde es dann etwas unübersichtlich, vor allem ohne die Hilfe der Kommentatoren am Bildschirm. Einige Teams ließen die Wagen bis zum finalen Stopp lange auf der Strecke, während andere einen frühen Stopp bevorzugten. Dazu kamen die ganzen überrundeten Wagen zwischen der Spitzengruppe.

Ohne den Stopp während der letzten Caution war es Pato O’Ward, der in Runde 161 als Erster die Box ansteuerte. Ab Runde 176 folgten Josef Newgarden, Scott McLaughlin und Colton Herta. Alle hatten zu diesem Zeitpunkt eine Runde Rückstand auf Kyle Kirkwood, der die Führung übernommen hatte. Sie lagen auch hinter Pato O’Ward, der das Ende der Führungsrunde bildete. Auch David Malukas und Alex Palou zögerten ihren letzten Stopp hinaus. Beim Stopp in Runde 194 bekam Kirkwood nur noch genug Benzin für den Schlussspurt und keine neuen Reifen. So kam er direkt hinter Colton Herta zurück auf die Strecke. David Malukas und Alex Palou bildeten die Spitze, mussten aber ebenfalls zum Nachtanken an die Box. Eine Tatsache, die Herr Fenderl ignorierte.

Das Duell um den Sieg lieferten sich Pato O’Ward und Colton Herta. Beide fuhren auf Sting Ray Robb auf. Dieser zwang Pato O’Ward in den Kurven 1 und 2 auf die äußere Linie. Colton Herta hingegen schob sich unter Robb durch. Bei der Anfahrt auf Kurve 3 hatte Herta so die bessere Linie gegenüber O’Ward und konnte das Überholmanöver erfolgreich abschließen. David Maulkas und Alex Palou komplettierten noch ihren schnellen Tanktop Für Colton Herta war es der erste Sieg im Oval, der ihm auch die Vizemeisterschaft einbrachte. Pato O’Ward und Josef Newgarden begleiteten Herta auf das Podium. Kyle Kirkwood, Scott McLaughlin und Santino Ferrucci hatten schon einen größeren Abstand zur Spitze.

Alex Palou holte mit Platz 11 seinen dritten Titel in seiner fünfjährigen IndyCar-Karriere. Ohne die Probleme von Will Power wäre es vielleicht noch einmal spannend geworden. Denn Palou war nicht wirklich schnell. Er musste sich seinen Teamkollegen Marcus Armstrong und Linus Lundqvist geschlagen geben. Nächstes Jahr wird er auf jeden Fall wieder als großer Favorit in die Saison gehen. Mit seiner Konstanz auf Stadt- und Straßenkursen ist er kaum zu schlagen. Linus Lundqvist wurde übrigens souverän „Rookie of the Year“. Er hatte am Ende fast 100 Punkte Vorsprung auf Kyffin Simpson.

Damit verabschiedet sich die IndyCar-Serie in die Winterpause. Der Saisonauftakt findet traditionell am 2. März in St. Petersburg statt. Long Beach folgt als zweites echtes Rennen erst am 13. April. Dafür ist der Juli mit 5 Rennen vollgepackt. Den Abschluss bildet am 31. August wieder der Big Machine Music City Grand Prix auf dem Nashville Superspeedway.

Bleibt nur noch eine Frage: Wie schlecht kann ein Motorsport-Kommentator sein? „McLaughlin ist auch ein Stück zurückgefallen.“ Ja, genau, Herr Fenderl. Von Startplatz 18 war er bis zum Zeitpunkt der Aussage auf Platz 7 zurückgefallen. Man sollte auch das Life-Timing lesen können, wenn man das Rennen schon nicht im Bild verfolgen kann. Dort kann man nachlesen, wann ein Auto zuletzt an der Box war. Das würde zum einen verhindern, dass ständig Mist erzählt wird und man könnte dem Zuschauer erklären, warum zum Beispiel Alexander Rossi plötzlich in Führung liegt. Aber was soll der Zuschauer damit anfangen? Hauptsache man erzählt etwas vom Kartoffelbrei bei McLaren und dem Phrasenschwein vor der Tür. So kann man auch das beste Rennen, und das war es am Sonntag sicher nicht, zerstören.

Lebanon, TN - during the 2024 Big Machine Music City Grand Prix Presented by Gainbridge (Photo by Travis Hinkle | IMS Photo)
Lebanon, TN - during the 2024 Big Machine Music City Grand Prix Presented by Gainbridge (Photo by Travis Hinkle | IMS Photo)
IndyCar Big Machine Music City Grand Prix Presented by Gainbridge at Nashville Superspeedway
Santino Ferrucci - AJ Foyt Enterprises
IndyCar Big Machine Music City Grand Prix Presented by Gainbridge at Nashville Superspeedway
IndyCar Big Machine Music City Grand Prix Presented by Gainbridge at Nashville Superspeedway
IndyCar Big Machine Music City Grand Prix Presented by Gainbridge at Nashville Superspeedway

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