Mit Tom Ingram, Gordon Shedden und Jake Hill holten sich drei verschiedene Fahrer in drei verschiedenen Autos die ersten Siege der neuen BTCC-Saison. Geschlossen stark präsentierten sich aber vor allem die BMWs, die mindestens einen weiteren Sieg hätten holen können. Das neue Hybrid-System war bei seinem ersten Einsatz eine interessante Zugabe und kommt allem bei den Fahrer/innen gut an.
BMW-Neuzugang Jake Hill legte bei seinem Einstand in einem heckgetrieben Tourenwagen eine lupenreine Quali hin und sicherte sich mit einem hauchdünnen Vorsprung von 0,018 Sekunden die Pole Position vor Team- und Markenkollege Colin Turkington. Wie gut die BMWs in diesem Jahr vom Start weg sind, zeigt sich daran, dass alle fünf von WSR/MS Motorsport und Cicely eingesetzten Autos die Qualifikation innerhalb der ersten acht Plätze abschlossen. Einzig Ford-Pilot Ash Sutton (P3), Hyundai-Pilot Tom Ingram (P4) und Honda-Pilot Gordon Shedden (P6) gelang es, sich zwischen das britisch-bayerische Aufgebot zu setzen.
Dass es im ersten Lauf dann keinen BMW-Sieg gab, lag daran, dass Hill und Turkington vom Start weg einen Kampf um die Vormachtstellung im Team vom Zaun brachen. Turkington hatte zunächst den besseren Start und holte sich noch vor der ersten Kurve den ersten Platz. Gleich zu Beginn der zweiten Runde startete Hill dann jedoch einen Gegenangriff und setzte sich in den schnellen Craner Curves neben Turkington. Seite an Seite fuhren beide durch Old Hairpin, Schwantz Curve und Mac Leans, was es den dahinter fahrenden Tom Ingram, Ash Sutton und Rookie George Gamble erlaubte, rasch aufzuschließen und sich ebenfalls im Kampf um die Führung einzumischen.
Auf dem kurzen Bergaufstück zwischen McLeans und Coppice setzte Ingram sich dann innen neben die beiden Außenspiegel an Außenspiegel fahrenden BMWs und schaffte es, als erster in Coppice und auf die anschließende lange Gegengerade einzubiegen. Mit Mühe schaffte es Turkington dahinter, den ebenfalls pushenden Sutton hinter sich zu halten, während Hill ganz nach außen gedrängt wurde und zunächst hinter Gamble auf den fünften Platz zurückfiel. Puh, gerade einmal zwei Runden BTCC 2022 und schon wieder gefühlt mehr Action als viele andere Rennserien in einem einzigen Rennen abliefern. Eine durch den liegen gebliebenen Toyota von Ricky Collard ausgelöste Saftey Car-Phase brachte dann erst mal etwas in Ruhe ins Feld.
Beim Restart und schließlich auch das gesamte restliche Rennen hielt Tom Ingram dem Druck des ihm dicht folgenden Colin Turkington stand und holte sich schließlich den ersten Sieg der Saison 2022. Für Ingram und das Exclr8-Team, das in dieser Saison erstmals eigene in Zusammenarbeit mit Swindon entwickelte Hyundai-Motoren an den Start bringt, also ein Einstand nach Maß. Turkington begnügte sich am Ende mit dem zweiten Platz, auch weil in den letzten Runden Jake Hill wieder zum Führungsduo aufschloss und daraus ein Trio machte, in dem Turkington sich sowohl nach vorne als auch nach hinten orientieren musste.
Hill hatte sich zuvor die verlorene Position gegen Gamble schnell wieder zurückgeholt und war schließlich in der elften Runde auch an Ash Sutton, bei dem die Reifen im letzten Renndrittel merklich nachgaben, vorbeigegangen. Aus dem immerhin halbwegs versöhnlichen dritten Platz für den Pole-Sitter wurde nach dem Rennen jedoch schnell Trübsal: Wegen einer zu niedrigen Fahrzeughöhe wurde Hill nach der technischen Kontrolle disqualifiziert. Eine harte Strafe, wenn man bedenkt, dass die zu niedrige Höhe vermeintlich als Folge eines Schadens durch die Berührung eines Reifenstapels in der Schikane verursacht wurde, aber so sind nun einmal die Regeln.
Den dritten Platz erbte somit Gordon Shedden, der es im letzten Renndrittel ebenfalls geschafft hatte, an dem mit seinen Reifen kämpfenden Sutton vorbeizugehen. Dem amtierenden Champion, der im Winter vom Laser Tools-Infiniti in einen Motorbase-Ford gewechselt ist, gelang es immerhin noch Platz vier gegen Adam Morgan und George Gamble in den privat eingesetzten Cicely-BMW zu verteidigen. Stephen Jelley in einem weiteren WSR-BMW, Josh Cook im BTC-Honda und Dan Rowbottom im Dynamics-Honda komplettierten dahinter die Top Ten. Im Bereich dieser Positionen hatte das gesamte Rennen über auch Jason Plato gelegen, was einen ganz ordentlichen Einstand im Honda für den zweifachen Champion bedeutet hätte. Aber leider platzte Plato in der vorletzten Runde ein Reifen, was ihn auf den 20. Platz zurückwarf.
Trotz des Podiums von Turkington und vier Autos auf den vorderen Punkteplätzen dürfte das Resümee zum ersten Lauf bei BMW angesichts der Disqualifikation von Hill und einem verpassten möglichen Doppelsieg zwiegespalten ausgefallen sein. Und der zweite Lauf entwickelte sich dann zumindest beim Werksteam WSR alles andere als besser: Noch in der Einführungsrunde flog an Stephen Jelleys BMW eine Antriebswelle weg und beim Start blieb Turkington wie angewurzelt in der ersten Startreihe stehen und wurde mit viel Glück von keinem anderen Fahrer getroffen.
Für den von der Pole Position gestarteten Tom Ingram war es somit ein leichtes zunächst die Führung zu behaupten. Dahinter setzte sich mit einem Blitzstart George Gamble auf den zweiten Platz, gefolgt von Gordon Shedden. Im Rennverlauf musste Gamble sich dann zwar Shedden geschlagen geben, konnte aber den dritten Platz gegen Teamkollege (und Teamchef) Adam Morgan, bei dem der Hybrid-Antrieb in diesem Rennen streikte, behaupten. Im Kampf um den Sieg klemmte Shedden sich schnell dicht an Ingram und konnte diesen schließlich in der zehnten Runde ausgangs Old Hairpin überholen und die Führung übernehmen.
Ingram schaffte es zwar an Shedden dran zu bleiben, musste sich aber gleichzeitig mit den dicht folgenden Cicely-BMW von Gamble und Morgan auseinandersetzen. In den letzten Runden ließen dann Sheddens Reifen nach und Ingram, der sich seine Hybrid-Power für die letzten Runden aufgespart hatte, klebte förmlich an der Stoßstange des Hondas, fand aber letzten Endes keinen Weg vorbei. Shedden holte sich also zum Saisonauftakt ebenfalls einen Sieg, während Rookie George Gamble auf dem dritten Platz sensationell den Weg aufs Podium fand. Mit einigem Abstand hinter dem Spitzenquartett belegte Josh Cook den fünften Platz, den er sich zuvor in einem schönen Fight von Ash Sutton erobert hatte.
Sutton kämpfte auch in diesem Rennen mit stark nachlassenden Reifen und konnte den sechsten Platz am Ende nur mit Mühe gegen den bestens aufgelegten BTCC-Rückkehrer Bobby Thompson im Cupra und Dan Lloyd im Hyundai verteidigen. Dahinter landeten die von ganz hinten gestarteten Jake Hill und Rory Butcher auf den Positionen neun und zehn. Für Toyota-Pilot Butcher war dieser zehnte Platz der erste Lichtblick an einem eher schwierigen Auftakt-Wochenende. In der Quali gab es technische Probleme, weswegen der Schotte nur vom vorletzten Startplatz in den ersten Lauf gehen konnte und im Rennen selbst war dann bereits nach einer Runde nach einer Kollision vorzeitig Feierabend. Colin Turkington, nach dem verpatzten Start ebenfalls ans Ende des Feldes zurückgefallen, landete am Ende immerhin noch auf Platz 14 hinter Taylor-Smith, Rowbottom und Plato.
Der dritte Lauf bot dann unverhofft eine Wiedergutmachung für Jake Hill und BMW, denn für die Auslosung der Startaufstellung zog TOCA-Boss Alan Gow ausgerechnet den Pole Sitter des ersten Laufs erneut auf die Pole Position. Diese perfekte Ausgangslage nutze der MB Motorsport-Pilot, um sich einen ungefährdeten Start-Ziel-Sieg und damit sogleich seinen ersten BTCC-Sieg in einem BMW zu sichern. Einzig Ash Sutton schien eine Zeit lang eine mögliche Gefahr für Hill darzustellen. Der Ford-Pilot holte sich gleich beim Start den dritten Platz vom schlecht gestarteten Bobby Thompson und konnte in der dritten Runde auch den zweiten Platz von Dan Lloyd erobern. Aber auch wenn Sutton seine Probleme mit den im Rennen abbauenden Reifen nun im Griff zu haben schien und sich bis zur Zielflagge auf über sieben Sekunden von den restlichen Verfolgern absetzen konnte, schaffte er es nicht, die Lücke Hill zuzufahren und musste sich schließlich mit Platz zwei begnügen.
Um den dritten Platz entbrannte ein rundenlanger Kampf zwischen Dan Lloyd, Josh Cook und Adam Morgan, zu dem sich später auch noch Rory Butcher und Tom Ingram gesellten. Erst in der vorletzten Runde gelang es dem deutlich schnelleren Cook, am beherzt verteidigenden Lloyd nach einem leichten Fehler des Hyundai-Piloten vorbeizugehen und sich den letzten Platz auf dem Podium zu sichern. Adam Morgan, auch in diesem Rennen technisch bedingt ohne Hybrid-Power unterwegs, probierte bei Cooks Attacke ebenfalls einen Angriff auf Lloyd, geriet dadurch aber unter Druck von Tom Ingram, der am BMW vorbeiziehen und sich schließlich den fünften Platz hinter seinem Teamkollegen sichern konnte.
Hinter Morgan sah Rory Butcher die Zielflagge auf Platz sieben, gefolgt von Colin Turkington, Gordon Shedden und Bobby Thompson, die ihrerseits ebenfalls fast das gesamte Rennen über in enge Kämpfe mit den auf den weiteren Positionen folgenden Áron Taylor-Smith und Jason Plato verwickelt waren. Morgans Teamkollege George Gamble, musste derweil nach seinem vorherigen Podium in diesem lauf eine Drive Through Penalty für einen Frühstart verbüßen und sah die Zielflagge nur auf dem 20. Platz.
Dan Cammish, Stephen Jelley und Ricky Collard komplettierten auf den Plätzen 13, 14, und 15 die Punkteränge des letzten Laufs, was für alle drei ein wenig Wiedergutmachung angesichts zuvor passierter größerer und kleinerer Probleme bedeutete. Jelley fiel mit seiner abgerissenen Antriebswelle ja bereits vor dem zweiten Lauf aus und für Toyota-Neuzugang Collard, in der Qualifikation immerhin noch guter Elfter, war der eine Punkt nach gleich zwei technischen Defekten in beiden vorangegangen Läufen immerhin ein wenig Seelenbalsam.
Die größte Wiedergutmachung waren die Punkte für den 13. Platz aber ohne Zweifel für Dan Cammish. Der Saisonauftakt des BTCC-Rückkehrers schien nämlich bereits in der Qualifikation vorzeitig beendet zu sein, als eine Benzinleitung an seinem Ford abriss und der sich schlagartig entzündende Sprit das Auto unvermittelt in eine Fackel verwandelte. Cammish, darum bemüht möglichst schnell aus dem sich mit Rauch füllenden Cockpit rauszukommen, schaffte es nicht mehr den Not-Ausschalter zu betätigen, weshalb die Benzinpumpe weiterhin Sprit in die sich über die Windschutzscheibe erstreckenden Flammen pumpte. Erst nach mehreren langen Minuten gelang es schließlich das Feuer zu löschen und zurück blieb ein stark beschädigtes Auto.
Not how I expected qualifying to go today 🔥.
The @Motorbase @naparacinguk squad are already on the case getting her race ready again.
Slightly scorched but as fast as ever. 🏁
Thanks to the orange army 🍊 for their quick response.
On to tomorrow. Not to be missed 💪🏼📺 pic.twitter.com/LY5J9E3SYk
— Dan Cammish (@DanCammish) April 23, 2022
In einer sensationellen Wiederaufbau-Aktion gelang es den Motorbase-Mechanikern dann aber das Auto mitsamt komplett neu verbautem Kabelbaum und Motor wieder herzurichten und pünktlich zum Start des ersten Laufs aus der Box zu schieben. Im ersten Lauf lag Cammish, vom letzten Platz gestartet, dann sogar auf Punktekurs, als bei ihm ebenso wie bei Teamkollege Ash Sutton ab der Rennmitte die Reifen nachließen und er sich letzten Endes mit Platz 16 begnügen musste. Im zweiten Lauf, erneut auf Punktekurs und schon an den Top Ten dran, wiederholte sich das Spiel und hinzu kam ein weiteres, nicht näher bekanntes technisches Problem, kurz vor Schluss, durch das Cammish eine ganze Runde verlor und schließlich nur 21. wurde. Im dritten Lauf gab es dann aber immerhin die angesprochenen drei Punkte und unterm Strich ein Rennwochenende, das mit dem Wiederaufbau des Autos immerhin in Sachen Teamleistung aller Ehren wert ist.
Die Ergebnisse der drei Läufe aus Donington Park könnt ihr hier noch mal genauer nachlesen.
Tom Ingram reist als erster Meisterschaftsführender aus Donington ab. Der Hyundai-Pilot legte mit drei soliden Ergebnissen einen perfekten Start in die neue Saison hin, profierte dabei aber zugleich vom Pech und internen Kampf der West Surrey/MB-Motorsport-BMWs. Gleiches gilt für Gordon Shedden und Ash Sutton, die sieben bzw. elf Punkte hinter Ingram liegen. Dahinter folgen gleichauf Josh Cook, der sich über den Renntag sukzessive gesteigert hat und Adam Morgan als bester BMW-Pilot. Die eigentlichen BMW-Spitzen Hill und Turkington folgen erst auf den Plätzen dahinter. In der Independentwertung ist ebenfalls bereits jetzt ein enger Kampf zwischen Josh Cook und den beiden in Donington äußerst stark auftretenden Cicely-BMW-Piloten Adam Morgan und George Gamble entbrannt.
Hier gibt es den gesamten Meisterschaftstand inklusive Team- und Hersteller-Wertung als PDF.
Generell lässt sich festhalten, dass das BMW-Paket ultrastark daherkommt. Ob das auf allen Strecken so sein wird, wird uns schon die nächste BTCC-Station zumindest als kleiner Fingerzeig verraten. Dann wird auf dem in Sachen Strecken-Charakteristik völlig anderem Indy Circuit von Brands Hatch gefahren. Hier waren im Vorjahr vor allem die Dynamics-Hondas von Shedden und Rowbottwom in Sachen Speed tonangebend, verpassten am Renntag aber die Chance auf einen Sieg, so dass sich mit Tom Oliphant und Adam Morgan ausgerechnet zwei BMWs in die Siegerlisten eintrugen. Den dritten Sieg des Tages konnte sich Tom Ingram sichern. Das alles bietet also jetzt schon genug gespannte Vorfreude für die nächsten drei BTCC-Rennen in zwei Wochen.
Sehr interessant wird auch der Einsatz des Hybrid-Antriebs auf dem Indy Circuit werden. Wie in der Saisonvorschau erklärt, steht die per Knopfdruck abrufbare Zusatzleistung für 15 Sekunden pro Runde zur Verfügung. Mit Rundenzeiten unter 50 Sekunden bedeutet das, dass auf dem gerade einmal 1,9 Kilometer langem Indy Circuit theoretisch knapp ein Drittel der Runde geboostet werden kann. Wenn es die TOCA trotz der kurzen Streckenlänge bei den vollen 15 Sekunden pro Runde belassen sollte, kann das äußerst spannend werden, da die zehn Bestplatzierten in der Meisterschaft die Zusatzleistung von 40 PS ja nur eingeschränkt zur Verfügung haben.
In Donington stellte sich beim ersten Einsatz des Hybrid-Systems unter Rennbedingungen heraus, dass das Abrufen der Zusatzleistung vor allem auf Bergaufstücken bzw. auf den ersten Metern des Herausbeschleunigens (sobald die zur Aktivierung erforderlichen 120 km/h erreicht worden sind) einen großen Unterschied machen kann – und davon gibt es in Brands Hatch mit dem stark ansteigenden Stück zwischen Paddock Hill Bend und Druids und dem Herausbeschleunigen auf die sich anfangs ebenfalls bergauf richtende Start-Ziel-Gerade zwei geradezu ideale Abschnitte, an denen die Hybrid-Power helfen kann – und umso nachteiliger wird es vermeintlich sein, wenn man darauf verzichten muss.
Generell fällt das erste Zwischenfazit über den Hybrid-Antrieb vollkommen in Ordnung aus. Wie eigentlich erwartet, ist das Racing dadurch jetzt nicht unmittelbar noch krasser geworden, da wie ebenfalls erwartet alle Fahrer an den gleichen Stellen den zusätzlichen Elektro-Motor nutzen. Dennoch zeigt sich über das Hybrid Energy Management (HEM), das den Bestplatzierten Fahrern die Zusatzleistung nur eingeschränkt zur Verfügung stellt (Details dazu ebenfalls in der Saisonvorschau), dass einige Fahrer, wie bspw. Tom Ingram im zweiten Lauf, sich genaue Strategie überlegen, wie sie die beschränkte Leistung ideal einsetzen. Darüber hinaus ist das Fahrer-Echo durchweg positiv, da der Hybrid-Einsatz nicht nur strategisch, sondern auch fahrerisch als willkommene zusätzliche Herausforderung begrüßt wird.
Hier zeigt sich unter anderem der sehr gute Kniff des Systems, dass es erst ab 120 km/h aktiviert werden darf und es für einige Sekunden geblockt wird, sollte ein Fahrer vor Erreichen der 120 km/h versuchen, die Leistung zu aktivieren. Dieses Malheur ist in Donington gleich mehreren Fahrern das ein oder andere Mal passiert, was sich dann in verlorenen Zweikämpfen (weil der Kontrahent dann mit aktivierter Zusatzleistung vorbeizog) und verpatzten Quali-Runden äußerste. Ash Sutton erklärte beispielsweise nach der Quali, dass er in seinem finalen Versuch den Hybrid-Knopf beim Herausbeschleunigen auf Start-Ziel zu früh gedrückt hatte und dadurch dann nicht die extra aufgesparten Sekunden Zusatzleistung abrufen konnte, was ihn vermeintlich die Pole Position kostete.
Dass das System gleichzeitig nicht zu übermächtig ist, zeigt das Beispiel Adam Morgan, der in Lauf zwei und drei wegen eines technischen Defekts (übrigens nicht am Hybrid-System selbst) auf die Hybrid-Power verzichten musste und trotzdem gut im Rennen unterwegs war. Allerdings erklärte Morgan anschließend, dass an Überholen nicht zu denken war, da sich die vor ihm fahrenden Kontrahenten jeweils an bzw. vor den gängigsten Überhol-Stellen entscheidend absetzen bzw. jede versuchte Attacke mühelos kontern konnten.
Ich denke es wird spannend sein, das ganze weiter zu beobachten. Auch ob es wie geplant tatsächlich die Zusatzgewichte adäquat oder sogar noch besser ersetzen kann. Brands Hatch wird aus den oben genannten Gründen auch hierfür ein sehr guter Gradmesser sein.
Bilder: btcc.net