Wetterbedingt ging das Coke Zero Sguar 400 erst am Sonntag über die Bühne. Nach einer fast dreieinhalbstündigen Unterbrechung sicherte sich Austin Dillon schließlich den Sieg
Eigentlich sollte die Entscheidung, wer sich die letzten beiden Plätze in den Playoffs der NASCAR Cup Series sichert, in der Nacht von Samstag auf Sonntag fallen. Doch einmal mehr hatte der Wettergott etwas dagegen und so fiel die Grüne Flagge erst am Sonntag um 10:05 Uhr (16:05 MESZ). Den Sieg sicherte sich Austin Dillon.
Doch auch am Sonntag ging das Rennen nicht ohne Regen und Gewitter über die Bühne. Kurz vor Schluss schlug Petrus noch einmal zu und sorgte so für eine fast dreieinhalbstündige Rotphase. Im einsetzenden Regen kam es zu einem Massencrash, in den fast das komplette Feld verwickelt wurde. Dillon war einer der Profiteure dieses Unfalls, denn er übernahm so die Führung und stand plötzlich mit einem Bein in den Playoffs.
Nach dem Restart musste sich Dillon zunächst mit Rang zwei begnügen, was nicht für eine Teilnahme an den Playoffs gereicht hätte. Drei Runden vor Schluss setzte sich der Childress-Pilot jedoch nach einer Berührung mit Austin Cindric wieder an die Spitze und verteidigte diese Position bis ins Ziel.
Dillon sicherte sich damit als 16. Saisonsieger letzten Moment einen Platz in den Playoffs, die am kommenden Sonntag beginnen. Normalerweise hätte sich damit in diesem Jahr kein Fahrer über die Punkte qualifiziert. Da Kurt Busch jedoch verletzungsbedingt auf seinen Platz verzichtet hat, rückt Ryan Blaney nach.
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— NASCAR (@NASCAR) August 29, 2022
Allerdings wurde es für den Penske-Piloten noch mal richtig knapp. Nach einem Crash im ersten Rennsegment fiel dieser nämlich aus der Führungsrunde. Martin Truex sammelte derweil fleißig Bonuspunkte – obwohl er ebenfalls in einen Unfall verwickelt wurde – und verkürzte den Abstand auf Blaney so auf zehn Zähler. Truex kam als Siebter auch durch das Chaos kurz vor Schluss. Zu diesem Zeitpunkt lag Blaney mit sechs Runden Rückstand auf Rang 29, konnte sich aber noch auf Position 15 vorarbeiten. Somit ging das letzte Playoff-Ticket knapp an den Penske-Piloten.
Nächster Stopp Darlington
Der nächste Stopp für den NASCAR-Tross ist am Wochenende der Darlington Raceway, wo das erste Rennen der Playoffs stattfinden wird. In den letzten Jahren gab es bereits einige spannende Retrolackierungen zu bewundern und auch in diesem Jahr haben sich die Teams wieder einiges einfallen lassen. So war William Byron 2019 im legendären City Chevrolet aus Days of Thunder unterwegs.
Aber nicht nur die Autos bringen einen Hauch von Geschichte in das Fahrerlager. Auch die Piloten und Teams verschreiben sich mit Kleidung und Perücken dem Thema. Dies gilt auch für den übertragenden Sender NBC, der zum Darlington-Rennen seine Übertragung und das NBC-Logo an das Thema anpassen wird. Da in diesem Jahr zweimal in Darlington gefahren wird, ist es bereits das zweite Throwback-Weekend.
„The Track Too Tough Too Tame“, wie das Oval auch genannt wird, wurde 1950 eröffnet und ist 13 Meilen lang. „The Lady in Black“, ein weiterer Spitzname, gilt unter den Fans als legendär. Als das Oval errichtet wurde, war es seinerzeit ein echter Superspeedway, der hohe Geschwindigkeiten erlaubte. Darüber hinaus wurde in Darlington das erste NASCAR-Rennen über 500 Meilen ausgetragen. Das Daytona 500 folgte erst neun Jahre später.
Der erfolgreichste Pilot in Darlington ist Jeff Gordon. Ihm gelang es, sechsmal das Oval zu zähmen. Von den aktiven Piloten gelang dies lediglich Kevin Harvick und Denny Hamlin. Beide gewannen dort zweimal. Mit elf Erfolgen ist Hendrick Motorsports die erfolgreichste Mannschaft in Darlington. Auf Rang zwei folgt Joe Gibbs Racing mit sechs Siegen. Roush Fenway Racing und die Wood Brothers kommen auf jeweils vier Triumphe.
Throwback weekend will be extra special next season as we celebrate 75 years of NASCAR! https://t.co/RONy03aTFN
— Darlington Raceway (@TooToughToTame) August 26, 2022
Bei den Herstellern führt Chevrolet mit 27 Siegen die Liste beim Southern 500 an. Ford kommt auf 16 Siege, während Toyota sechsmal gewann. Wie gewohnt teilt sich auch das Southern 500 in drei Segmente auf: Die ersten beiden Stages dauern 115 Runden, das dritte Segment dann 137 Runden. Anders als bei den meisten Nachtrennen der NASCAR, findet das Darlington-Rennen in der Nacht von Sonntag auf Montag statt, da in den USA Labour Day ist und der kommende Montag somit ein Feiertag.
Bilder: NASCAR/Getty Images (Meg Oliphant/James Gilbert)