Am Samstag startet der 2. Lauf nach dem 24H Rennen und für viele Top Teams wird es die erste Möglichkeit in der VLN nach dem 24H Rennen sein, in der sie zeigen können was die Autos wirklich drauf haben.
Der Grund ist ein recht einfacher: Vor dem Lauf 2 mal um die Uhr haben wohl einige Teams nicht alle Karten auf den Tisch gelegt, was angesichts der BoP Diskussionen auch verständlich ist, und beim Lauf direkt danach, waren viele Teams wie Manthey oder Phoenix nicht am Start, sondern gehen nun am Samstag erstmals wieder auf die Hatz. Anders als die 8 anderen Läufe der VLN, findet nun der 2. Lauf statt, welcher nicht über die klassische Distanz von 4 Stunden geht, sondern wie der 3. Lauf in diesem Jahr über ganze 6 Stunden angesetzt ist.
Die Betonung liegt auf angesetzt, denn man weiß nie, ob es nicht doch weniger Stunden und somit Runden werden, sollte das Rennen unter Roter Flagge unter oder abgebrochen werden müssen. Das dies möglich ist, hat der letzte Lauf vor gut 4 Wochen gezeigt, als einmal das Rennen unterbrochen werden musste und dann 1 Stunde nach dem Restart mit Rot abgebrochen wurde. Der Grund war folgender, dass es 2 mal zu heftigen Abflügen gekommen ist, aber zum Glück kein Fahrer schwerer verletzt wurde. Hoffentlich kommt es am Samstag nicht dazu.
Allerdings dürfte vor allem die Szene ab 2:15 sicherlich in der Fahrerbesprechung angesprochen werden, und es kann gut sein, dass hier wieder seitens der Rennleitung hart durchgegriffen wird, wenn man bei doppelt gelb zu schnell unterwegs ist.
Das man dies auch tut, konnte man beim 6H Rennen in der Saison sehen, als gute 20 Autos, darunter die Top10 jeweils noch während des Rennens eine komplette Runde gestrichen wurde, weil sie zu schnell bei doppelt Gelb gefahren sind.
Wie das ganze nämlich ausgehen kann, haben hier u.a anderem 2 Renault Clio Cup gezeigt, welche beide ausgangs Bergwerk recht zügig zum stehen gekommen sind – allerdings auf dem Dach, nachdem sie in die Kurve, in welcher der Getrag Z4 Flüssigkeiten verlor zu schnell wahren und das Auto somit nicht mehr abfangen konnten. Zumindest für den selbst aufgebauten Getrag Z4 bedeutet sein Abflug dass er an diesem nicht fahren kann und ob die 2 gezeigten Clio Cup am Start sind, weiß ich leider nicht, da ich die Startnummern nicht entziffern konnte, aber größere Reparaturarbeiten sind auf auf jeden Fall fällig geworden.
Wie stark sich eine solche Runde Abzug auswirken kann, konnte man ja schon beim 3. Lauf sehen, als der F458 Italia den Lauf gewann und zwischenzeitlich auch die 2 schnellsten Cup Piloten, nämlich Kai Riemer und Rodney Forbes das Rennen anführen konnten, da sie auch das bessere Händchen in Sachen Taktik hatten, als es zu regnen begonnen hat. Zumindest letzteres sollte man wohl am Samstag def. nicht ausschließen.
Ein weiterer Faktor wird def. Auch die Reichweite bzw. der Verbrauch sein, welcher aber auch vom Wetter abhängen wird. Bei einer Renndistanz von 42 Runden (Siegerdistanz letztes Jahr) im trockenen müssten die Wagen, welche 8 Runden fahren könnten insgesamt 4 mal zu einem regulären Stopp plus einen kurzen „Splash and Dash“ kommen. Bei einer Reichweite von 9 Runden, wären es aber nur 4 Stopps. Sollte allerdings die Distanz auf 40 Runden (z.b durch Regen) wie beim 3. Lauf fallen, dann könnten sich die 8 Runden Stinter den Splash and Dash sparen, während die Wagen mit 9 Runden wie der Wochenspiegel Porsche nur zu 3 Stopps und einem Splash and Dash kommen müssten, was ein Vorteil gut einer Minute sein dürfte. Betroffen dürften davon vor allem die Audi sein, welche nicht gerade die Wagen mit dem geringsten Verbrauch sind, während die Porsche mit 1300 kg und 110 Liter Tank auf jeden Fall 9 Runden gehen können und vll. Sind bei Regen und den damit geringeren Verbrauch sogar 10 Runden möglich. Allerdings läuft man dann Gefahr eventuell kurz vor der Box ohne Sprit auszurollen.
Damals gewann der schon angesprochene Ferrari vor dem GT3 RSR von Manthey, dem Siegerauto von den 24H und dem BMW m³ GT2 von AC Schnitzer. Dies wären sicher auch die Favoriten für das Rennen gewesen, aber all diese 3 Wagen sind am Samstag nicht am Start. So werden wir den F458 und den BMW wohl kaum mehr im Laufe der VLN sehen und Manthey hat sich dazu entschlossen den Rest der Saison wieder auf den GT3 R zu setzen, welcher wohl im Unterhalt deutlich günstiger sein dürfte als der RSR. Das der GT3 R immer noch sehr schnell ist, das konnte man ja bei den 24H von Spa sehen, als Richard Westbrook und Christian Menzel am Anfang die Pace bestimmen konnten.
So werden Lucas Luhr, Arno Klasen und kein geringerer als Marc Lieb den gelb grünen Porsche mit der bekannten #11 pilotieren, welcher letztes Jahr beim ADAC Ruhr-Pokal Rennen erstmals die 1000km Marke bei einem 6 Stunden Rennen für Fahrzeuge dieser Art knacken konnte und sicher einer der Topfavoriten auf den Sieg sein dürfte. Verhindern möchte dies sicher aber das Team, welches den letzten Lauf gewinnen konnte, nämlich der Rowe-SLS Roland Rehfeld, Alexander Roloff. Das man es ernst meint, zeigt dass man sich für das Rennen den Mercedes Fahrer Thomas Jäger mit ins Boot geholt hat, während Michael Zehe auf das Schwesterauto #15 mit Hubert Haupt, Klaus Rader und Marco Schelp gewechselt ist.
Als schnellsten Mercedes, habe ich aber wieder den SLS von Mamerow auf dem Schirm. So fahren mit den bekannten Chris Mamerow und Armin Hahne 2 sehr schnelle und erfahrene Piloten und auch der 3. Mann im Bunde, ist ein richtiger schneller Fahrer. Da Heico Motorsport bei diesem Lauf nicht antritt, konnte ihr schnellster Mann, Lance David Arnold welcher letztes Jahr den Haribo GT3 R pilotierte bei Mamerow unterkommen und ins Volant greifen können.
Zu 2. wird wieder das Duo von Horn Motorsport antreten, nachdem aus den Ankündigungen rund um die 24H Rennen vom Ring und Spa mit Stepahne Sarrazin nichts wurde, und tritt mit Sascha Bert und David Horn an.
Dafür werden wieder 2 Audis von Phoenix in der Spitzengruppe mitmischen wollen und auch einen Race Expierence Audi sollte man eventuell als Dark Horse auf der Liste haben, aber der Reihe nach. So schickt Phoenix 2 stark besetzte R8 LMS ein, wobei die #28 von den 3. vom 24H Rennen, nämlich Marc Basseng und Frank Stippler gesteuert wird und die #27 von Christopher Haase und Christopher Mies. Der von mir angesprochene Race Expierence Audi, ist der mit der #18. Hierbei fahren unter anderen ein früherer Opel OPC Race Camp Teilnehmer, nämlich Christian Bollrath, der ehemalige F1 Fahrer und Pilot des Glickenhaus P4/5, Luca Capellari und kein geringerer als Le Mans Sieger Marco Werner.
Ein weiteres Wiedersehen und vor allem ein wieder hören, gibt es mit dem sensationell klingenden BMW Z3 GT3 von Schuberth Motorsport. Nachdem man das Team zeitweise nur noch 1 Wagen an den Start bringen konnte, da man beim 24H Rennen 2 Totalschäden erlitt, konnte man einen 2. Wagen aufbauen und an den Start bringen. So wird der Z4 mit der #6 von Marko Hartung und Achtung, BMW-Werksfahrer Pedro Lamy besetzt. Insbesondere auf die Leistung von Lamy darf man gespannt sein, denn bisher läuft es in diesem Jahr überhaupt nicht für ihn. So musste er bei den 24H von Le Mans ab der Nacht nur noch zusehen, weil der nicht die Zeiten seiner Teamkollegen Bourdais und Pagenaud mitgehen konnte und auch beim 24H Rennen von Ring lief es nicht besser.
So war er, wenn auch unschuldig in den Zwischenfall mit dem langsamen BMW in der Einfahrt zum Karussell beteiligt und auch hier durfte er in den letzten Stunden nicht mehr ins Volant greifen, weil man ihn für zu langsam hielt. Dazu kommt, dass Peugeot wohl seinen Fahrerkader für Le Mans gerne umbauen möchte und daher auch Kimi Raikkönnen gleich 2 Testtage in einem 908 absolviert.
Der 2- Z4 wird von Peter Posavac und Anders Burchardt pilotiert. Peter Posovac rückt auf den Z4 von Schuberth, da Dörr seinen Z4 GT3 an Marc VDS im Vorfeld der 24H von Spa verkauft hat und nächstes Jahr mit 2 neuen McLaren GT3 an den Start gehen wird. Somit rücken auch die Topfahrer des Teams wie Stefan Aust und Rudi Adams auf den kleineren Z4 aus der SP6 bis 3500 ccm.
Ein weiteres Auto, welches wieder an den Start gehen wird, wird der Audi TT RS von Raeder Motorsport sein. Das Auto, welches ab 2012 wohl für den Kundensport verkauft werden soll, wird diesmal von Frank Biela, Michael Ammermüller und GT1-WM Pilot Christian Hohenadel gesteuert, welcher letztes Jahr beim 6H Rennen einen Gaststart auf dem Manthey Porsche hatte und an der Seite von Arno Klasen und Timo Bernhard den 2. Platz belegen konnte. Sollte es wechselhaft bleiben, sollte man dieses Auto wirklich auch für eine Platzierung weit vorne auf den Zettel haben, denn Frontantrieb und die Besatzung versprechen einiges.
Gespannt bin ich auch, wie viele Sekunden man auf den SP3T Audi von Raeder bis 2000ccm rausfahren kann, denn die SP3T Wagen fahren mittlerweile Zeiten von 8:43 und insbesondere die Fahrer des Kissling Autos mit Nicole Mühlenmeister und den Fritsche Brüdern, aber auch die VW Sciroccos von LMS wollen bei 18 Wagen wieder ordentlich Punkten, was aber einen Sieg in der auch diesmal wohl hart umkämpften Klasse erfordert.
Das gleiche will auch das Duo von Bonk, nämlich Mario Merten und Wolf Sylvester aus der V5, aber hier werden sie es mit mehreren Wagen von Black Falcon zu tun bekommen, denn neben dem Z4 rund um Carsten Knechtges, Manuel Metzger und Tim Scheerbarth gehen 2 weitere BMW an den Start wobei auf der #398, einem Z4 der letztjähirge GT3 Europameister und Teamgefährte von Chrstian Hohenadel, Daniel Keilwitz hinter das Lenkrad greifen wird.
Ein noch härterer Kampf wird wohl wieder in der Clio Cup Klasse anstehen, denn dort sind wieder alle Frontrunner wie Flepper Motorsport, Schläppi Racetec, die Groneck Brüder, Teichmann Racing und meine Favoriten auf den VLN Gesamtsieg, Elmar Jurek und Jannek Olivo am Start.
Hoffentlich bleibt es bei einer so dicht besetzten Spitze in den Klassen möglichst ohne Zwischenfälle und es wiederholen sich nicht die schweren Unfälle aus dem letzten Lauf, denn sowas will keiner sehen bzw. hören wenn man nicht in der Nähe der Eifel wohnt und man sich somit auf das Live Timing ( was hoffentlich geht), den Ticker und das Radio mit Patrick Simon und Lars Gutsche stützen muss.
Das Rennen beginnt wie immer um 12.00 Uhr, nachdem um 8:30 Uhr das Zeittraining begonnen hat.