Während in der Meisterschaft die Entscheidung etwas überaschend bereits im letzten Lauf gefallen ist, geht es dafür im Kampf um den Gesamtsieg nochmal hoch her und für ein für eines der bekanntesten Autos dürfte es das wohl letzte Rennen werden
Nachdem das Black Falcon Trio rund um Carsten Knechtges, Manuel Metzger und Tim Scheerbarth ziemlich sicher als Meister feststehen und nur ein Wertungsausschluss die 3 nach vom Thron stoßen kann, wird sich wie schon angesprochen das Augenmerk wohl auf die Topgruppe aus der SP9 richten, denn diese wird zum letzten Lauf nochmals interesanten Zuwachs erhalten, welcher bisher nicht so oft vertreten war. Allen voran meine ich damit die GT3 Wagen aus Bayern, sprich den BMW Z4 GT3 und dem Alpina B6 GT3, dem Meisterauto von Alpina im GT Masters, welche leider nicht die ganze Saison am Start waren/sind, aber das ändert sich ja am Samstag nun etwas. „Aller guten Dinge sind 3“ wird sich wohl auch Schuberth gedacht haben und so bringt das Team gleich 3 Z4 an den Start, wobei man durchaus in der Lage sein dürfte mit einem Wagen aufs Podest zu fahren.
Die Speerspitze des Trios wird nämlich die #6 bilden, bei dem sich Claudia Hürtgen und Marko Hartung sowie BMW-Werksfahrer Dirk Adorf am Steuer abwechseln werden. Von den Fahrer her, sollte es schon mal nicht scheitern, wenn Marko Hartung das Auto heile lässt, denn das Dirk Adorf zu den absolut schnellsten Piloten hier gehört steht ausser Frage, ebenso wie die Qualitäten einer Claudia Hürtgen. Dazu kommt, dass der Z4 beim 24H Rennen zwischenzeitlich bis auf Platz 2 vorgefahren ist und auch bei den verbleibenen VLN Läufen zu überzeugen wusste, sodass sich Phoenix, Mamerow und Manthey auf Konkurrenz einstellen werden müssen.
Der 2. Z4 wird hingegen von Anders Burchardt, Peter Posavac und Casba Walter gesteuert, sodass eine vordere Platzierung durchaus im Bereich des Möglichen liegen dürfte. Anders wird es wohl beim 3. Z4 aussehen. Dort wird zwar der schnelle und absolut erfahrene Edward Sandström mit seinen Kollegen Nico Bastian und Hendrik Vieht. Beide sind zwar die Gewinner des Mini Cups, allerdings ist es doch ein ziemlich großer Schritt von nem Mini auf ein GT3 Geschoss, zumal dies für beide der erste Einsatz auf einem solchen Wagen ist – und dies gleich auf der Nordschleife. Der 4. BMW in der SP9 wird allerdings kein Z4 sein, sondern wie schon angesprochen das Siegerauto des GT Masters mit dem B6, welcher von Alpina in Zusammenarbeit mit Dörr eingesetzt wird. Ich bin echt gespannt, wie sich das Auto schlagen wird, denn den grundsätzlichen Speed konnte man beim letzten Lauf unter Beweiß stellen und mit Dominik Schwager und Niclas Kentennich hat man 2 sehr flotte Fahrer parat, welche sich hier abwechseln werden.
Auch ein Debüt feiern wird Norbert Siedler im R8 von Abt Sportsline. Der Österreicher, welcher das GT Masters Rennen in Spielberg als Gaststarter für sich entscheiden konnte und beim Porsche World Cup, seinem wohl ersten Rennen auf der Nordschleife Platz 2 knapp hinter Rene Rast erreichen konnte, wird zum ersten Mal einen R8 auf dieser Strecke pilotieren. Sein Kollege wird dabei Christer Jöns sein, während die 2 anderen R8 LMS von Phoenix eingesetzt werden. Die Piloten werden dabei die schon bekannten Christopher Mies und Christopher Mies auf sein, während Michael Ammermüller vom TT RS in jenen R8 mit der #28 „hochbefördert“ wurde. Ob man hierbei allerdings wirklich von Beförderung sprechen kann darf etwas angezeweifelt werden, denn der als Frontkratzer titulierte Audi konnte zum einen das 6H Rennen gewinnen und fährt mittlerweile Zeiten von 8:23 im trockenen, wodurch nur noch ein paar Sekunden auf die absolut schnellsten Rundenzeiten der R8 fehlen. Allerdings ist der TT RS wohl gütmütiger zu fahren und bei schlechten Verhältnissen dank Frontantrieb sicher nicht im Nachteil, wie man bei den den feuchteren Rennen sehen konnte, als man sowohl bei sehr nassen, als auch bei abtrocknenen Verhältnissen schneller als die großen Brüder unterwegs war.
Damit sich dies auch nicht so schnell ändert, wird neben dem erfahrenen Le Mans Sieger und Stammpiloten Frank Biela Jens Klingmann als 2. Pilot Platz nehmen, während der 2. R8 LMS mit der #27 von Frank Stippler und Christopher Haase gesteuert wird und dafür sorgen will, dass Manthey nicht den Hattrick schafft und die letzten 3 Rennen der Saison gewinnt, dies wird aber alles andere als einfach. Zum einen haben Arno Klasen und Lucas Luhr die letzten 2 Rennen gewonnen und sie bekommen nochmals hochkarätige Unterstützung in Form des wohl schnellsten Fahrers vom Ring: Marc Lieb wird die 2 unterstützen und sicher dafür sorgen, dass dieses Auto wohl wieder nur ganz schwer zu schlagen sein wird. Allerdings hat man seit kurzem wieder mehr Chancen, denn in der Balance of Perfomance gabs wieder Veränderungen und der R8 LMS darf daher 25 kg bei gleichbleibender Leistung ausladen.
Der andere Grund ist, dass dies wohl das letzte Rennen des gelb grünen Manthey Porsche mit Topbesatzun sein wird. Die Hinweiße verdichten sich immer mehr und auch in der Sport Auto steht es, dass Manthey diesen Wagen wohl 2012 in der VLN und beim 24H Rennen nicht mehr an den Start bringen wird. Die Gründe können bzw. werden wohl vielfältig sein, sollte diese Entscheidung nun wirklich wohl so gefallen sein. Natürlich ist Olaf Manthey ein ziemlicher Verfechter der BoP und beim 24H Rennen wurden noch am Tag des Rennstartes die Gewichte bei den GT3 verändert, als SP9 Wagen noch kurzfristig 25 kg rausnehmen durften. Um die Gründe für diese Entscheidung zu erkennen wird man allerdings wissen müssen von welcher Stelle diese Entscheidung gefällt worden ist, denn ich kann mir nicht direkt vorstellen das Olaf Manthey die Enscheidung selber getroffen hat. Sicher ist das Siegen für ihn seit der Neuregelung der Topklassen nicht mehr so einfach wie vorher und er hat schon des öfteren seinen Unmut über die Politik hinter den Kulissen geäußert, aber dass er deswegen den Wagen freiwillig zurückzieht ?
Vor allem wird sich das Team nach nicht komplett aus der VLN zurückziehen. So wird man nach meinem Kentnisstand immer noch als Einsatzteam für die Kundenwagen wie dem Wochenspiegel Porsche, oder dem Haribo (falls auch nächstes Jahr die entsprechenden Mittel im Hause Haribo freigegeben werden) oder den 911 Cups fungieren. So gibt/gabs es Gerüchte seit kurzem, dass Manthey angeblich als Werksteam in der WEC antreten soll, sollte der GT-WM Titel ab 2012 in der GTE ausgefahren werden, aber das halte ich für eher sehr unrealistisch, denn das würde ja bedeuten dass man Flying Lizard oder Felbermayer Proton ordentlich einen vor den Bug schießen würde und man diese langjährigen Partner doch ordentlich ärgern würde.
Jedenfalls will man diese eine Rennen noch gewinnen und man hat wohl mit den „Dicken“ keine schlechten Chancen und auch der Haribo Porsche dürfte vorne mitmischen können, denn dieser wird laut Nennliste (so sie denn bis Samstag 12.00 Uhr noch stimmt, denn das wäre nicht das erste mal dass die nicht korrekt ist) von Mike Stursberg und Richard Westbrook gesteuert, sodass der Geldgeber und 3. aber auch langsamste Pilot nämlich Hans Guido Riegel nicht fahren wird. Auch sollte man den Nadelstreifen Porsche auf der Rechnung haben, denn neben dem sehr flotten Jochen Krumbach und dem schnellen Phillip Wlazik wird auch Oliver Kainz vom Wochenspiegel Porsche auf den schon angesprochenen GT3 R rücken, sodass man hier durchaus vorne ein Wörtchen vorne mitreden wird/will.
Gespannt bin ich ja auf einem 911 Cup, welcher wohl auch von Manthey vorbereitet wird. Hier werden auf der #55 in der SP7 Mark Bullit, der aus der ALMS bekannte Klaus Graf sowie Uwe „mal ordentlich den Koffer treten“ Alzen das Steuer übernehmen. Das gleiche gilt auch für ein ganz besonderes Auto, welches nach dem 24H Rennen wieder sein Comeback feiern wird: Der Ferrari P4/5 wird wieder starten. Nachdem der eigentliche Plan so war, das man das Auto nach dem 24H Rennen ins Museum stellt hat sich James Glickenhaus doch zum Glück entschieden diesem Wagen den benötigten Auslauf zu lassen. Da man aber keine halben Sachen machen will hat man die Enwicklung des Wagens sobald weiter getrieben um ihn schneller zu machen. So sind die auffälligsten Änderungen nun die Lufthutze sowie die Finne, auf dem Dach, welche bis zum Heckflügel reicht. Man hofft so wohl, den bisher vermissten Topseed einigermaßen aufholen zu können. Auch fahrerseitig hat man sich umorientiert, und so werden neben dem aus der BTCC bekannten Fabrizio Giovanardi und Nicola Larini auch Christian Menzel den Wagen ab Samstag 12.00 Uhr steuern.
Ich hoffe daher, dass es ein schöner und knapper Saisonabschluss wird, welcher aber bitte ohne schwere Unfälle ausgeht, denn wie all das ausgehen konnte, konnte man vor rund 2 Wochen bei der VLN sehen, als alle Schutzengel im Einsatz waren. Ich hoffe daher, dass sie am Samstag nicht gebraucht werden, und wenn, dann hoffentlich immer noch rechtzeitig vor Ort sind um schlimmeres zu verhindern.
Das Rennen wird ab Samstag 12.00 Uhr gestartet und wird für die meisten wohl wieder nur über die Seite www.vln.de per Liveradio mit den beiden sehr hörenswerten Kommentatoren Lars Gutsche und Patrick Simon, sowie per Ticker und Live Timing zu verfolgen sein.