Home Formel EinsF1 Ferner liefen: Die Newshappen für 07.03.2012

Ferner liefen: Die Newshappen für 07.03.2012

von DonDahlmann
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// HRT hat als letztes Team den neuen Einsatzwagen vorgestellt. Der Wagen soll eine komplette Neukonstruktion sein, was angesichts des mittlerweile drei Jahre alten Dallara-Chassis auch sicher notwendig war. Neu ist auch die Lackierung, die noch jeden Sponsor vermissen lässt. HRT hat die gesamten Wintertests ausfallen lassen und ist gestern in Barcelona nur ein paar Installationsrunden gefahren. Man tritt in Melbourne also mit einem komplett ungetesteten Wagen an, was die Chancen nicht besser aussehen lässt. Immerhin hat HRT in diesem Jahr auch KERS an Bord. Man setzt das System von Williams ein. Dennoch dürfte HRT auch weiterhin die letzten Startplätze besetzen. Positiv zu vermerken ist allerdings, dass man mit Pedro de la Rosa einen sehr erfahrnen und bekanntermaßen guten Entwickler ins Team geholt hat. (Don)

// Bei Ferrari sind die Sorgenfalten nach dem Test sehr zahlreich. Der F2012 hat Potential, aber offenbar hat man nicht komplett verstanden, wie der Wagen eigentlich arbeitet. Fernando Alonso zeigt sich mittelmäßig beeindruckt, weiß aber laut GPupdate darauf hin, dass Red Bull jetzt auch nicht gerade problemlos unterwegs war. Hätte Ferrari so zwei schlechte letzte Testtage gehabt, würde man über das Team herfallen, so der Ex-Weltmeister. (Don)

// Ein möglicher Grund für die Probleme bei Ferrari dürfte die Vorderachse bzw. dessen Konstruktion sein, denn am letzten Montag, also dem 27.02 war Dr. Petter Schöggl, seines Zeichens leitender Ingenieur bzw. Simulationsexperte bei AVL zu Gast bei Servus TV und äußerte diese Vermutung (ab 55. bzw. 72. Minute). Hintergrund sind die sehr spitzen bzw. kleinen Winkel in den Querlenkern bzw. dem Pull Rod. Dies kann sehr schnell sein, allerdings ist der Aufwand hierfür sehr hoch und die Abstimmung sehr schwer. (Flo aus N)

// Laut Joe Saward steckt eh ungeliebte GP von Europa in Valencia in Schwierigkeiten. Angeblich hat man mal wieder die Sicherheitszahlungen an Eccelstone nicht geleistet, der nun damit droht, den GP ausfallen zu lassen. Laut Saward sucht der F1-Chef schon einen Ersatz. Da gibt es nicht so viele Möglichkeiten. Paul Ricard wäre eine, erfüllt aber (noch) nicht die Anforderungen in Sachen Anreise und Hotels der Formel Eins. Imola wäre eine andere Variante, hier fehlt aber vermutlich auch das Geld. Ähnliches gilt für den Nürburgring, wo es zudem einen Rechtsstreit zwischen dem Land und Pächter gibt. Da dieser offiziell gekündigt ist und das Land noch keinen Nachfolger benannt hat, gibt es eh keine Verhandlungen mit Eccelstone. Ein Rennen im euruopäischen Ausland fällt vermutlich aus logistischen Gründen flach. (Don)

// Laut Dr. Helmut Marko hat Mercedes ein F-Duct System, welches mittels DRS aktiviert wird. Dr. Helmut Marko war am Montag zu Gast in der Sendung Sport und Talk von Servus TV äußerte die Vermutung dass Mercedes massiv aufgeholt haben wird. Mitverantwortlich soll dabei ein Schacht System sein, welches mittels DRS aktiviert wird. Wie das ganze genau aussieht oder funktionieren soll wurde aber nicht verlautbart. (Flo aus N)

// Es gibt in diesem Jahr eine neuer Version der iPhone/iPad/Android/Blackberry Timing App der Formel Eins. Programmiert und verkauft wird diese über ein Unternehmen namens Soft Pauer. Dahinter verbirgt sich Otmar Szafnauer, der bei Force India momentan den Chief Operating Officer gibt und vorher bei Honda F1 angestellt war. Die App hat zwar einige interessante Feature wie ein Live-Tracking per GPS, Live-Timing, Reifenwahl usw. kostet aber auch stolze 25 Euro. Ich hatte sie im letzten Jahr auf meinem iPad und kann auf Grund meiner Erfahrungen keine Kaufempfehlung ausprechen. Das Live-Tracking ist nett, manchmal auch recht hilfreich, wenn es um sehr enge Boxenstopps geht und auch das Livetiming ist sehr schön, weil es ein wenig mehr Infos bietet (Letzte Rundenzeit z.B.) Allerdings habe ich bei bestimmt 40% aller Rennen einen Totalausfall des Feeds erlebt. Manchmal kam er wieder, manchmal auch nicht. Wenn man unterwegs ist und über eine stabile UMTS Verbindung verfügt, mag das eine nette Ergänzung sein, aber das Livetiming auf der offiziellen Seite geht auch auf dem Smartphone. (Don)

// Rahal Letterman Lanigan Racing hat es doch noch geschafft, ein zweites Auto für die IndyCar Series auszufinanzieren. Allerdings wird der Wagen, gesteuert vom Italiener Luca Filippi, erst mit dem Indy 500 in die laufende Saison einsteigen. Grund ist wohl, dass Honda erst dann wieder einen Motor liefern kann. Etwas merkwürdig ist die Sache trotzdem: RLL hatte bis vor kurzem nämlich einen zweiten Motor ab Saisonbeginn zur Verfügung – hat diesen aber an Sarah Fisher Racing abgegeben. (Vorsicht)

// Sebastian Saavedra wird 2012 das Indy 500 für Andretti Autosport bestreiten, und wird zudem „offizieller Ersatzfahrer“ des Teams. Ansonsten nimmt der Kolumbianer allerdings einen Schritt zurück, und fährt die gesamte Saison der Indy Lights. Der gewöhnlich gut informierte Curt Cavin vom Indianapolis Star meldet allerdings, dass Saavedra „vielleicht zwei bis drei weitere IndyCar-Rennen“ für Andretti Autosport fahren darf. (Vorsicht)

// Währenddessen beginnen in Sebring die ersten „Open Tests“ der neuen IndyCar-Saison. Am ersten Testtag hatte Ryan Hunter-Reay im Andretti-Chevy die Nase vorn, dicht gefolgt von Helio Castroneves im ebenfalls Chevrolet-befeuerten Penske. Honda war allerdings in Kombination mit Sam Schmidt Racing und Fahrer Simon Pagenaud ebenfalls nur eine Zehntelsekunde von der Bestzeit entfernt. Auch, wenn die Zeiten wohl noch nicht sehr viel wert sind – riesige Leitungsunterschiede zwischen den beiden großen Herstellern scheint es auf der Rundstrecke momentan nicht zu geben. Allerdings dürfte Chevrolet in Sachen Standfestigkeit und Entwicklungsfortschritt die Nase im Moment noch vorne haben. Mit zwei Sekunden Rückstand (auf einer knapp einminütigen Runde) und einigen technischen Problemen bildete Simona de Silvestro im einzigen Auto mit Lotus-Motor das Schlusslicht am ersten Testtag. Im Interview mit autosport.com zeigt sich die Schweizerin allerdings zuversichtlich, dass Lotus/Judd die Probleme bis zum Saisonstart in den Griff bekommt. (Vorsicht)

// Auch erste Details zur TV-Übertragung gibt es: In den neuen Autos werden neben den bekannte, drehbaren Kameras auf dem Überrollbügel auch drei neue Perspektiven zur Verfügung stehen. Geplant ist eine Kamera am Heckflügel, eine in den Rückspiegeln sowie eine weitere in Richtung der vorderen Aufhängung. Weiterhin werden aber nicht alle Autos mit einen Onboard-Videosystem ausgestattet, sondern bei „normalen“ Rennen sechs, und beim Indy 500 zwölf Wagen. Der Rest bekommt der aerodynamischen Chancengleichheit halber Kameraatrappen. (Vorsicht)

// Die Formel Renault 3.5 hat via Twitter bekanntgegeben, dass der bisher noch fehlende Austragungsort für das August-Rennen Silverstone sein wird. Das ganze wird allerdings kein komplettes WSbR-Wochenende werden, sondern nur als Rahmenrennen der WEC dienen – ähnlich dem Auftritt gemeinsam mit der WTCC im vergangenen Frühjahr in Monza. Das Rennen in Brasilien, über das im vergangenen Sommer kurz spekuliert wurde, wird damit vorerst nicht stattfinden. (Vorsicht)

// „Lotus“ (née Gravity Charouz Racing) hat derweil bekanntgegeben, dass man 2012 in der Formel Renault 3.5 mit dem Neuseeländer Richie Stanaway, Meister des deutschen F3 Cups, und dessen Vize, dem Dänen Marco Sørensen an den Start gehen wird. Sicher ein interessanter Referenzpunkt für die Fahrerqualität der deutschen Nachwuchsserie. (Vorsicht)

// Reiter Engineering wird 2012 zwei Gallardo LP600+ in der FIA GT1 einsetzen, die ja nun nach GT3 Regeln gefahren wird. Damit wächst das Starterfeld so langsam auf brauchbare Dimensionen an. (Don)

// In weniger als einem Monat (31. März / 01. April) startet die japanische Super GT auf dem Okayama International Circuit in ihre neue Saison. Über die letzten Wochen verteilt, haben einige der GT300-, insbesondere aber natürlich die GT500-Mannschaften, bereits ihre Fahrzeuge ausführlich über den Inselstaat verteilt getestet — ein direkter Vergleich war somit nur bedingt möglich. Im letzten Jahr aufgrund der tragischen Naturkatastrophe abgesagt, finden die offiziellen Testfahrten in diesem Jahr wieder in Okayama vom 17. bis 18. März 2012 statt. Für einige der GT300-Teams, die sich erst vor kurzem für die diesjährige Saison eingeschrieben haben, wird es die erste und einzige ausführliche Testfahrt vor dem Saisonstart sein, und gleichzeitig einen ersten Indikator für die Stärke, egal ob in der GT300- oder GT500-Klasse darstellen. Die Nennliste für die Testfahrten umfasst 40 von 45 für diese Saison gemeldeten Fahrzeugen. Interessante Nebenbemerkung: Für Petronas Team Tom’s ist lediglich Kazuki Nakajima für die Testfahrten gemeldet. (Yankee)

// Im Rahmen der Feierlichkeiten zum 50. Geburtstag des Suzuka Circuits hat die Formel Nippon das offiziell als Round 0 bezeichnete Show-Rennen über 10 Runden bei Regen letzten Sonntag absolviert. Obwohl es lediglich als Unterhaltung für Fans gedacht war und es quasi „nur“ um die Goldene Ananas (oder Prestige…) ging, entbrannte um den Sieg ein packender Dreikampf zwischen Joao Paulo de Oliveira, Takuma Sato und André Lotterer. Sato war von Beginn an konkurrenzfähig und erlangte kurz nach dem Start auch bereits die Führung. Erst kurz vor Schluss konnte de Oliveira den Japaner nach einem packenden Kampf vor der berühmten Löffelkurve überholen. Lotterer fiel bei dem Kampf ein wenig zurück, konnte sich allerdings kurz vor Schluss wieder auf knapp eine Sekunde an Sato herantasten, aber nicht mehr angreifen. Auf den Plätzen Vier und Fünf kamen Serienrückkehrer Loic Duval sowie Tsugio Matsuda ins Ziel. Das komplette Ergebnis sowie einige Bilder zum Rennen gibt es auf der offiziellen Webseite der Formel Nippon, eine Amateur-Aufnahme vom Start hier. (Yankee)

// Im Anschluss an die Feierlichkeiten absolvierte die Formel Nippon am letzten Montag und Dienstag zwei offizielle Testtage auf dem Suzuka Circuit. Nach schönsten Sonnenschein am Samstag, hatte der Regen wie auch am Sonntag am Montag allerdings keine Einsicht mit den Teams und bewegte die Organisatoren dazu, alle Fahraktivitäten für den Vormittag abzusagen. Glücklicherweise nahm der Regen ein wenig ab, so dass die für 15 Uhr Ortszeit geplante Session gestartet werden konnte. Auf der noch immer sehr nassen Fahrbahn hatte Joao Paulo de Oliveira am meisten Pech und beendete nach nur einer Runde seinen Testtag unsanft im Kiesbett. Am Wagen von Loic Duval wurde der neue Diffusor getestet. Unter anderem soll dieser bei Regenrennen die Gischt für den Hintermann reduzieren, ein akutes Problem des FN09. Laut den ersten Stimmen des japanischen Magazins Autosport Web fielen die Ergebnisse allerdings nicht wie erhofft aus, wenn auch ein kleiner Erfolg zu verzeichnen war. Die Ergebnisse für den ersten, verkürzten Testtag sind auf der offiziellen Webseite der Formel Nippon abrufbar. Am zweiten Testtag verschonte der Regen, abgesehen von der ersten Session am frühen Morgen, dann die Fahrer, während zur Mittagszeit der Himmel noch etwas verschlossen blieb, zum Nachmittag dann aber, passend zu den schnellsten Zeiten beider Tage, die Sonne zum Vorschein kam. Takuma Sato nahm wie bereits im Vorfeld verkündet lediglich am ersten der beiden Testtage teil, fuhr im Regen aber einen respektablen neunten Platz, mit lediglich knapp einer Sekunde (wohlgemerkt im Regen) Abstand auf den Tagesschnellsten Koudai Tsukakoshi von Docomo Team Dandelion Racing. Überhaupt waren beide Testtage fest in Honda-Hand. Beide Docomo-Piloten (Koudai Tsukakoshi & Takuya Izawa) könnten nicht nur aufgrund ihrer schnellen Zeiten eine entsprechende Rolle beim Saisonstart am 14. / 15. April, ebenfalls in Suzuka, spielen. Eine Zusammenfassung aller über beide Tage verteilten Testzeiten ist ebenfalls auf der offiziellen Webseite der Formel Nippon abrufbar. Wer eine Auflistung der einzelnen Sessions von Tag 2 möchte, wird hier und hier, ebenfalls auf der offiziellen Webseite der Rennserie fündig. Zwei weitere, offizielle Testtage werden am 20. und 21. März in Fuji stattfinden. (Yankee)

// Die offizielle Präsentation der Formel Nippon wird am 26. März in Tokyo stattfinden. Entgegen einiger Gerüchte wird es 2012 (noch) keine Rückkehr des Freien Trainings am Freitag vor jedem Rennwochenende geben, auch die angedachte Änderung des Rennformats (längere Rennen, zwei Pflichtboxenstopps) wird es in diesem Jahr nicht geben. (Yankee)

// Im Rahmen der Feierlichkeiten in Suzuka hat die JRP (Japanese Race Promotion) einige interessante Informationen zur Zukunft der Formel Nippon bekanntgegeben. Zum einen wurde über die schon länger geplante Expansion der Serie in den asiatischen Raum gesprochen. Konkrete Pläne gäbe es zwar noch keine, möglich wäre allerdings ein Rennen auf der F1-Strecke in Süd-Korea, vielleicht zusammen mit der Super GT, die 2013 dort das erste mal gastieren wird. In wie fern die Verhandlungen mit den Streckenbetreibern und Organisatoren vor Ort verläuft, liegt allerdings auch an der Wirtschaftslage. Die lediglich in einer Skizze vorhandenen Ideen für ein Rennen in Singapur sind derzeit hingegen komplett auf Eis gelegt, da hinter dem Bau einer permanenten Rennstrecke in Changi (für internationale Rennserien abseits der Formel 1, zum Beispiel der MotoGP) ein großes Fragezeichen steht. Ursprünglich sollte der Bau für die kürzer als 3km lange Strecke spätestens Anfang 2011 beendet werden, aufgrund von unter anderem nicht zahlenden und abgesprungenen Investoren rechnet allerdings fast niemand mehr mit der Fertigstellung des Kurses.

// Des Weiteren wurde über System E, ein Energierückgewinnungssystem ähnlich KERS in der Formel 1, gesprochen. Nach derzeitigen Stand soll das System, nach einiger Verzögerungen, 2014 zusammen mit dem neuen Einheitswagen eingesetzt werden, da die beiden von Toyota und Honda entwickelten Systeme nicht sonderlich gut mit dem FN09 funktionieren. Erste Testfahrten, unter anderem in Fuji, ergaben deutlich langsamere Zeiten als mit dem aktuellen „Boost“-System. Mehr zu den Zukunftsplänen der Formel Nippon erfahrt ihr in unserer Saisonvorschau Anfang April. (Yankee)

 

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1 Kommentare

Max 7 März, 2012 - 08:41

HRT hat den Wagen zwar für das Williams KERS angepasst, wird das System aber -wenn überhaupt- erst später in der Saison einsetzen. In Melbourne ist man jedenfalls ohne KERS am Start.

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