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Formelserien: GP2-Analyse, Vorschau AutoGP & WSbR

von Vorsicht
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Ohne große Änderungen der Hackordnung war die GP2 in Bahrain unterwegs. Am Wochenende startet die WSbR in eine spannende Saison – die Auto GP feiert in Budapest schon Halbzeit.

(c) Glenn Dunbar/GP2 Media Service

Die vielleicht meist unterschätzte Rennserie Europas beginnt am Wochenende endlich ihre neue Saison: Die Formel Renault 3.5, auch 2012 meist in den Rahmen der „World Series by Renault“-Wochenenden eingebunden, bringt die wahrscheinlich das stärkste Nachwuchs-Fahrerfeld im Jahr 2012 an den Start. Auch abseits der Piloten hat sich einiges geändert: Die Serie hat einen völlig neu entwickelten (und prima aussehenden) Wagen zu bieten, der im Formel 1 DRS-Stil auf der Geraden den Heckflügel flach stellen kann. Zudem wurde der Kalender leicht modifiziert: Als erste große Rennserie wird man im Juli auf dem frisch eröffneten Moscow Raceway nahe der russischen Hauptstadt ein Rennen absolvieren. Später im Kalender-Jahr ist es für die AutoGP: Am Samstag wird die Serie den siebten von 14 Wertungsläufen in dieser Saison absolviert haben. 

Formel Renault 3.5

Wenn am Wochenende die Formel Renault 3.5 am Motorland Aragon die neue Saison in Angriff nimmt, fällt womöglich ein Meilenstein in der Geschichte der Serie: Denn erstmals wird man – zumindest in der Meinung einiger Experten und des Verfassers dieser Vorschau – über ein stärkeres Fahrerfeld verfügen als die wesentlich teurere Konkurrenzserie GP2.

Eine kurze Übersicht der Favoriten (geordnet nach Startnummern):

Da wäre zunächst Kevin Magnussen, der aus der britischen Formel 3 – wo er sich 2011 nur GP2-Rookie Felipe Nasr geschlagen geben musste – in die FR 3.5 wechselt. Leider habe ich die letzte Saison dort nicht wirklich verfolgt – die Leistungen, die er zuvor in der deutschen Formel 3 und bei Gaststarts in der Euroseries gezeigt hat, geben aber Anlass zur Hoffnung. Manko könnte womöglich die (noch?) fehlende Konstanz sein.

An den Niederländer Robin Frijns wird sich so mancher noch aus den Zeiten erinnern, als die Formel BMW im Rahmen der F1 unterwegs war – er gewann die Serie nämlich ihrer letzten Saison 2010. Danach ging es weiter in Richtung der Formel Renault 2.0 (die ebenfalls bei den WSbR-Wochenenden fährt). Auch dort holte er sich im vergangenen Jahr auf Anhieb den Titel. Womöglich könnte es heuer sogar in dieser Tonart weitergehen, denn bei den Testfahrten im Winter hat sich Frijns als einer der Favoriten für die kommende Saison etabliert.

Als einer von mehreren Piloten wechselt der Brite Sam Bird aus der GP2 in die Formel Renault 3.5. Und weil er nicht irgendwo untergekommen ist, sondern beim Meisterteam von ISR, kann er die Erwartungshaltung nicht abschütteln, ebenfalls als einer der Meisterschaftskandidaten in die Saison zu gehen. Am Speed hat es ihm ja auch in der GP2 (und bei seinem Young Driver Test für Mercedes) nicht gefehlt – auch hier geht es wohl eher um Fragen der Konstanz.

Ein besonders interessantes Duo hat auch die Mannschaft von „Tek uuuuhhhhhh!“ (Tech 1) erwischt, wo der hoch eingeschätzte Kevin Korjus und Ferrari-Tester Jules Bianchi an den Start gehen. Korjus könnte in seiner zweiten FR 3.5 Saison der Durchbruch gelingen, nachdem er 2011 in der zweiten Saisonhälfte etwas nachgelassen hatte. Für Jules Bianchi ist die Saison vielleicht, so wie für Daniel Ricciardo 2011, eher als Aufbautraining für höhere Aufgaben zu verstehen – was ihn aber nicht daran hindern sollte, trotzdem in den Kampf um die Spitze mit einzugreifen.

Kräftig zugelangt hat das ehemalige Gravity-Chaouz Team (das nun unter dem Namen Lotus fährt) im deutschen F3 Cup. Neben Meister Richie Stanaway wird auch dessen Vize Marco Sorensen dort ins Lenkrad greifen. Ein interessanter Gradmesser für das Standing der deutschen F3-Serie.

Schließlich ist noch US-Hoffnung Alexander Rossi zu nennen, der 2011 mit einigen guten Leistungen auf sich aufmerksam gemacht hat, und im Juniorteam von Caterham in dieser Saison ebenfalls Kurs auf den Titel nehmen sollte.

Der Kreis der Favoriten ist also ungewöhnlich groß, wenn am Samstagnachmittag das neue Auto in Aragon seine Premiere feiert. Übertragen werden die Rennen auch heuer wieder auf Eurosport. Samstag, 14:30 Uhr auf Eurosport Intl/D, am Sonntag zu gleicher Zeit auf Eurosport 2.

Nach dem Rennen in Spanien verlässt die Formel Renault 3.5 kurz den Rahmen der „Word Series by Renault“, und wechseltzur Formel 1 nach Monaco, wo man heuer offenbar zwei Läufe (am Samstag und Sonntag) absolvieren wird. Weiter geht der Reigen der Traditionsstrecken in Spa und am Nürburgring, bevor die Serie am Moscow Raceway Neuland erkundet. Danach fährt man (wieder außerhalb der WSbR) in Silverstone, und dann wieder im gewohnten Rahmen in Budapest, Paul Ricard und Barcelona.

Auto GP

Besser als erwartet entwickelt sich derweil die Auto GP: Zwar mangelt es immer noch nicht an Herrenfahrern und gut finanzierten „ewigen Talenten“ – die Decke ist also dünn. Doch an der Spitze liefern sich einige durchaus talentierte Fahrer von Schlage eines Adrian Quaife-Hobbs (105 Punkte), Sergey Sirotkin (76), Pal Varhaug (75) und Chris van der Drift (69) ein interessantes Duell um die Meisterschaftsführung.

Nach drei von sieben Saisonwochenenden hat Quaife-Hobbs die Nase vorn, entschieden ist aber noch lange nichts. Ganz im Gegenteil: Mit vier Rennen auf den äußerst unterschiedlichen Kursen in Budapest, Portimao, Curitiba und Sonoma stehen die Tore zur Meisterschaft noch mindestens für alle vier genannten Piloten offen.

Die Rennen vom Wochenende gibt es wie immer ebenfalls auf Eurosport: Lauf eins am Samstag um 10:00 Uhr auf Eurosport Intl/D, und am Sonntag um 12:30 Uhr auf Eurosport 2.

GP 2

Wer auch immer auf geglaubt hatte, dass die GP2 auch ohne Formel 1 in Bahrain ein Kassenschlager sei, wurde am vergangenen Wochenende eines Besseren belehrt. Als sich am Samstag laut Berichten die Zahl der auf den Tribünen anwesenden Zuschauer verdoppelte, bewegte sie sich immer noch im zweistelligen Bereich.

Vielleicht hatten die potenziellen Zuschauer aber auch nur einen Riecher für die Art Rennen, die sie an der Strecke erwarten würde: Denn die beiden Zusatz-Läufe auf der Wüsteninsel entpuppten sich fast schon als Abziehbilder der Rennen von einer Woche zuvor – nur, dass es zumindest beim Sprint am Samstag erstmals einen neuen Sieger gab.

Beim Hauptrennen am Freitag dominierte aber einmal mehr Davide Valsecchi die Szenerie, am Samstag holte er mit Rang drei sein fünftes Podium in sechs Saisonrennen. Weil sich von seinen direkten Verfolgern nur Luis Razia (83 Zähler) einigermaßen in Schlagdistanz halten konnte, führt Valsecchi nun mit 107 Punkten die Tabelle an. Hinter den beiden liegt der diesmal (wie Teamkollege Calado) ziemlich enttäuschende Esteban Gutierrez mit 54 Punkten schon etwas abgeschlagen auf dem dritten Platz vor Max Chilton (45) und Fabio Leimer (41).

Nächste Woche meldet sich die Serie dann im Rahmen der F1 in Barcelona zurück auf europäischem Boden.

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