Zwar wurde die GT500-Klasse bereits in Autopolis entschieden, in der GT300 kämpfen dafür aber noch immer drei Teams um die Meisterschaft. Mit einer Renndistanz von 250km ist der letzte Saisonlauf auf dem Twin Ring Motegi gleichzeitig auch das kürzeste Rennen des Jahres, weshalb ein Sprint zur Zielflagge garantiert ist. Bei aller Vorfreude und Spannung sind die Gedanken im Fahrerlager sowie der Fans aber auch bei Osamu Nakajima.
Fernab der Berichterstattung der größeren Medien zum zweiten Auftritt der Tourenwagen-Weltmeisterschaft in Suzuka, ereigneten sich am vergangenen Wochenende leider gleich zwei Tragödien. Bereits am Samstag verstarb laut der niederländischen Zeitung The Telegraaf ein 48-jähriger Gast des Teams Sunred, nachdem dieser aus bislang nicht näher genannten Gründen vom zweiten Stock der Tribüne über der Team-Garage hinunterfiel. Am Sonntag starb nach einem Unfall im ersten von zwei Rennen der Super-Taikyu-Serie, welche im Rahmenprogramm der WTCC fuhr, der Japaner Osamu Nakajima, nachdem er in Kurve 1 auf dem Öl eines vorausfahrenden Fahrzeuges ausrutschte und im hohen Tempo mit der Beifahrerseite seines Nissan Fairlady 350Z in die Streckenbegrenzung einschlug.
Osamu Nakajima war in der japanischen Motorsport- sowie GT-Szene kein unbekannter Name. Der 1958 in Kyoto geborene Japaner gab 1983, ausgerechnet in Suzuka, sein Debüt in der FJ1600-Serie, ehe er ein Jahr später zusätzlich auch in der Japanese Formula 3 antrat. 1995 gründete Nakajima sein eigenes Team, mit dem er ab 1997 auch in der Formula Nippon fuhr. 1999 verunfallte OSAMU, so wie ihn seine Fans nannten, nach einer Kollision mit Michael Krumm in einem verregneten Formula-Nippon-Rennen so schwer, dass er trotz eines Comebacks im Jahr 2000 aufgrund der hohen, körperlichen Beanspruchung, die sein Körper nach dem Unfall nicht mehr tragen konnte, seine Formula-Nippon-Karriere beendete. Bereits 1998 trat Osamu Nakajima in einem Porsche in der GT300 der damals noch JGTC genannten Super GT an. Nach seinem Rücktritt aus der Formula Nippon konzentrierte er sich von 2001 bis 2007 auf die GT300, in der er ebenfalls mit seinem eigenem Team antrat. 2006 war er zudem in der LMGT1-Klasse der Japan Le Mans Challenge unterwegs.
OSAMU lebte und liebte den Motorsport – und erhielt dabei vollste Unterstützung seiner Familie. Der Team-Name, ursprünglich R.F.LeyJun – Racing Family LeyJun – setzte sich aus den Initialen seiner Frau und Tochter zusammen, die häufig im Fahrerlager gesichtet wurden. Zwar gelang ihm, wohl auch aufgrund der finanziellen Mittel, nie der große Sprung nach oben, dennoch war OSAMU ein konkurrenzfähiger wie auch erfahrener Pilot. Selbst im eigentlich für den Motorsport hohen Alter von über 50 Jahren fuhr Nakajima in der herausfordernden Japanese Formula 4 mit. Seine liebe zum Motorsport, aber auch seine sympathische Art, bescherte ihm viele Fans. Unter seinen Fahrerkollegen war OSAMU ein geschätzter und respektierter Pilot, der auch als Mentor für unter anderem Hiroki Yoshimoto diente. Dementsprechend hoch war die Anteilnahme vieler inländischer aber auch internationaler Fahrer wie Peter Dumbreck, die von ihrem Freund und Kollegen Abschied nahmen. Die genaue Todesursache wurde bislang noch nicht kommuniziert und wird laut japanischen Medienberichten von der Polizei untersucht. Ob OSAMU das Head and Neck Support-System (HANS) benutzt hatte, ist ebenfalls nicht bekannt. Bislang war das HANS-System in der Super-Taikyu-Serie verblüffenderweise nicht vorgeschrieben, sondern lediglich wärmstens empfohlen. Aufgrund des schweren Unfalls reagierten allerdings die Serien-Organisatoren: In einer Pressemitteilung vom 25. Oktober 2012 gab die S.T.O. (Super Taikyu Organization) bekannt, dass ab 2013 HANS für alle Fahrer Pflicht sei.
Osamu Nakajima erlag seinen schweren Verletzungen am Sonntag, den 21. Oktober 2012 um 12:05 Uhr Ortszeit, er wurde 56 Jahre alt. Im Namen des gesamten Racingblog-Teams möchte ich mein tiefstes Mitgefühl und Beileid der Familie und allen Angehörigen aussprechen.
Es ist nicht einfach nach solchen Zeilen den Sprung zum Alltag zu finden. Aber es wäre wohl auch in Osamu Nakajimas Sinne gewesen, wenn die Motoren nicht aufhören würden zu heulen.
Am Sonntag steht der achte und damit für dieses Jahr letzte Saisonlauf der Super GT an. Mit 250km Renndistanz ist das Rennen auf dem Twin Ring Motegi zudem das kürzeste Rennen der Saison, was insbesondere in der GT300 für zusätzliche Spannung sorgten sollte, denn dort kämpfen noch drei Teams um die Meisterschaft, während sich Ronnie Quintarelli und Masataka Yanagida bereits beim vorletzten Lauf in Autopolis vorzeitig den erneuten GT500-Titelgewinn sicherten. Nicht nur aufgrund der kurzen Renndistanz, sondern auch wegen der Streckencharakteristik, wird das Überholen auf Hondas Haus- und Teststrecke schwierig ausfallen. Ein guter Startplatz kann deshalb entscheidend sein.
Weltweit ist der Twin Ring Motegi eine einzigartige Rennstrecke, da er anders als die Strecken in den USA einen separaten Oval- sowie Straßenkurs enthält, ohne dabei Kompromisse bei der Streckenführung einzugehen. Gebaut wurde der gesamte Komplex 1997 von Honda, mit dem Ziel, die CART nach Japan zu holen und das eigene Wissen im Bereich des amerikanischen Open-Wheel-Sports zu erweitern. Trotz der zwei „Zwillingsstrecken“ ist es allerdings nicht möglich, gleichzeitig zwei Rennen auszutragen, da sich der 4,8km lange Straßenkurs die Boxengasse wie auch Haupttribüne mit dem 2,493km langen Super Speedway teilt. Zusätzlich werden beide Kurse jeweils in einem jeweils anderem Uhrzeigersinn gefahren. Neben der CART und später der IndyCar fuhr 1998 auch der NASCAR Sprint Cup (damals noch Winston Cup) ein Einladungsrennen auf dem Oval. Das Coca-Cola 500 gewann damals Mike Skinner für Richard Childress Racing. In die NASCAR-Geschichte ging das Rennen allerdings aufgrund der Tatsache ein, dass es zum einen das erste (und einzige) Oval-Rennen der NASCAR in Japan war und zum anderen, weil Dale Earnhardt sr. sowie sein Sohn Dale Earnhardt jr. das erste Mal zusammen in einem Rennen fuhren. Dass letzte Oval-Rennen der IndyCar fand 2010 statt. Nach dem Tohoku-Erdbeben vom 11. März 2011 wurde der Super Speedway leider sehr stark beschädigt. Da die IndyCar bereits davor beschlossen hatte, nach 2011 aus wirtschaftlichen Gründen vorerst keine Rennen mehr im Land der aufgehenden Sonne auszutragen, beschloss der Streckenbetreiber, das Oval nicht zu reparieren. Das letzte IndyCar-Rennen fand deshalb erstmals auf dem Straßenkurs statt, welches Scott Dixon für Chip Ganassi Racing gewann. In Europa ist der Kurs insbesondere durch den dort seit 2004 jährlich ausgetragenen Japan Grand Prix der MotoGP bekannt.
Der Straßenkurs des Twin Ring Motegi fällt für japanische Verhältnisse aufgrund seines flachen Höhenprofils eher untypisch aus. Zudem besitzt die Strecke mit seinen 14 Kurven einen Stop-and-Go-Charakter mit lediglich einer leichten Erhöhung in der Haarnadelkurve. Interessant ist die Tatsache, dass der Straßenkurs zwei Unterführungen besitzt, mit der ersten auf der kleinen Geraden zwischen Kurve 4 und 5. An dieser Stelle verlassen die Fahrer quasi unter Turn 3 des Ovals den inneren Teil der Anlage; auf der Geraden nach Kurve 11 (zwischen Turn 1 und 2 des Ovals) gelangen sie durch die zweite Unterführung – das Ganze wirkt wie die Unterführung nach der Degner vor der Haarnadel in Suzuka – wieder in den inneren Teil hinein. Dies ist nur aufgrund der Einzigartigkeit der kompletten Anlage möglich, und stellt somit gleichzeitig die Besonderheit der Strecke dar.
Im folgendem eine Onboard-Runde mit Ryo Michigami im Rockstar Dome NSX aus dem Jahr 2009:
Unglücklicherweise sorgt aber genau diese Einzigartigkeit der Strecke für einige Probleme für die Zuschauer vor Ort. Zum einen sitzen sie beispielsweise auf der Haupttribüne zu weit von der Start- und Zielgeraden entfernt, zudem blockiert das Oval die Sicht auf einige Kurven der Strecke, weshalb viele, größere Monitore zum Verfolgen des Geschehens benötigt werden. Abseits der Haupttribünen sind die Sitze auf wenige Stellen im inneren Teil des Ovals sowie der Gegengerade des Straßenkurses limitiert. Zu allem übel besitzt die Strecke keine besonders gute Infrastruktur. Motegi (Tochigi-Präfektur) selbst ist mit lediglich 16.403 Einwohnern (Stand 2005) und einer Gesamtfläche von 172,71km² eine relativ kleine Stadt. Zwar ist die Strecke mit dem Auto nur rund 6km von der Innenstadt entfernt, dennoch sind die Übernachtungsmöglichkeiten, abgesehen von einem Hotel direkt an der Strecke, quasi inexistent. Zu allem übel besitzt die Strecke lediglich zwei zweispurige Straßenzufahrten, was bei Großveranstaltungen mitunter für regelmäßige Verkehrsstaus sorgt. Die Anfahrt mit dem Zug gestaltet sich ebenfalls als schwierig, weil die zwei großen, regionalen Zuggesellschaften JR East sowie Tobu Railway den Bahnhof in Motegi nicht direkt anfahren. Pläne für eine Schnelltrasse für den Shinkansen gibt es ebenfalls nicht.
GT500
Mit ihrem sensationellen Sieg von Startplatz 10 inklusive einem spektakulären Überholmanöver gegen den unter Mischbedingungen bärenstarken Epson HSV-010, gewannen beim vorletzten Rennen in Autopolis Masataka Yanagida und Ronnie Quintarelli im S Road Reito Mola GT-R ihre zweite Meisterschaft in Folge. Es ist der erste vorzeitige Titelgewinn seit 2007, als Daisuke Ito und Ralph Firman im Honda NSX sich den GT500-Titel im vorletzten Rennen sicherten. Ausschlaggebend für den Erfolg war sicherlich der Sieg in Suzuka, als über 1000km die direkte Konkurrenz patzte und die japanisch-italienische Fahrerpaarung wertvolle Punkte wiedergutmachen konnte, nachdem man zum Saisonstart leicht patzte. Aber auch ansonsten muss man Nissan ein Kompliment aussprechen, schließlich gewann man seit Suzuka ganze drei Rennen in Folge. Zwei davon gingen an die Meistertruppe von Mola; in Fuji gewannen Joao Paulo de Oliveira und Tsugio Matsuda im Calsonic Impul GT-R. Etwas abschlagen ist hingegen das einstige Flagschiff Nissans: Nismo. Die Saison für Rückkehrer Michael Krumm und seinen Teamkollegen Satoshi Motoyama verlief größtenteils eher ernüchternd. Im letzten Jahr gewann das Team (damals noch mit Benoît Tréluyer an der Seite von Motoyama) den finalen Lauf in Motegi – und die Chancen für dieses Jahr stehen ähnlich gut, schließlich werden entsprechend dem Reglement alle Zusatzgewichte aus den Autos entfernt, sofern beide Fahrer an bisher allen Rennen der Saison teilnahmen. In Okayama, einer technisch ebenfalls anspruchsvollen Strecke, waren Krumm und Motoyama anfangs ebenfalls gut dabei, hatten zur Rennhalbzeit allerdings mit einer zu niedrigen Reifentemperatur sowie einem zu hohen Verschleiß zu kämpfen.
Das Gewichts-Handicap lediglich halbiert bekommen Kazuki Nakajima und Loic Duval (Tom’s Petronas SC430), da der Franzose beim zweiten Saisonlauf aufgrund seines WEC-Engagements für Audi von Richard Lyons ersetzt wurde. In Autopolis war man deshalb, im Gegensatz zur Konkurrenz, noch mit dem kompletten Zusatzballast unterwegs – in Motegi werden die Kilos dementsprechend lediglich halbiert. Inwiefern Lexus in Motegi konkurrenzfähig sein wird, ist ebenfalls fraglich. Normalerweise zählt auf technisch-anspruchsvollen sowie kurvenreichen Strecken der Honda HSV-010 sowie der, aufgrund seiner schnittigen Bremsen, Nissan GT-R zu den Hauptfavoriten. In Okayama setzen sich allerdings Yuji Tachikawa und Kohei Hirate (Zent Cerumo SC430) in einem packenden Finish gegen Takuya Izawa und Naoki Yamamoto im Raybrig HSV-010 durch – auf einer für den Lexus SC430 eher untypischen Strecke. Für Tachikawa / Hirate geht es zudem noch um die goldene Ananass: die Vizemeisterschaft. Im direkten Duell mit Juichi Wakisaka sowie dessen Teamkollegen Hiroaki Ishiura (Denso Kobelco SC430) haben sie fünf Punkte Vorsprung. Mit zehn respektive 14 Punkten Rückstand haben außerdem noch Joao Paulo de Oliveira / Tsugio Matsuda (Calsonic Impul GT-R) sowie Takuya Izawa / Naoki Yamamoto (Raybrig HSV-010) Chancen auf den Vizetitel. Für Honda wäre ein Sieg im letzten Rennen, allein schon auf der eigenen Haus- und Teststrecke, ein wenig Genugtuung für eine katastrophale Saison, in der man mit lediglich einem einzigen Sieg in Sepang (Malaysia) hinter den eigenen Erwartungen komplett zurückblieb. Probleme mit der Gewichtsverteilung des Zusatzballasts sowie auftretendes Über- respektive Untersteuern an Kurvenscheitelpunkten ließen den HSV-010 nahezu chancenlos. Interessant wird deshalb zu beobachten sein, wie gut der Wagen ohne das Gewichts-Handicap unterwegs sein wird.
GT300
Deutlich spannender geht es in der GT300 zu. Mit Masami Kageyama / Tomonobu Fujii (Hankook Porsche, 71 Punkte), Hiroki Yoshimoto / Kazuki Hoshino (triple a vantage GT3, 67 Punkte) sowie Kyosuke Mineo / Naoki Yokomizo (Endless Taisan 911, 62 Punkte) haben noch drei Teams Chancen auf den Titelgewinn. Einen genauen Favoriten zu bestimmen wird schwer, weil der Twin Ring Motegi allen drei Fahrzeugen gut liegen sollte. Deutlich bessere Chancen dürften aber sowohl der Hankook Porsche als auch der Aston Martin von a speed haben, schließlich haben beide Teams bereits zweimal dieses Jahr gewonnen. Dementsprechend könnte der jeweils dritte Sieg entscheidend über die Meisterschaft sein. Wer in Motegi gewinnt ist Meister. Mineo und Yokomizo im Endless Taisan 911 benötigen mit neun Punkten Rückstand auf den Tabellenführer hingegen leichte Schützenhilfe, da ein alleiniger Sieg nicht ausreichend wäre. Im folgendem deshalb eine Aufstellung wer wann und wie Meister werden kann:
Masami Kageyama / Tomonobu Fujii (Hankook Porsche, 71 Punkte) werden Meister, wenn…
- Sie vor dem triple a vantage GT3 sowie dem Endless Taisan 911 ins Ziel kommen. Mit vier respektive neun Punkten Vorsprung sind sie als aktueller Tabellenführer uneinholbar, sofern sich vor den beiden direkten Konkurrenten ins Ziel kommen.
- Sie ausfallen oder keine Punkte holen, der triple a vantage GT3 maximal den achten Platz sowie der Endless Taisan 911 höchsten den vierten Rang erreicht.
Hiroki Yoshimoto / Kazuki Hoshino (triple a vantage GT3, 67 Punkte) werden Meister, wenn…
- Sie das Rennen gewinnen.
- Sie Zweiter werden, der Hankook Porsche maximal Dritter und der Endless Taisan 911 das Rennen nicht gewinnt. Dann wäre man mit 84 Zählern Punktgleich mit dem Hankook Porsche und würde die Meisterschaft aufgrund der besseren Statistik (jeweils zwei Siege sowie dann einem zweiten Platz für den triple a vantage GT3 – der Hankook Porsche hat keine zweiten Plätze erreicht) gewinnen.
- Sie bei einem Ausfall oder Nuller des Hankook Porsche mindestens Siebter werden und der Endless Taisan 911 gleichzeitig maximal Platz 4 erreicht.
Kyosuke Mineo / Naoki Yokomizo (Endless Taisan 911, 62 Punkte) werden Meister, wenn…
- Sie das Rennen gewinnen, der triple a vantage maximal Dritter und der Hankook Porsche maximal Vierter werden.
- Sie Zweiter werden, der triple a vantage maximal den vierten und der Hankook Porsche höchstens den sechsten Rang einfährt.
- Sie Dritter werden, der Hankook Porsche lediglich einen Zähler (Rang 10) holt und der triple a vantage GT3 maximal den sechsten Platz erreicht.
Im Falle des Gleichstandes verlieren Kyosuke Moneo und Naoki Yokomizo automatisch, da sie im direkten Vergleich heuer noch keinen einzigen Sieg einfahren konnten. Kommen sowohl der Hankook Porsche wie auch der triple a vantage GT3 schlechter als Position 3 ins Ziel, und weisen am Ende einen Punktegleichstand auf, sind Yoshimoto / Hoshino aufgrund zwei dritter Plätze im Direktvergleich Meister.
Alle drei Fahrzeuge treten ohne Zusatzgewichte an. Ganz im Gegensatz zu einigen der GT300-Konkurrenten. So schleppen Yuhi Sekiguchi sowie Katsumasa Chiyo im S Road NDDP GT-R ganze 48kg an Zusatzballast mit sich rum, da Chiyo aufgrund seiner zehn Strafpunkte für den sechsten Saisonlauf in Fuji gesperrt wurde. Fürs Finale darf das Team deshalb lediglich die Hälfte des bisher angehäuften Handicaps ausladen. Ebenfalls beladen ist der Mugen CR-Z GT (Hideki Mutoh / Daisuke Nakajima) mit 24kg sowie mit 14kg der Zent Audi R8 LMS von Hitotsuyama Racing, weil Richard Lyons an der Seite von Akihiro Tusuzuki das Cockpit von der Schweizerin Cyndie Allemann übernahm. Ganz schlau hat Hitotsuyama Racing es beim zweiten R8 angestellt. Mit neuem Namen und Sponsor (investors Audi R8 LMS anstatt Racerbook R8 LMS) sowie einem erneuten Startnummerwechsel (von 20 auf 77) greifen erstmals diese Saison gemeinsam Kenji Kobayashi (der das Team bereits beim 500km-Rennen in Fuji unterstützte) sowie Igor Sushko, einem Ukrainer, der unter anderem im Porsche Carrera Cup Japan unterwegs ist und dieses Wochenende damit einen Double-Header bewältigt, ins Steuer. Für Sushko ist es nicht der erste Super-GT-Einsatz: 2010 fuhr er bereits für Team Taisan einen Porsche 911 GT3 RS.
Zwar mag das Hauptaugenmerk auf dem Dreikampf um die Meisterschaft liegen, die anderen Teams könnten aber das sprichwörtliche Salz in der Suppe darstellen. Team Mugen werden alles daran setzen, um im Hybrid-Prestigeduell vor dem Toyota Prius ins Ziel zu kommen, Taniguchi / Kataoka (Hatsunemiku Z4) könnten mit einem zweiten Saisonsieg nach Fuji im Frühjahr dieses Jahres zumindest die suboptimal verlaufende zweite Saisonhälfte vergessen lassen. Ebenfalls beobachtet werden sollte der Gainer Dixcel R8 (insbesondere dessen Speed ohne Gewichts-Handicap, immerhin gewann man den Saisonstart in Okayama), aber auch die JAF-GT300-Boliden sowie der Shiden und ARTA Garaiya, die in der Vergangenheit immer eine gute Figur in Motegi gaben.
Für zusätzliche Spannung könnte außerdem das Wetter sorgen: Für Sonntag besteht eine sehr hohe Regenwahrscheinlichkeit.
TV-Zeiten
Nichts Neues an der TV-Front: Um das Rennen zu schauen, muss erneut die mehr oder weniger beliebte Graualternative bemüht werden. Für den Rennsonntag ist dieses Mal allerdings Vorsicht beim Weckerstellen geboten: Aufgrund der europäischen Zeitumstellung von Samstag auf Sonntag geht J Sports 4 bereits um 5:30 Uhr deutscher Zeit auf Sendung. Der Rennstart erfolgt 30 Minuten später um 6 Uhr. Sofern die Technik nicht streikt, bieten wir wie üblich auch zum Saisonfinale unseren exklusiven, deutschen Live-Ticker an. Los geht’s ab 5:40 Uhr.
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[…] Suzuka ist auch jener Ort, an dem die NASCAR 1996 und 1997 jeweils ihre beiden NASCAR-Thunder-100-Einladungsrennen auf dem 2,3km langen Ostkurs austrug. Während das Rennen 1997 aufgrund des erstmaligen Einsatzes von Regenreifen in die NASCAR-Sprint-Cup-Geschichte einging, verstarb im Jahr zuvor Pace-Car-Fahrer Elmo Langley auf tragische Weise, als er in den S-Kurven während einer Evaluierungsrunde einen Herzinfarkt erlitt. Beim Rennen der Super Taikyu Series (im Rahmen der WTCC) verstarb vor zwei Jahren auf tragische Weise der 56-jährige, ehemalige Super-Formula- und Super-GT-Fahrer Osamu Nakajima, als er mit hoher Geschwindigkeit auf dem Öl eines vorausfahrenden Fahrzeuges ausrutschte und mit der Beifahrerseite seines Nissan Fairlady 350Z in die Streckenbegrenzung von Kurve eins abflog. Nakajima erlag seinen schweren Verletzungen, wohl auch weil das schützende HANS-System bis zu jenem Zeitpunkt unverständlicherweise in der Super Taikyu Series nicht vorgeschrieben war. Einen Nachruf an OSAMU, so wie ihn seine Fans nannten, habe ich im Rahmen meiner Super-GT-Berichterstattung verfasst. […]
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