Die aufregenden Erlebnisse vom Tasmanischen Wochenende noch nicht komplett verarbeitet geht es an diesem Wochenende auch schon weiter. „Einmal Neuseeland und zurück, bitte.“ In dieser Saison geht es aber nicht nach Hamilton, sondern zurück an eine alte Wirkungsstätte, den Pukekohe Park Raceway, südlich der Stadt Auckland gelegen.
Bereits in den frühen 60er-Jahren drehten Rennfahrergrößen wie Jim Clark jr, Jackie Stewart, Stirling Moss und Graham Hill hier ihre Runden, um sich in der Offseason der Formel 1 fit zu halten. Die V8 Supercars gastierten 2007 letztmalig auf dieser legendären Rennstrecke, das Rennen gewann damals ein gewisser Rick Kelly auf einem Holden.
Es war ein schwieriger und steiniger Weg für den Streckenbetreiber, die V8-Verantwortlichen davon zu überzeugen, Pukekohe wieder in den Kalender aufzunehmen, denn es mussten umfangreiche Maßnahmen getroffen werden, um die Strecke auf den neusten Stand zu bringen. Die Auflagen, welche an den Streckenbetreiber gestellt wurden, um einen V8-Supercars-Event austragen zu können, waren hoch. Es mussten unzählige administrative Gebäude, Streckenbegrenzungen, Fangzäune, die Boxengasse und einige Streckenabschnitte erneuert werden. Des Weiteren hat man auf der schnelle Gegengeraden zwei neue Schikanen eingebaut, um das Risiko eines schweren Unfalls jenseits von 260km/h zu verringern, und zum anderen um den bisherigen FIA Grade 3 auf Grade 2 aufzuwerten. Ein Großteil der Gelder für die Umbaumaßnahmen wurde von der Regierung gestellt.
Durch die angesprochenen Verbesserungen bekommt Pukekohe nun einen Platz im V8-Supercars-Kalender bis einschließlich 2017.
Streckenvorstellung: Pukekohe Park Raceway
Von Start/Ziel bewegen wir uns in Richtung der sogenannten Jennian-Homes-Kehre; diese Kehre gehört zum alten Streckenteil. Jetzt fährt man durch einen langen Rechtsbogen mit ca. 190km/h auf Turn 2 und Turn 3 zu, eine schnellen rechts-links-Kombination und wirklich schwierige Passage, weil man schnell den Bremspunkt verpassen – und das Auto dadurch nicht mehr auf der Strecke halten – kann. Hat man den Bremspunkt optimal erwischt, kommt man mit ca. 120 km/h zu Turn 4, der Castrol-Schikane, bevor es raus auf die schnelle Gegengerade geht. Top Speed ca. 265km/h.
Am Ende der Gegengeraden kommt eine neue Schlüsselstelle mit Turn 5 und Turn 6. Diese neu-geschaffene Passage bietet eine hervorragende Möglichkeit, einen Kontrahenten auszubremsen und zu überholen. Dieser wiederum könnte am Scheitelpunkt der Kurve einen Konter setzen und seinerseits einen Angriff starten. Eine sehr interessante Stelle, welche schöne Überholmanöver garantieren soll. Von Turn 6 geht es auf geradem Wege zu Turn 7, einer kurzen schnellen Rechtskurve, ehe man an die langsamste Stelle des Kurses gelangt – die Skycity Haarnadel-Kurve (Turn 8). Durchfahren wird die Haarnadel mit ca. 55Km/h. Von Turn 8 geht es durch einen leichten Rechtsknick (Turn 9), der direkt in den sogenannten Nissan-Bogen (Turn 10) mündet, ehe es über eine weitere schnelle Rechts (Turn 11) zurück auf die Zielgerade geht.
Mit einer Gesamtlänge von 2,9km ist der Kurs zwar recht kurz gehalten, verbirgt aber einige tückische Stellen in seiner Streckenführung.
Ich kann leider keine Onboard-Aufnahme anbieten, jedoch ein Video von Jamie Whincup auf der aktuellen Strecken-Konfiguration, welche die Charakteristik des Pukekohe Park Raceway recht gut darstellt.
[youtube=http://www.youtube.com/watch?v=blETXfy_ubQ&feature=youtu.be&t=37s;w=560&h=315]
Gefahren werden an diesem Wochenende übrigens vier Rennen, jeweils zwei am Samstag und zwei am Sonntag. Die Startzeiten könnt ihr unserem TV-Planer entnehmen.
Ausblick
Jamie Whincup und Craig Lowndes dürften wieder zu den Top-Favoriten auf einen Sieg gehören. Beide konnten in ihrer V8-Karriere zwar noch nie in Pukekohe gewinnen (Lowndes fuhr im Jahre 2006 und Whincup im darauffolgendem Jahr auf Platz zwei), allerdings sind die heutigen Voraussetzungen besser denn je. Zum weiteren engen Favoritenkreis dürften drei der insgesamt vier Neuseeländer im Feld gehören. Nach den jüngsten Erfolgen von Fabian Coulthard, Shane van Gisbergen und Scott McLaughlin sind die Erwartungen an die drei Kiwis dementsprechend hoch, und die meisten Fans werden nichts anderes als einen Sieg ihrer Lieblinge erwarten. Beim vierten Neuseeländer hingegen, Jonny Reid (DJR-Ford), bleibt beim Heimrennen angesichts seiner bisherigen Leistungen (bestes Ergebnis ein 20. Platz in Symmons Plains) wohl nur die Hoffnung auf Punkte.
Und auch bei Nissan erwartet man, nach einem eher durchwachsenen Wochenende auf Tasmanien, wieder bessere Resultate. Ganz anders dürfte da die Gemütslage bei Erebus-Mercedes sein. Beim Team von Maro Engel herrscht angesichts der deutlich steigenden Form Aufbruchsstimmung. Anscheinend hat der Besuch einer Erebus-Delegation in der Mercedes-Heimat Stuttgart einiges dazu beigetragen.
Zu guter Letzt wären da noch Will Davison und Mark Winterbottom von FPR. Nachdem letzterer in Symmons Plains bereits die erste Ford-Pole herausfahren konnte, ist die Marschroute für Pukekohe klar: der erste Sieg im Jahr 2013!
TV- bzw. Live-Stream Zeiten
An der derzeitigen TV-Situation hat sich nicht sonderlich viel geändert, man wird sich also wieder nach den entsprechenden Alternativen umschauen müssen. Einen Livestream wird es auf der offiziellen Homepage der V8 Supercars geben. Dieses Mal ist er noch kostenlos, ab dem nächsten Rennen in Perth wird er zahlungspflichtig. Für Europäer gäbe es noch die Möglichkeit via Premiersports.
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