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NASCAR: Vorschau Dover September 2009 / News

von KristianStooss
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Chase-Rennen 2 von 10 steht an und wieder geht es auf einem Shorttrack zur Sache. Dieses Mal auf dem Dover International Speedway, der zu den schnelleren 1-Meilen-Ovalen zählt. Neben dem Cup fährt auch die Nationwide Series in Dover, die Trucks sind in Las Vegas am Start.

doverDie „Monster Mile“ in Dover zählt mit ihrem Banking von 24° zu den spektakuläreren Shorttracks und ist ähnlich steil wie Bristol, allerdings mit einer Meile Streckenlänge doppelt so groß. Zwar haben die beiden Geraden noch 9° Kurvenüberhöhung, jedoch ergibt sich beim Herausbeschleunigen eine ähnliche Katapultwirklung wie in „Thunder Valley“. Der Wechsel von 24° auf 9° verläuft ziemlich abrupt, so dass man schnell in der Mauer ist. Eine weitere Gemeinsamkeit mit Bristol ist die Geschichte des Streckenbelags beider Rennpisten: Nachdem zunächst die übliche Asphaltdecke zum Einsatz kam, änderte sich dies Mitte der 90er-Jahre an beiden Orten. In Dover und Bristol finden nun die einzigen Cup-Rennen auf einer Betonfahrbahn statt.

Der Dover International Speedway ist außerdem eine der drei letzten Cup-Strecken, die nicht von der NASCAR-eigenen „International Speedway Corporation“ oder Bruton Smiths „Speedway Motorsports, Inc.“ gehalten werden. Die anderen beiden Strecken sind Pocono und natürlich der Indianapolis Motor Speedway. Die „Dover Motorsports“-Gruppe ist ebenfalls im Besitz des Nashville Superspeedway, des Gateway International Raceway und des Memphis Motorsports Park. Auf diesen drei Strecken finden regelmäßig Rennen der anderen beiden nationalen NASCAR-Serien statt.

In den letzten Jahren wurde in Dover viel gebaut. Zum einen gibt es seit einem Jahr die übergroße „Miles, The Monster“-Statue, die das Betonmonstermaskottchen der Strecke verewigt. Der 14m hohe Miles hält übrigens ein COT in Originalgröße in seiner Hand. Im letzten Winter wurde aber auch an der Strecke selbst gearbeitet: Mittlerweile sind zum Glück alle Rasenflächen auf den Aprons entfernt worden, was meiner Meinung nach jedem Oval gut tun würde, um die Sicherheit entscheidend zu verbessern. Zu oft schon sind Ausrutscher auf viele Ovalen weniger glimpflich ausgegangen, weil ein Wagen sich am Übergang zwischen Support-Einfahrten und Rasenfläche verhakt hat und sich überschlug. Außerdem wurde die Boxenmauer verlängert neu aufgebaut und mit einer SAFER-Barrier versehen, um einen 43ten Boxenplatz zu ermöglichen. Durch den Abbau des Apron steht nun auch eine breitere äußere Fahrspur in der Boxengasse zur Verfügung.

Seit 1969 wird in Dover das Frühlingsrennen gefahren und zwei Jahre später kam dann auch das Herbstrennen dazu. In den 40 Jahren kamen natürlich einige Sieger zusammen, wovon Jimmie Johnson, Jeff Gordon und Mark Martin die aktiven Fahrer mit jeweils 4 Siegen anführen. Dahinter folgt Ryan Newman mit 3 Siegen, vor Tony Stewart und Greg Biffle mit je 2 Erfolgen. Kyle Busch, Martin Truex Jr., Dale Earnhardt Jr., Carl Edwards, Matt Kenseth, Jeff Burton und Bobby Labonte konnten bisher einmal in die Victory Lane vorstoßen. Die Überlegenheit von Hendrick-Fahrern sticht hier klar ins Auge und vielleicht gelingt es ja Mark Martin wie Greg Biffle im Vorjahr, die ersten beiden Chase-Rennen zu gewinnen. Außerdem sollte man „Concrete Carl“ auf der Rechnung haben, der seinen Spitznamen sicherlich nicht zu Unrecht trägt und nach wie vor auf seinen ersten Saisonsieg wartet.

Roush-Fenway Racing sollte in Dover gut abschneiden und vor allem Greg Biffle habe ich auf der Rechnung. Seit 2005 ist er nur einmal nicht in die Top10 gefahren und das war eben 2005 im Frühjahr. Die nächsten Ergebnisse lesen sich fantastisch: 1-8-5-2-6-3-1-3; für NASCAR-Verhältnisse eine Traumstatistik! Biffle ist eine sichere Bank für einen Top5-Tipp, übrigens ebenso wie Matt Kenseth. Hier seine letzten Ergbnisse: 7-10-1-5-35-4-2-4; nur ein Ausreißer (Motorschaden) dabei. Auch Kyle Busch sieht in Dover regelmäßig gut aus, es sei denn die Technik macht ihm einen Strich durch die Rechnung. Seine Statistik ist durchschnittlich knapp hinter den drei Roush-Piloten einzuordnen. Die Hendrick-Fraktion ist auf der „Monster Mile“ immer ordentlich aufgestellt und meist für Top10-Ergebnisse gut, leider mit Ausnahme von Junior. Tony Stewart und Mark Martin zehren vor allem von ihren Resultaten der Anfangsjahre, wobei Stewart mit eigenem Team im Frühling einen guten zweiten Platz herausfuhr. Juan Pablo Montoya qualifizierte sich im Frühjahr als Dritter, trat aber im Rennen nach einem Reifenschaden nicht mehr in Erscheinung. Ein Top10-Resultat wird für ihn allerdings Pflicht sein, wenn er vorne mit dabei bleiben will.

Alle anderen Chase-Fahrer können Dover nicht unbedingt zu ihren Lieblingsstrecken zählen: Das sind vor allem Denny Hamlin, Kurt Busch, Brian Vickers und Kasey Kahne. Von diesen Fahrern erwarte ich keinen in den Top10. Der Sieg geht meiner Meinung nach an einen Fahrer aus dem Hendrick- oder Roush-Komplex, es sei denn, Montoya überrascht wieder alle wie in New Hampshire, wo er mal eben einen neuen Streckenrekord in den Asphalt brannte.

Los geht die wilde Fahrt am Sonntagabend um ca. 20:15 Uhr. ABC überträgt die Vorberichterstattung ab 19 Uhr, davor gibt es natürlich wie gewohnt RaceDay auf SPEED. Die Nationwide Series fährt einen Abend vorher ab ca. 21:45 Uhr auf ESPN2, die ihre Übertragung um 21 Uhr beginnen. Wer danach noch einen ganz langen Atem hat, der kann sich die Trucks aus Las Vegas anschauen. Das späteste Rennen in diesem Jahr beginnt erst am Sonntagmorgen um ca. 3:45 Uhr, SPEED überträgt ab 3 Uhr.

News

– Nachdem ich in der letzten Woche vom Verkaufsangebot des Morgan-McClure-Shops in Virginia gesprochen hatte, überraschte man mich vor einigen Tagen mit einer Startmeldung für das Rennen in Dover. Scott Wimmer wird dann wie bereits in Bristol hinter dem Steuer der #4 sitzen. Allerdings hat man bisher noch keine Sponsoren, sodass es möglich erscheint, dass man vor dem Verkauf noch mit „Start & Park“-Einsätzen einige Dollars verdienen will.

– Die eigentliche Nummer-1-News, die Kapitänsneuigkeit sozusagen, ist aber die Vertragsverlängerung von Mark Martin bei Hendrick Motorsports. Auch 2011 legt der „alte Mann“ noch eine Vollzeitsaison hin und wird außerdem schon ab 2010 in 20 Rennen von GoDaddy.com gesponsort. Wird Mark jetzt auch ein GoDaddy.com-Girl?

– Braun Racing, das derzeit drei Teams in der Nationwide Series einsetzt (#10, #32, #38), plant im nächsten Jahr fünf Cup-Rennen, beginnend mit dem Daytona 500, zu bestreiten. Ein Sponsor für diese Unternehmung ist bereits gefunden, allerdings wird noch ein Fahrer, sowie ein Crew Chief mit COT-Erfahrung gesucht. Mögliche Kandidaten für die Position des Fahrers sind Jason Leffler, Reed Sorenson, Bobby Labonte und Jamie McMurray. Leffler erscheint als logischer Kandidat, da er bereits in der Nationwide Series Full-Time für Braun fährt.

– Die #8 von Earnhardt-Ganassi Racing könnte im nächsten Jahr auf die Strecke zurückkehren. Zur Zeit sucht man noch nach Sponsoren, um wenigstens einen Part-Time-Einsatz im Cup auf die Beine zu stellen. In der Nationwide Series ist ein Full-Time-Einsatz aus dem Earnhardt-Shop in Concord, NC geplant, während Ganassi das Auto für den Cup vorbereiten würde.

– Wrigley’s kehrt in die NASCAR zurück! Masterfoods, welche Einsätze für die #18 bezahlen, kaufte die Kaugummimarke vor einem Jahr auf und nahm Juan Pablo Montoya damit nach Texaco seinen zweiten Sponsor. Kyle Busch tritt 2010 bei zwei Rennen mit Doublemint-Werbung an.

– Nach dem Einstieg nun zwei Ausstiege: Mit Jim Beam & Jack Daniel’s verabschieden sich zwei der drei Whiskey-Sponsoren aus dem Sprint Cup. Ob Richard Childress sein viertes Auto im nächsten Jahr finanzieren kann, ist unklar. Ebenso steht Robby Gordon nun vor einem Problem, aus dem ihm weitere Gelder von Menard’s heraushelfen könnten. Crown Royal bleibt bekanntlich im Cup und sponsort ab 2010 eine Saisonhälfte für die #17 von Matt Kenseth bei Roush-Fenway Racing.

– Das Testverbot ist für 2010 bestätigt worden. Allerdings nicht mehr für alle Strecken, auf denen NASCAR-Rennen ausgetragen werden. Einige kleine Shorttracks, auf denen NASCAR nur lokale Veranstaltungen durchführt, wurden zum Testen freigegeben. Außerdem überlegt der Texas World Speedway, das 2-Meilen-Oval neu zu asphaltieren und eine SAFER-Barrier zu installieren, um Testfahrten möglich zu machen.

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