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IndyCar: Vorschau Grand Prix of Baltimore

von Rainer
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Nach dem aufregenden Rennen in Kalifornien geht es für die IndyCar Series einmal quer durch die USA nach Baltimore. Im Mittelpunkt wird sicher der Kampf zwischen Scott Dixon und Helio Castroneves um die Meisterschaft stehen.

(C) Firestone Racing/Dennis Ashlock

(C) Firestone Racing/Dennis Ashlock

Castroneves hatte mit seinem Sieg in Texas am 8. Juni die Führung in der Meisterschaftswertung übernommen. Die härtesten Konkurrenten schienen lange Marco Andretti und Ryan Hunter-Reay für Andretti Autosport zu sein. Mit seinen drei Siegen in Pocono und Toronto hat sich aber Scott Dixon in die erste Verfolgerposition geschoben. In den verbleibenden vier Rennen wird es wohl auf einen Zweikampf zwischen Helio Castroneves und Scott Dixon hinauslaufen. In den bisherigen zwei Rennen in Baltimore hatte Dixon einen Vorteil gegenüber Castroneves. Die Plätze 4 und 5 stehen für den Neuseeländer zu Buche, bei Castroneves nur die Plätze 10 und 17. Nach elf Top-10-Ergebnissen in Folge ist es aber eher unwahrscheinlich, dass der Brasilianer nicht in die Top 10 fahren wird.

Tony Kanaan wird an diesem Wochenende seinen 212 Grand-Prix-Start in Folge bestreiten. Damit wird er den Rekord seines Teamchefs Jimmy Vasser übertreffen. Etwas kurios ist, dass Cal Ripken Jr. denselben Rekord in der MLB von Lou Gehrig in den Camden Yards, die Teil des Straßenkurses von Baltimore sind, gebrochen hat.

Auch für Justin Wilson und seinen jüngeren Bruder Stefan ist es ein ganz besonderes Wochenende. Beide werden das Rennen für Dale Coyne Racing bestreiten. Dass zwei Brüder gegeneinander fahren, ist nicht besonders unüblich in den USA mit der Tradition der großen Rennfamilien. So fuhren schon Bobby und Al Unser, Michael und Jeff Andretti, Mike und Robbie Groff und Jaques und Buddy Lazier gegeneinander. Aber noch nie bestritten zwei Brüder zusammen in einem Team ein Rennen.

Strecke

Der Kurs zwischen Hafen, in dem die legendäre USS Constellation als Museum liegt, und dem Oriol Park at the Camden Yards, der Heimspielstädte der Baltimore Oriols, ist eine dieser typischen US-Stadtkurse. Die Start-Ziel-Gerade endet in einer engen Rechtskurve und so ist dies schon eine brauchbare Überholstelle. Eine schnelle Linkskurve führt auf eine kurze Gerade. Die folgende Haarnadel ist schon eine weitere Überholmöglichkeit, die aber auch unter der zu kurzen Geraden davor leidet. Kurve 4 ist eine dieser typischen 90° US-Stadtkurs-Kurven. Die nächste Gerade mündet in eine Links-Rechts-Schikane, um die Geschwindigkeit vor dem Überqueren der Straßenbahnschienen zu reduzieren. Eine ähnliche Schikane unterbrach auch die Start-Ziel-Gerade in den letzten beiden Jahren, wodurch das Überholen in Kurve 1 hinein deutlich erschwert wurde. Ob diese Schikane aber wieder verwendet werden muss, wird sich erst bei der Inspektion bzw. den Trainings zeigen. Turn 7 ist eine 90° Links-, Turn 8 eine 90° Rechtskurve. Parallel zur Geraden dazwischen befindet sich die Boxenanlage, da neben der Start-Ziel-Gerade kein Platz dafür ist. Es folgt ein flüssiger Teil aus mehreren schnellen Kurven. Nur für Kurve 9, eine weitere 90° Rechtskurve, muss deutlich verzögert werden. Kurve 12, eine enge 90° Rechtskurve, bringt die Fahrer zurück auf die Start-Ziel-Gerade.

Favoriten

Die beiden Meisterschaftskontrahenten Helio Castroneves und Scott Dixon werden um die Top 5 fahren können. Um diese Region wollen und können natürlich auch ihre Teamkollegen Will Power, Dario Franchitti und Charlie Kimball kämpfen. So ganz um die Spitze konnten die Fahrer von Andretti Autosport zuletzt nicht mehr fahren. Recht sichere Top-10-Kandidaten sind Ryan Hunter-Reay, Marco Andretti und James Hinchcliffe aber weiterhin. Die beiden bisherigen Rennen in Baltimore konnten Will Power (2011) und Ryan Hunter-Reay (2012) gewinnen.

Zu den besten Fahrern auf Stadtkursen zählen sicherlich auch Simon Pagenaud und Justin Wilson. Pagenaud hat in den Straßen von Detroit gewonnen und Wilson hat in Long Beach und Detroit zwei Podiumsplatzierungen zu Buche stehen. Eigentlich gehört auch Takuma Sato zu den besseren Stadtkurspiloten, was er mit dem Sieg in Long Beach und Platz 2 in Sao Paulo auch bewiesen hat. Er müsste aber erst einmal seine Pechsträhne von sechs Rennen, die er außerhalb der Top 20 beenden musste, abschütteln.

Auch Simona de Silvestro kommt auf Stadtkursen in der Regel ganz gut zurecht. Mit ein wenig Glück wird sie um die Top 10 mitfahren können. Bei Tony Kanaan fehlte es zuletzt an Konstanz. Zuerst zwei Ausfälle in Toronto und Mid-Ohio und auch das Manöver in Turn 7 in Sonoma war überflüssig. Ich habe ein wenig das Gefühl, dass es im Hintergrund, auch im Zusammenhang mit einer möglichen Vertragsverlängerung bzw. dem Wechsel zum Beispiel zu Chip Ganassi Racing, Spannungen gibt. Sollten Auto und Motivation stimmen, kann Kanaan aber auch immer ganz vorne mitmischen.

Für Panther Racing wird Oriol Servia die restlichen Rennen bestreiten, da Ryan Briscoe Verpflichtungen bei den australischen V8 Supercars nachgehen muss. Servia gehört auch eher zu den guten Stadtkursfahrern, wie die Plätze 2 (2011) für Newman/Haas Racing und 7 (2012) für Dreyer & Reinbold Racing in Baltimore beweisen. Zuletzt hatte er für Panther Racing in Mid-Ohio Platz 14 erreicht.

Bei Dragon Racing, insbesondere bei Sebastien Bourdais, ging es zuletzt deutlich nach vorne. Nach den Plätzen 2 und 3 in Toronto waren die Plätze 12 in Mid-Ohio und 10 in Sonoma die sechst- und drittbesten Ergebnisse der Saison. Der Franzose wird versuchen, diese Aufwärtstendenz fortzusetzen. Von diesen Ergebnissen ist Sebastian Saavedra weit entfernt und nur wenn es gut läuft, wird er um die Top 15 fahren können.

Auch für Rahal Lettermann Lanigan Racing schein es zuletzt wieder aufwärts zu gehen. Ohne Unfall wäre für Graham Rahal in Sonoma mehr als Platz 11 möglich gewesen. Auf Stadtkursen fuhren beide Fahrer in dieser Saison sowieso die besseren Ergebnisse ein. Sowohl Graham Rahal (Long Beach) als auch James Jakes (Detroit) konnten sich dort auf Platz 2 fahren.

Für Bryan Herthas Barracuda Racing wird an diesem Wochenende wieder Rookie Lucas Filippi fahren. Das Fahrercasting geht also in die nächste Runde. Wie auch bei Panther Racing ist man auf der Suche nach einem Stammfahrer für die nächste Saison. Anders als bei Panther Racing, wo die Wahl wohl zwischen Ryan Briscoe und Oriol Servia fallen wird, ist die Wahl bei Barracuda Racing noch recht offen.

Zeitplan

Freitag

10:10 am EST (16:10 MESZ) – 10:55 am freie Training
2:30 pm EST (20:30 MESZ) – 3:15 pm freie Training

Samstag

9:05 am EST (15:05 MESZ) – 9:50  am freie Training
12:00 pm EST (18:00 MESZ) – 1:10 pm Qualifikation
3:45 pm EST (21:45 MESZ) Rennen ALMS

Sonntag

10:15 am EST (16:15 MESZ) – 10:45 am Warm Up
12:35 pm EST (18:35 MESZ) Rennen Indy Lights
2:00 pm EST (20:00 MESZ) Übertragungsbegin NBC Sports, Sport 1 US

2:30 pm EST (20:30 MESZ) Grand Prix of Baltimore; 75 Runden

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