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IndyCar: Vorschau Pocono INDYCAR 500

von Rainer
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Ohne Pause geht es weiter im Kalender der IndyCar Series. Nach den Straßen von Houston steht das Tricky Triangle von Pocono auf dem Programm.

Kurve 1 Pocono Raceway (c) Chris Owens/IndyCar Media

Kurve 1 Pocono Raceway
(c) Chris Owens/IndyCar Media

Ich oute mich einfach mal: Der Pocono Raceway ist hinter dem Indianapolis Motor Speedway mein liebstes Oval in den USA. Das Tri-Oval ist in eine sehr schöne Landschaft eingebettet und hat ein einzigartiges Layout. Ich gehöre wahrscheinlich zu der sehr kleinen Gruppe von Fans, die traurig waren, als die NASCAR die Sprint-Cup-Rennen auf 400 Meilen verkürzt hat. Am Sonntag kommen wir aber in den Genuss von vollen 500 Meilen. Das Rennen gehört somit zur Triple Crown, neben dem Indy 500 und dem MAVTV 500, und entsprechend gibt es auch doppelte Punkte für die Meisterschaft zu gewinnen. Besonders wichtig ist das Rennen für das Team von Chip Ganassi, das im Vorjahr einen dreifachen Erfolg feiern konnte. Durch das schlechte Abschneiden beim Indy 500 und auch die sonst eher durchwachsenen Ergebnisse hängen Scott Dixon und Tony Kanaan in der Gesamtwertung deutlich hinter Will Power zurück.

Im Anschluss an die Rennen in Houston wurden die Wagen der erfolgreichen Piloten, wie nach jedem Rennen, einer genauen technischen Inspektion unterzogen. Der Wagen von Carlos Huertas verstieß in der Höhe des Heckflügels und der Tankkapazität gegen die Regeln. Das Team wurde mit einer Geldstrafe von 10.000 Dollar belegt, der Sieg in Rennen 1 bleibt aber bestehen. Leider ist es keine Seltenheit, dass Wagen die Inspektion nach den Rennen nicht bestehen. Deshalb gibt es wahrscheinlich auch keine Diskussion über das Ergebnis. Man stelle sich die Situation mal nach einem Formel-1-Rennen vor. In der IndyCar Series hat die Politik zum Glück (noch?) nicht diese Ausmaße angenommen.

Strecke

Seit dem ersten IndyCar-Rennen im Jahr 1971 hat sich das eigentliche „Tricky Triangle“ nur wenig verändert. Den Namen trägt der Pocono Raceway nicht nur aufgrund der Dreiecksform zu recht, sondern vor allem wegen der schwierigen Abstimmung der Wagen. Die drei Kurven besitzen sowohl unterschiedliche Radien als auch Überhöhungen. Kurve 1 ist dem ehemaligem Trenton Speedway mit einer Überhöhung von 14 Grad nachempfunden. Die zweite Kurve sollte allen Fahrern bekannt vorkommen, denn mit fast 90 Grad und einem Banking von 8 Grad ist sie den Kurven des Indianapolis Motor Speedway (IMS) sehr ähnlich. Kurve 3 ist weiter als Kurve 1 und weist eine nochmals geringere Überhöhung von nur 6 Grad auf. In dieser Konfiguration ist der Pocono Raceway einzigartig und nur der IMS hat mit 2,5 Meilen und den flachen Kurven gewisse Ähnlichkeiten. Entsprechend wird in Pocono auch mit der Indy-500-Grund-Aerodynamik gefahren. Auch wird man in drei Reihen starten, so wie es auch in Indianapolis Tradition ist.

Favoriten

Als Gewinner des Indy 500 gehört natürlich Ryan Hunter-Reay ganz oben auf die Favoritenliste. Er wird einiges für die Chance auf die Triple Crown riskieren. Außerdem muss er gerade auf den Ovalen Punkte auf Will Power gutmachen. In Texas ist ihm das schon mal nicht gelungen. Insgesamt muss man aber das ganze Team von Andretti Autosport auf dem Zettel haben. Für Marco Andretti ist es zum Beispiel das Heimrennen und Carlos Munoz hat nach Houston sicherlich auch eine extra Portion Selbstvertrauen erlangt.

Team Penske wird nach dem knappen Finish beim Indy 500 alles daran setzten, einen Sieg von Andretti Autosport zu verhindern. Helio Castroneves gehört sicher zu den besten Ovalpiloten im Feld und auch Will Power hat das Ovalfahren, wie er zuletzt in Fontona und Texas bewiesen hat, gelernt. Nur das Bremsen in die Boxengasse bereitet ihm noch größere Probleme. Juan Pablo Montoya schätze ich am Wochenende etwa gleich stark wie seine Teamkollegen ein. Er ist richtig in der IndyCar angekommen und eigentlich fehlt ihm nur noch ein Sieg. Der Pocono Raceway, auf dem er 2009 mit Platz 2 eines seiner besten NASCAR-Oval-Ergebnisse erzielen konnte, wäre der passende Ort dafür.

Chip Ganassi Racing würde ich nach den Ergebnissen in diesem Jahr nicht zu den Favoriten zählen. Das habe ich aber genau vor einem Jahr auch schon geschrieben und am Sonntag standen alle drei Ganassi-Fahrer auf dem Podium. Irgendwo zwischen Platz 1 und 22 werden Scott Dixon, Tony Kanaan, Charlie Kimball und Ryan Briscoe schon ins Ziel kommen.

Zum engsten Favoritenkreis muss man natürlich auch Ed Carpenter zählen. In Indianpolis hat er mit dem Gewinn der Qualifikation und bis zum unverschuldeten Ausscheiden absolut überzeugt. Das letzte Ovalrennen in Texas hat er sogar gewonnen. Neben Ryan Hunter-Reay ist Ed Carpenter sicher der aussichtsreichste US-Amerikaner auf einen Sieg kurz nach dem 04. Juli.

In Houston hat die IndyCar Series wieder gezeigt, dass auch immer wieder Außenseiter Chancen auf den Sieg haben. Warum sollte sich nicht Josef Newgarden seinen ersten Sieg überhaupt oder Simon Pagenaud seinen ersten Ovalsieg sichern? Wobei ich Pagenaud nach seiner Leistung in Texas noch nicht mal zu den absoluten Außenseitern zählen würde. In die Kategorie fallen eher Mikhail Aleshin, Carlos Huertas und Sebastian Saavedra.

Die Entry List (PDF) umfasst die üblichen 22 Teilnehmer.

Zeitplan (times local; MESZ)

Samstag, 5. Juli

10:00 – 11:00  a.m. (16:00 – 17:00) – Verizon IndyCar Series practice #1

1:30 – 2:30 p.m. (19:30 – 20:30) – Verizon IndyCar Series practice #2

5:00 – 6:30 p.m. (23:00 – 0:30) – Qualifying for the Verizon P1 Award (Single car/Cumulative time of two laps), NBCSN (Taped, 7 p.m. ET)

Sonntag, 7. Juli

9:00 a.m. (15:00) – Verizon IndyCar Series systems check

Noon (18:00) – Pocono INDYCAR 500 fueled by Sunoco pre-race

1:08 p.m. (19:08) – Pocono INDYCAR 500 fueled by Sunoco (200 laps/500 miles), NBCSN (Live)

Das Rennen kann man am Sonntag auch bei Sport1 US sehen.

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