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V8 Supercars: Analyse Townsville / Vorschau Ipswich 2015

von ThomasB
2 Kommentare

Der Meisterschaftskampf der V8 Supercars wird – wenn überhaupt – wohl einer zwischen Mark Winterbottom (PRA), Craig Lowndes (RBR) und Fabian Coulthard (BJR). Denn nach den nächsten beiden Siegen von Frosty in Townsville sieht es momentan nach einem Dreikampf um den Titel aus.

TSV2015WEB1-2Die Rennen am vergangenen Wochenende zeigten der Konkurrenz einmal mehr, welches Team momentan das Sagen hat. Die jetzige Dominanz von Prodrive erinnert stark an die letzten Jahre, als Jamie Whincup (RBR) alles und jeden regelmäßig in Grund und Boden fuhr. Jetzt aber scheinen die Positionen vertauscht. Whincup und Red Bull finden sich oft nur noch im Mittelfeld wieder, während die Rivalen mit dem blauen Oval Kreise um sie fahren.

Rennen 1

So auch im ersten Rennen. Mark Winterbottom musste sich zwar zunächst hinter seinem von der Pole Position startenden Teamkollegen Chaz Mostert anstellen, doch den ließ er bereits beim Start hinter sich.

Danach entwickelte sich ein doch sehr ruhiges Rennen, welches erst in der Schlussphase richtig spannend wurde. Winterbottom hatte nach den Boxenstopps leichte Probleme mit dem Überrunden, was David Reynolds vom Prodrive-Schwesterteam Rod Nash Racing half, nochmal an ihn heranzukommen.

Doch Reynolds wollte es, obwohl er vom Team eigentlich die Erlaubnis hatte anzugreifen, nicht mehr mit der Brechstange versuchen und gab sich schließlich mit dem zweiten Platz zufrieden. Das Podium komplettierte am Ende Fabian Coulthard.

Ebenfalls einen guten Tag erwischten Scott McLaughlin (Polestar-GRM), der mit Platz vier sein bestes Saisonergebnis erzielen konnte, sowie Scott Pye (DJR-Penske) auf Rang 5.

Weniger erfreulich lief es für die Red Bulls. Lowndes blieb nach Startplatz 13 im Mittelfeld hängen und wurde nur 14. Whincup schaffte in der Quali immerhin die sechstschnellste Zeit, konnte die gute Ausgangsposition aber nicht umsetzen. Über Platz neun kam er am Ende nicht hinaus.

Einen Platz hinter Whincup landete Shane van Gisbergen (Tekno). Und das obwohl er vom letzten Platz starten musste: Nach Platz elf in der Qualifikation wurden ihm sämtliche Zeiten aberkannt, da er dort mit Warm-Up-Reifen unterwegs war.

Highlights Rennen 1

Ergebnis Rennen 1

Rennen 2

Auch das zweite Rennen des Wochenendes ging an Mark Winterbottom, obwohl mit McLaughlin, Mostert, van Gisbergen und Reynolds gleich vier Konkurrenten vor ihm starteten.

Nach dem Start zeigte sich aber schnell, dass Frosty wieder das schnellste Auto im Feld hatte, und nach wenigen Runden hatte er bereits van Gisbergen vorbei.

Kurz darauf lief er auf McLaughlin auf, der vom ersten Platz gestartet war, aber Reynolds und Mostert nicht lange hinter sich halten konnte. Bevor Winterbottom jedoch zu viel Zeit hinter dem Volvo verlor, holte ihn das Team früh an die Box. So hatte er wenigstens für ein paar Runden freie Fahrt.

Für die meiste Action im Feld sorgten allerdings andere. James Courtney (HRT) und Craig Lowndes zum Beispiel. Die beiden waren nur von den Plätzen 16 und 23 gestartet, konnten im Verlaufe des Rennens allerdings jeweils 14 Plätze gutmachen und in die Top Ten fahren.

Courtney hätte am Ende das Rennen sogar fast noch gewonnen. Auf frischeren Reifen war er in der Schlussphase der schnellste Fahrer im Feld und überholte gefühlt jede zweite Runde einen Konkurrenten.

Doch für den Sieg sollte es für Courtney nicht mehr reichen, ihn trennten am Ende fast drei Sekunden von Winterbottom.

Dritter wurde David Reynolds, der mit einer weiteren Podiumsplatzierung Werbung in eigener Sache betreiben konnte.

Auch Red Bull erwischte mit den Plätzen fünf und neun für Whincup und Lowndes einen verhältnismäßig guten Tag. Wieder reichte es zwar nur zu Startplätzen im Mittelfeld, doch sie hatten überraschend wenig Mühe, sich in die Top Ten zu arbeiten, und zudem schafften sie es auch, nicht in irgendwelche Zwischenfälle wie in Darwin verwickelt zu werden.

Erwähnenswert sind noch die die guten Ergebnisse von Andre Heimgartner (SuperBlack) und Todd Kelly (Nissan), die auf den Plätzen acht und zehn ins Ziel kamen.

Highlights Rennen 2

Ergebnis Rennen 2

Zum Abschluss des Rennberichts hier noch die Links zur Fahrer- und Teamgesamtwertung, die Stewards‘ Summary liegt leider noch nicht vor.

Vorschau IpswichV8S2014-IPSW400-LOGO-PRIMARY-FA1

Die nächsten Rennen der V8 Supercars finden am Wochenende vom 31.07. bis 02.08. auf dem Queensland Raceway in Ipswich statt. Der Kurs, der hierzulande leider durch den tödlichen Unfall von Sean Edwards bekannt wurde, ist leider nicht gerade aufregend.

Nur sechs Kurven und ein sehr mitgenommener Asphalt zeichnen die „Büroklammer“ aus. Zudem ist der Kurs topfeben.

Die Sicherheit ist dort auch immer wieder ein Thema, und das nicht nur wegen Edwards. Vor ein paar Jahren überschlug sich ein MINI-Cup-Auto und flog über die Streckenbegrenzung in die Zuschauer. Zum Glück gab es damals keine Todesopfer zu beklagen.

Leider haben die Besitzer nur wenig Geld, beziehungsweise sie wollen es nur für das Allernötigste ausgeben. Die letzte Investition war im vergangenen Jahr ein Reifenstapel in Turn 3 für umgerechnet etwa 40.000€. Und den stellte man auch nur auf, weil die CAMS (Confederation of Australian Motorsport) darauf bestand.

800px-Queensland_Raceway_(Australia)_track_map_--_National_Circuit.svgDavon kann man natürlich halten, was man will, solange die Besitzer nicht wechseln, wird sich da wohl nicht viel ändern. Es sei denn, die CAMS hilft mit Geld aus.

Im vergangenen Jahr gewannen hier zweimal Whincup und einmal Courtney. Ein ähnliches Ergebnis wäre in diesem Jahr eine Überraschung, auch wenn man HRT und Red Bull natürlich nie ganz abschreiben sollte.

Den genauen Zeitplan für die Rennen findet ihr wie immer in unserem TV-Planer.

 

News

-Die Ford Falcons könnten von offizieller Seite wieder eingebremst werden. Zumindest werden die Töne der Konkurrenz immer lauter, dass der Falcon FG X nach Homologation im Januar eine bessere Aerodynamik hat als die Autos von Holden, Nissan, Mercedes und Volvo. Zudem hat es für viele einen bitteren Beigeschmack, dass sich Prodrive im vergangenen Jahr lauthals über die Aero beschwerte und nun der Konkurrenz um die Ohren fährt.

Von offizieller Seite hat man zwar noch nichts gehört, doch es ist nicht unwahrscheinlich, dass man sich nochmal mit dem Thema befassen wird.

Jamie Whincup wechselte vor Townsville auf eigenen Wunsch seinen Renningenieur. Ludo Lacroix wurde durch Mark Duttton ersetzt, mit dem Whincup bis 2013 bereits fünf Titel gewann. Dutton, seit 2014 eigentlich Teammanager und zunächst nur auf Probe wieder an Whincups Seite, wird bis auf weiteres wieder die Funktion als Renningenieur bekleiden.

Marcos Ambrose wird nach den Endurance-Rennen entscheiden, wie es für ihn bei den V8 Supercars weitergehen soll. Der Tasmanier hatte zuletzt auch die Co-Driver-Sessions in Townsville ausgelassen, soll aber die entsprechenden Sessions in Ipswich und in Sydney absolvieren. Seine ungeklärte Zukunft hat auch Gerüchte um die Fahrerbesetzung bei DJR-Penske im nächsten Jahr angefacht. Verständlich, denn das Team ist sicher nicht die schlechteste Adresse im Feld.

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2 Kommentare

crusher75 17 Juli, 2015 - 10:10

Wo liegt eigentlich das Problem bei Ambrose? Einfach zu langsam? Hat er das Fahren in den USA verlernt? Findet keine brauchbare Abstimmung? Die Summe daraus? Gesundheit?

ThomasB 17 Juli, 2015 - 11:56

Ambrose hat nach Adelaide gesagt, er würde sich mit den jetzigen Autos nicht zurechtfinden, und das Team wäre besser dran wenn erst mal Pye fährt.

Nach zehn Jahren NASCAR kann ich das verstehen, als er damals ging waren es ja doch andere Autos. Grade die Bremse und ein vernünftiges Setup hin zu bekommen machte ihm wohl Probleme.

Was ich nur nicht verstehe, wenn ich mich an ein Auto gewöhnen muss, wäre es dann nicht besser, wenn ich auch möglichst viel darin fahre?
Ambrose hat aber schon einen Testtag und ein Co-driver-practice ausgelassen, und daraus werde zumindest ich nicht schlau.

Immerhin hat DJR ja jetzt ein gutes Auto, was man ja an den letzten Wochen sehen konnte. Ich befürchte aber fast, dass sich Ambrose verzockt und ihm entweder Pye den Rang abläuft, oder eben 2016 ein Dritter das Cockpit bekommt.

(Was ich nicht hoffe, Pye ist ein guter und hätte das nicht verdient.)

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