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DTM: Analyse Oschersleben 2015 – Das Performance-Gewicht entscheidet

von Max Albrecht
1 Kommentare

BMW hat das komplette Wochenende in Oschersleben dominiert und auch beim Kampf um die „Meisterschaft“ hat sich einiges verändert.
1442142099 Eigentlich war schon vor dem Wochenende recht sicher, dass die BMW-Piloten die Siege unter sich ausmachen würden. Immerhin durfte man dank der Regelung mit den Performance-Gewichten zwischen 15 und 30 Kilogramm weniger als die Konkurrenz in den Fahrzeugen tragen, und auf einer Strecke wie Oschersleben macht das bis zu einer halben Sekunde aus. Am Ende schaffte man es sogar, im ersten Lauf sieben Fahrzeuge in den Top 8 zu platzieren. Wesentlich schlechter lief es für Mattias Ekström, der mit seinem Zusatzgewicht (30 Kilogramm mehr als die BMWs) keine Chance auf Punkte hatte am Wochenende. Wesentlich besser lief es für Pascal Wherlein, der in beiden Rennen einen fünften Platz erreichte und damit neuer Tabellenführer ist.

Rennen 1
Von der Pole Position ging Timo Glock in das Rennen vor Augusto Farfus. Auch in der zweiten Reihe standen mit Tom Blomqvist und Antonio Felix Da Costa zwei BMW-Piloten. Mit Bruno Spengler ging ein weiterer BMW-Pilot von Platz 5 in das Rennen. Bei der Anfahrt zur ersten Kurve verbremste sich Augusto Farfus und drängte Tom Blomqvist ab, der dadurch etliche Plätze verlor und das Rennen nur als Siebter beendet hat. Im hinteren Feld hatte sich Robert Wickens verbremst und kollidierte dadurch mit Jamie Green, der dann noch in den Audi RS5 DTM von Nico Müller rutschte. Für alle drei Beteiligten war dadurch das Rennen schon nach wenigen Metern beendet.

Natürlich lagen durch den Unfall auch etliche Carbonteile auf der Strecke und das Safety-Car musste das Rennen für fünf Runden bzw. zehn Minuten neutralisieren. Am Ende der Safety-Car-Phase schaffte es Robert Wickens, auch noch seine restliche Motorhaube auf der Gegengeraden zu verstreuen, und so musste das Safety-Car noch einmal für drei Runden auf die Strecke kommen. Auf Platz 5 lag das ganze Rennen lang Pascal Wehrlein, und auch wurde er fast die ganze Zeit von Marco Wittmann unter Druck gesetzt, jedoch konnte sich Wehrlein bis zum Ende verteidigen. Im restlichen Feld war sonst recht wenig Bewegung drin. Zwar gab es recht viele Kampfgruppen, aber in Oschersleben ist das Überholen extrem schwer.

Natürlich gab es auch das übliche Aufgeben in der DTM, bei dem die Fahrer schon das Auto in die Garage stellen, sobald ein Flügel(chen) vom Fahrzeug abgefallen ist. Dieses Vorgehen konnte man dieses Wochenende auch bei Mike Rockenfeller sehen. Für Gary Paffett war das Rennen zu Ende, nachdem seine Servolenkung ausgefallen ist. Auch Edoardo Mortara musste das Rennen aufgeben, jedoch schien es so, als hätte er ein ernsthaftes Problem am Auto gehabt.

Nach 28 Runden konnte Timo Glock als Sieger die Ziellinie überqueren, gefolgt von Bruno Spengler und Antonio Felix Da Costa. Für Mattias Ekström wurde es nur der 14. Rang, sodass er sich keine Meisterschaftspunkte sichern konnte.

Ergebnis Rennen 1

Rennen 2
Das Qualfying zum zweiten Rennen war wieder extrem eng. Die ersten sechs Piloten beendeten es innerhalb von 0,1 Sekunde, und am Ende konnte sich Augusto Farfus vor Tom Blomqvist durchsetzen. Den dritten Platz konnte sich Pascal Wehrlein sichern und auf Platz 4 qualifizierte sich mit Antonio Felix Da Costa ein weiterer BMW-Pilot. Am Start verlor Pascal Wehrlein direkt zwei Plätze gegen Antonio Felix Da Costa und Marco Wittmann. Hinten im Feld wurde Miguel Molina von Christian Vietoris gedreht und Lucas Auer schob Nico Müller ins Kiesbett und anschließend in die Reifenstapel von Kurve 1.

Daraufhin kam das Safety-Car auf die Strecke und blieb die ersten drei Runden vor dem Feld. In Runde 5 kam es dann zu den ersten Überholmanövern und Jamie Green konnte sich mit einem harten Manöver an Bruno Spengler vor der ersten Kurve vorbeisetzen und auch Mattias Ekström konnte durch das Manöver profitieren. In Runde 12 bzw. nach 18 Minuten ging mit Spengler auch schon der erste Fahrer in die Boxengasse, da er eh nur Plätze auf der Strecke verlor. Bis in die 15. Runde waren auch alle anderen Piloten an der Box. Martin Tomczyk hatte bis zu seinem Boxenstopp eigentlich ein ganz gutes Rennen, jedoch bekam er aufgrund eines Unsafe Release eine Durchfahrtsstrafe.

Für Mattias Ekström gab es zwar keine Durchfahrtsstrafe, aber bei ihm klappte der Boxenstopp nicht ganz optimal, und so hatte er keine Chancen mehr auf eine Top-10-Platzierung. Leider ist auch im zweiten Rennen nicht mehr besonders viel nach den Boxenstopps passiert und eigentlich sind die Fahrer nur hintereinander gefahren. In der vorletzten Runde verlor Lucas Auer noch sein Fahrzeug am Ausgang der vorletzten Kurve und zerstörte seinen C63 AMG DTM nachhaltig. Bisher gibt es noch keinen richtigen Grund für den Unfall, aber es könnte auch ein Fahrfehler gewesen sein.

Insgesamt kann man wohl festhalten, dass Lucas Auer (noch) nicht für die DTM geeignet ist. Diese Saison hatte er in 14 Rennen erst drei Ergebnisse in den Top 13 und ansonsten sorgte er für viel Kleinholz. In Hockenheim zerlegte er sein Fahrzeug bereits auf dem Weg in die Startaufstellung und auch in Oschersleben hatte er schon im zweiten Qualifying einen Unfall. Vielleicht hätte er noch ein Jahr als Testfahrer für Mercedes arbeiten sollen, bevor er in die DTM kommt.

Das Rennen hat dann schließlich Tom Blomqvist vor Augusto Farfus und Marco Wittmann gewonnen.

Ergebnis Rennen 2

In der Gesamtwertung liegt Pascal Wehrlein jetzt wieder 14 Punkte vor Mattias Ekström. Ansonsten haben auch noch Edoardo Mortara, Jamie Green und Bruno Spengler wieder Titelchancen. Weiter geht es für die DTM in zehn Tagen am Nürburgring.

Tabellenstände

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1 Kommentare

nona 25 September, 2015 - 16:26

Was mir im Nachhinein einfiel: wieso ist eigentlich nichts mit Timo Glocks Frühstart gemacht worden. Der war doch von seiner Pole überdeutlich einige Zentimeter vorgerollt lange bevor Rot ausging. Gilt das neuerdings nicht mehr als Vergehen, oder waren das wieder mal die Oschersleben-Rennkommissare, die mitunter schonmal nichts sagen, wenn sie nicht hören, dass sie was sehen sollen?

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