Bereits im ersten Rennen konnte sich Pascal Wehrlein die Meisterschaft sichern, da seine Konkurrenten nicht in die Punkte kamen.
Zu Beginn möchte ich erstmal den neuen DTM-Meister Pascal Wehrlein verteidigen. Sicherlich hätte es Mattias Ekström auch verdient, den Titel zu gewinnen, und ohne die permanenten Zusatzgewichte (und den Unfall mit Glock am Moscow Raceway) hätte er es wohl auch geschafft. Dennoch war die sportliche Leistung von Wehrlein extrem stark dieses Jahr. Er hat 79 Punkte mehr als Paul Di Resta, der die Saison als zweitbester Mercedes-Pilot abgeschlossen hat. Auch war Wehrlein bei den letzten Rennen oft der beste Mercedes-Pilot, obwohl er am meisten Gewicht in sein Fahrzeug laden musste. Natürlich kann man über sein Auftreten diskutieren und auch, ob er genügend Talent für die Formel 1 hat, aber seine Rennen waren dieses Jahr extrem stark. BMW darf sich zum Saisonende über die Markenwertung freuen, obwohl es eigentlich eine Saison zum Vergessen war. Audi geht komplett ohne Pokal in die sechsmonatige Pause.
Rennen 1
Die Pole Position für das Rennen am Samstag konnte sich Maxime Martin vor Timo Scheider und Miguel Molina sichern. Für Mattias Ekström ging es vom siebten Startplatz ins Rennen und Edoardo Mortara musste die neunte Startposition beziehen. Für den Meisterschaftsführenden Pascal Wehrlein reichte es im Qualifying sogar nur für den 13. Rang. Während die ersten drei beim Start gut wegkamen, ging es für alle Meisterschaftskandidaten direkt nach hinten im Feld. Wehrlein war nach der ersten Runde nur noch 17. und Ekström am Rande der Top 20. Für Edoardo Mortara war das Rennen bereits nach der ersten Runde beendet, da er eine Beschädigung am Fahrzeug hatte.
Auch für Mattias Ekström war die Meisterschaft spätestens nach der dritten Runde außer Reichweite, da Robert Wickens ihn bei der Anfahrt zu Kurve 2 gedreht hat. Wickens bekam zwar eine Durchfahrtsstrafe, aber die Meisterschaft war mit dieser Aktion trotzdem für Ekström verloren.
Für die einzige Safety-Car-Phase sorgten Gary Paffett und Miguel Molina in der gleichen Runde. Für Paffett war danach das Rennen beendet, während Molina auf Platz 14 ins Ziel kam.
Nach dem Restart kam Mattias Ekström noch vor bis auf den neunten Platz, aber auch Pascal Wehrlein erreichte dank der Teamorder den achten Rang. Zwar gab es das ganze Rennen noch Positionswechsel, aber wirklich im Gedächtnis wird das Rennen nicht bleiben. Am Ende fuhr Timo Scheider als Erster über die Ziellinie und Maxime Martin erreichte mit seinem zweiten Platz wieder eine Podiumsplatzierung. Den dritten Podiumsrang eroberte Jamie Green.
Rennen 2
Mit Gary Paffett konnte sich ein Mercedes-Pilot die letzte Pole Position der Saison sichern. Hinter ihm starteten mit Jamie Green und Mattias Ekström zwei Audi-Piloten. Am Start konnte jedoch direkt Maxime Martin von Platz 5 kommend auf den dritten Platz nach vorne fahren. Das restliche Feld hat es ohne eine einzige größere Beschädigung durch die erste Runde geschafft und das ist bei einer Strecke wie dem Hockenheimring schon sehr ungewöhnlich.
Im Kampf um den dritten Rang konnte sich Mattias Ekström in Runde 5 gegen Maxime Martin durchsetzen. Für Martin wurde es am Ende nur der sechster Rang. In Runde 7 fuhr Ekström auch noch an Gary Paffett vorbei, der zu diesem Zeitpunkt extrem viel Zeit verlor. In der gleichen Runde gab es dann auch die erste Rennaufgabe durch Marco Wittmann. Er verlor seine Motorhaube auf der Gegengerade und bei BMW entschied man sich, dass es so keinen Sinn mehr habe, das Rennen zu Ende zu fahren.
Die Boxenstopps erfolgten bei fast allen zwischen Runde 11 und 16. Die einzige Durchfahrtsstrafe für einen Unsafe Release bekam Nico Müller, aber das auch zurecht. Er wurde ganz klar losgelassen, als gerade zwei andere Fahrer kamen. Eine andere Strategie verfolgte Edoardo Mortara, der erst in Runde 22 in die Box kam und dank frischer Reifen schließlich sogar den dritten Platz erreichte.
Die Herstellerwertung wurde Audi durch eine Fehlentscheidung der Rennleitung entzogen. Christian Vietoris schoss Adrien Tambay und Miguel Molina ab, aber Molina bekam dann die Durchfahrtsstrafe für die Aktion. Für mich eine unverständliche Entscheidung der Rennleitung, da Molina nicht an diesem Unfall schuld war, sondern eher Christian Vietoris. Ohne die Strafe hätte Molina wohl das Rennen als Vierter beendet und Audi hätte die Herstellermeisterschaft gewonnen.
An der Spitze bliebt alles gleich und Jamie Green konnte das Rennen vor Mattias Ekström gewinnen. Der neue Meister Pascal Wehrlein wurde 20. und damit Vorletzter. Das zeigt mal wieder, wie schnell sich die Kräfteverhältnisse in der DTM ändern können.
Wahrscheinlich wird nächstes Jahr Wehrlein für Manor in der Formel 1 fahren. Seinen DTM-Platz könnte Esteban Ocon einnehmen, der momentan noch in der GP3 um die Meisterschaft kämpft. Das interessanteste Gerüchte der letzte Wochen dürfte sein, dass die ADAC GT Masters und die DTM in den nächsten ein, zwei Jahren zusammen Rennwochenenden veranstalten sollen. Jedoch handelt es sich hierbei bisher nur um ein Gerücht, das fast jedes Jahr von neuem auftaucht.
Eine ausführliche DTM-Rückschau mit einem Ausblick auf die Saison 2016 gibt es in den Wintermonaten hier im Blog.
1 Kommentare
Meine Gratulation an Pascal Wehrlein, der das Beste aus den aktuellen Regeln gemacht hat. Aber mal im ernst, was ist das für eine Rennserie, wo man man 21 den Titel holen kann? Dafür kann der junge Mann nichts, doch es stellt sich die Frage, ob er wirklich so ein Überfahrer ist. Die Zukunft wird es zeigen, denn die DTM scheint mir kein wirklicher Gradmesser zu sein.
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