Home TourenwagenBTCC BTCC: Analyse Brands Hatch Indy 2016 – „Small operation kicking ass“

BTCC: Analyse Brands Hatch Indy 2016 – „Small operation kicking ass“

von Sebastian Focks
0 Kommentare

Eigentlich konnte man es ja schon erwarten, aber die BTCC lieferte bei ihrer ersten Saisonstation auf dem Indy Circuit von Brands Hatch drei unterhaltsame Rennen ab. Dabei war überraschend, dass die Situation an der Spitze abwechslungsreicher ist, als man vermuten konnte.

Zwar wurden die Honda ihrer Favoritenrolle mit einer über das gesamte Wochenende konstant guten Pace gerecht. Die Show wurde ihnen aber eindeutig von Tom Ingram im Speedworks Toyota gestohlen, der sich sowohl die Pole Position als auch den ersten Laufsieg der neuen Saison holte. Gordon Shedden gewann als amtierender Champion den zweiten Lauf vor Teamkollege Matt Neal und Árón Smith im VW, während sich in Lauf 3 – ebenfalls etwas überraschend – Adam Morgan im Mercedes gegen die BMW von Sam Tordoff und Jack Goff durchsetzen konnte.

Ingram6Ich beginne den Rundumblick mit Tom Ingram. Bereits in den freien Trainings zeigte der Speedworks-Pilot mit P1 und P3 eine tolle Form und schaffte es auch, diese in die Quali zu überführen. Schon recht früh in der Session brannte er eine Zeit von 47.990 in den Asphalt, die letzten Endes für die erste Pole Position in Ingrams Karriere reichen sollte und auch einen neuen Runderekord auf dem Indy Circuit von Brands Hatch darstellte. Etwas entgegen kam ihm, dass es zur Mitte der Qualifikation leicht zu regnen begann und Zeitverbesserungen anschließend kaum bis gar nicht mehr möglich waren.

Ingram3-1So startete Ingram den ersten Lauf des Jahres von ganz vorne und schaffte es, beim Start die Honda von Shedden und Neal hinter sich zu halten. Und auch wenn es ihm nicht gelang, sich entscheidend abzusetzen, und Shedden stets bemüht war, den Druck auf den Toyota aufrecht zu halten, ließ Ingram nichts anbrennen und holte sich sehr souverän seinen ersten Sieg in der BTCC. Eine großartige und verdiente Leistung, zu der man nur gratulieren kann.

Ingrm-01Ich hatte ja bereits in der Saisonvorschau geschrieben, dass ich „Timgram“ für einen der fahrerisch besten Piloten in der BTCC halte, der nur mal ein besseres Auto bräuchte, um zu zeigen, was er kann. Offenbar ist es seinem Team Speedworks nun gelungen, bislang verborgen gebliebene Leistungsreserven im Toyota Avensis zu finden. Wobei hier auch die neuen Bauteile von RML eine entscheidende Rolle gespielt haben könnten. Ingram selber kommentierte die Leistung seines Teams folgendermaßen: “It’s just a small little operation which at the minute is kicking ass, and it’s quite cool!” Wenn Ingram und Speedworks diese Performaance über die Saison aufrecht halten können, wäre das natürlich großartig.

Leider war im zweiten Lauf dann früh Schluss. Erneut von der Pole startend konnte Ingram zunächst als Führender in Paddock Hill Bend einbiegen. Zwei Reihen dahinter startete BMW-Pilot Rob Collard wie ein Blitz und schoss von P6 auf P2 nach vorne. In der zweiten Runde versuchte er dann vor Druids eine Attacke, was leider in einer Kollision endete und Ingrams Toyota so stark beschädigte, dass er das Rennen aufgeben musste. Im dritten Lauf ging es dann vom vorletzten Platz nur noch bis auf P17 nach vorne. Schade. Aber mit dem ersten Sieg seiner Karriere dennoch ein sehr gelungener Auftakt für Tom Ingram.

Shedden3Mit den Startplätzen 2 (Gordon Shedden) und 3 (Matt Neal) wurden die Dynamics Honda ihrer Favoritenrollen durchaus gerecht. Eben diese Startplätze brachten beide Dynamics-Piloten dann auch ins Ziel, einzig geschlagen von Tom Ingram. Da sich Collard und Ingram im zweiten Lauf dann selber aus dem Rennen nahmen, erbte Shedden die Führung und es gelang ein relativ müheloser Doppelsieg in der Reihenfolge Shedden vor Neal.

Neal2Den letzten Lauf nahmen Neal und Shedden dann von den Startplätzen 8 und 9 in Angriff. Trotz hohem Zusatzballast und weichen Reifen gelang es Matt Neal, bis auf den vierten Rang nach vorne zu fahren. In der letzten Runde musst er sich dann in einem Sprint zur Zielflagge allerdings doch noch Andrew Jordan im Ford geschlagen geben und wurde Fünfter.

SheddenGordon Shedden hatte deutlich mehr mit dem maximalen Zusatzgewicht und den weichen Reifen zu kämpfen. In der zweiten Rennhälfte verlor der Schotte zunächst einige Positionen, bevor ihm dann beim Anbremsen in Paddock Hill Bend ein Reifen platze und den Honda unsanft in die Reifenstapel schickte.

Honda16Bis auf den Abflug liefen die Honda aber vollkommen problemlos und waren schnell. Man ist geneigt zu sagen, dass der Weg zur Meisterschaft wohl über Gordon Shedden und Matt Neal führen wird. Andy Neate im neuen dritten Dynamics-Honda fehlte erwartungsgemäß ein ganzes Stück aufs eine Teamkollegen. Auf Startplatz 18 folgten die sehr schwachen Plätze 18, 26 und 26 in den Rennen.

Tordoff4Was den Speed angeht, scheinen die West Surrey BMW derzeit nach den Honda die zweitstärkste Kraft zu sein. Allerdings muss man sich für diese Erkenntnis schon etwas tiefer in die gefahrenen Zeiten einlesen, denn irgendwie war jeder der drei BMW in das eine oder andere Scharmützel verwickelt, was eine konstant gute Leistung über den Rennsonntag vereitelte. Während sich Sam Tordoff für Startplatz 4 qualifizierte, schafften es Jack Goff und Rob Collard immerhin auf die Plätze 8 bzw. 9. Bemerkenswert war, dass Goff seine Rundenzeit kurz vor Ende der Quali hinlegte, als die Strecke durch den Regen immer wieder leicht feucht war.

Im ersten Lauf gelang Goff dann ein sehr guter Start, der ihn bis auf P5 nach vorn brachte. Tordoff dagegen verwachste und fiel zunächst einige Positionen zurück. Im Mittelfeld traf er dann auf seinen Teamkollegen Collard, der ihn in der zweiten Runde in Surtees in einen formvollendeten Threesixty in Richtung Wiese schickte. Tordoffs Rennen war damit gelaufen und er wurde nur 16.

Goff2Goff verzettelte sich derweil in Zweikämpfe. Beim Versuch Ashley Sutton außen in Druids zu überholen, schlüpfte plötzlich der zweite MG von Josh Cook an ihm vorbei. Wenige Runden später kämpfte er mit Árón Smith, was sein Teamkollege Collard kurzerhand nutze, um beide zu überholen. Als dann schließlich auch Smith erfolgreich an Goff vorbeiziehen konnte, schlüpften Mat Jackson und Adam Morgan gleich mit vorbei. Am Ende war es dann nur Platz 10 für Jack Goff bei seinem Debüt für West Surrey, während sich Rob Collard als bester BMW auf P6 wiederfand.

CollardIngram2Im zweiten Lauf startete Rob Collard wie bereits oben erwähnt raketengleich und setzte sich noch vor Paddock Hill hinter dem führenden Ingram fest. Eine Runde später folgte dann die Kollision zwischen beiden, die Collard in einen Dreher schickte und ihn nach vielen verlorenen Positionen nur 16. werden ließ. Jack Goff und Sam Tordoff arbeiteten sich derweil etwas nach vorne und wurden Siebter bzw. Neunter.

Tordoff-1Dank des Reverse Grid bedeute dies dann die Pole Position für Tordoff und Startplatz 3 für Goff im letzten Lauf. Einen möglichen Sieg vereitelte aber der von P2 gestartete Adam Morgan in seiner A-Klasse, als er Tordoff in der zweiten Runde erfolgreich attackierte und die Führung übernahm. Trotz großem Drucks der beiden BMW in den letzten Rennrunden ließ Morgan nichts anbrennen und holte sich den dritten BTCC-Sieg in seiner Karriere, gefolgt von Tordoff und Goff. In diesem stärksten Rennen der BMW schaffte es Rob Collard im dritten BMW bis auf Rang 6 nach vorne zu fahren.

MorganFür Adam Morgan war der Sieg ein sehr versöhnlicher Abschluss eines eher schwierigen Renntags. Zuvor war der Mercedes-Pilot eher unauffällig unterwegs, schaffte nach Startplatz 7 nur Platz 9 im ersten Lauf, als er nach einer erfolglosen Verteidigung gegen Josh Cook gleich mehrere Plätze verlor, sowie Platz 8 im zweiten Lauf. Markenkollege Aiden Moffat haderte bereits im Qualifying und schaffte es nur auf Startplatz 17. Von dort aus ging es aber in den Rennen immerhin etwas nach vorne. Auf Platz 12 folgten Platz 11 und Platz 8.

Sutton-2Recht eindrucksvoll waren die beiden MG unterwegs, die mit Josh Cook und Ashley Sutton in diesem Jahr von zwei Youngstern pilotiert werden. Dass Cook eine Menge Talent hat, konnte er bereits letztes Jahr im Chevrolet zeigen. Teamkollege Sutton stellte bei seinem BTCC-Debüt nun auf Anhieb unter Beweis, dass er sich in dieser Hinsicht keinesfalls verstecken muss. Die Startplätze 5 (Sutton) und 6 (Cook) untermauerten zunächst, dass die über den Winter erfolgte Arbeit am Auto gefruchtet hat.

Cook-01Den ersten Lauf beendeten Sutton und Cook recht souverän auf den Plätzen 4 und 5. Beim Start zum zweiten Lauf kam Sutton dann schlecht weg und verlor einige Positionen. Josh Cook hingegen fand sich nach der Kollision zwischen Ingram und Collard unvermittelt auf P3 hinter den beiden Honda wieder. Leider hatte er ein wenig Mühe mit den weichen Reifen und verlor zunächst einen Platz an Árón Smith und wenig später einen weiteren an Andrew Jordan. Durch den kleinen Rammstoß, den Jordan dem MG dabei in Clearways verpasste, geriet Cook etwas aus dem Tritt und musste auch Mat Jackson vorbeiziehen lassen.

Sutton3Damit lagen die MG gegen Rennende auf den Rängen 6 (Cook) und 7 (Sutton), als beide plötzlich auf einer Streckenverunreinigung in Graham Hill Bend, deren Ursache bislang nicht geklärt ist, ins Schleudern gerieten. Während Sutton „nur“ einen fulminanten Quersteher hinlegte und kurzzeitig eine Position an Jack Goff verlor, rauschte Josh Cook geradeaus durch die Wiese und schlug in die Reifenstapel ein, so dass sein Rennen beendet war. Ashley Sutton rettete derweil mit P6 immerhin ein wenig die MG-Ehre.

SuttonCookBeim Start zum letzten Lauf würgte Sutton dann den Motor ab und musste fast das gesamte Feld vorbeiziehen lassen. Glücklicherweise wurde der stehende MG von niemandem getroffen. Damit erlebte Lauf 3 dann zwei sich von hinten durchs Feld arbeitende MG, die es bis zur Zielflagge auf P10 (Sutton) und P14 (Cook) schaffen sollten. Cook hatte dabei noch mit Aussetzern an der Servolenkung zu kämpfen. Ohne die Probleme wäre sicherlich mehr drin gewesen, aber so oder so haben die MG gezeigt, dass sie durchaus Potenzial besitzen.

Jackson2Etwas enttäuschend fand ich dagegen die beiden Motorbase Ford. Gegen Ende der letzten Saison hatte man eines der schnellsten Autos im Feld, aber offenbar ist es nicht gelungen, diese gute Form ins neue Jahr zu transportieren. Ein Grund könnte sein, dass das im vergangenen Jahr perfekt abgestimmte Auto nicht so gut mit den neuen Einheitsbauteilen von RML harmoniert. Und vielleicht passt der Indy Circuit von Brands Hatch auch einfach nicht so gut zu den Ford. Das werden dann die nächsten Rennen zeigen.

JacksonIn der Quali kam Mat Jackson auf Startplatz 9, während es sein neuer Teamkollege Andrew Jordan nur auf P14 schaffte. Im ersten Rennen war Jackson dann mit dem sprichwörtlichen Messer zwischen den Zähnen unterwegs. Seine aggressive Fahrweise brachte ihm in der zweiten Runde aber zunächst einen Ausflug ins Kiesbett ein, der ihn mehrere Positionen zurückwarf. Im Manöver des Rennens überholte er dann kurz darauf seinen Teamkollegen Jordan auf Start/Ziel mit der halben Fahrzeugseite in der Wiese und machte im weiteren Rennverlauf noch einige weitere Positionen gut. P8 für Jackson war dann am Ende Schadensbegrenzung. Andrew Jordan sah die Zielflagge als Elfter.

JordanIm zweiten Lauf ging mit etwas höherer Streckentemperatur aber schon deutlich mehr. Andrew Jordan erwischte einen Traumstart, der ihn nach der zweiten Runde bis auf den sechsten Platz nach vorne brachte, unmittelbar gefolgt von seinem Teamkollegen. Im Parallelflug rangen die beiden Ford dann die MG von Sutton und Cook nieder und sicherten sich beim Schwenken der Zielflagge die Plätze 4 und 5, nur knapp hinter dem Drittplatzierten Árón Smith. Mat Jackson hatte dabei noch ziemlich viel Dusel, als ihm in den letzten Rennrunden die Streckenverunreinigung in Graham Hill Bend, auf der auch beide MG ins Schleudern gerieten, beinahe ebenfalls zum Verhängnis geworden wäre.

Jordan-1Beim Start zum dritten Lauf wollte Jackson sich dann in Paddock Hill Bend an seinem Teamkollegen vorbei pressen und schickte Jordan in einen fulminanten Quersteher, den er glücklicherweise wieder einfangen konnte. Dabei traf er allerdings wiederum Mat Jacksons Auto am linken Hinterrad, was wenig später noch Folgen haben sollte. Zunächst gelang es Jackson aber, sich auch an Jack Goffs BMW vorbeizuarbeiten, womit er schon aussichtsreicher Dritter war.

Weil Mark Howard und Kelvin Fletcher unabhängig voneinander im Kiesbett gestrandet waren, kam dann in der dritten Runde das Safety Car raus. Während der Neutralisation platze Mat Jackson unvermittelt ein Reifen. Das Rennen war damit gelaufen und Jackson wurde am Ende nur 26. Der Reifenplatzer war wohl eine direkte Folge des Treffers durch Andrew Jordan in der ersten Kurve.

Jordan-01-1Jordan selber fand sich nun hinter dem Spitzentrio Morgan, Tordoff und Goff auf P4 wieder, konnte zu diesem aber den Anschluss nicht halten. In der achten Runde musste er zudem Matt Neal vorbei lassen, konnte die verlorene Position aber in der letzten Runde zurückerobern und sich den vierten Platz sichern.

SmithA2Beim Betrachten aller Fahrer an der Spitze bzw. im vorderen Mittelfeld muss auf jeden Fall noch Árón Smith erwähnt werden, der mit seinem VW CC im zweiten Lauf einen sehr starken dritten Platz einfuhr. Zwei der im letzten Jahr vom Team BMR eingesetzten VW werden 2016 ja vom neu in die Meisterschaft eingestiegenen Team BKR eingesetzt – und Smith zeigte in Brands Hatch, dass er nach wie vor bestens mit dem Renngerät umgehen kann. Auf Startplatz 10 ließ er zunächst einen siebten Platz folgen. Im zweiten Lauf arbeitete er sich zunächst bis auf P4 vor und konnte dann Josh Cook für den dritten Platz überholen, womit er hinter den beiden Dynamics Honda das Podium komplettierte. Im letzten Lauf hatte er dann etwas zu stark mit dem Zusatzgewicht zu kämpfen und verlor Plätze an Matt Neal, Rob Collard und Namensvetter Jeff Smith, wurde aber trotzdem noch respektabler Achter. Obwohl der VW noch mit den alten GPRM-Bauteilen unterwegs ist, ist er nach wie vor ein schnelles Auto – zumindest mit Smith am Steuer. Sein neuer, in der BTCC unerfahrener Teamkollege Mark Howard, war unter ferner liefen unterwegs.

Cole2-1Und damit kommen wir dann endlich zum Debut der neuen Subaru Levorg, die in dieser Saison vom Team BMR als Werkseinsatz gefahren werden. Um es kurz zu machen: Alles soweit gut. Zwar schaffte es keiner der Levorg, in die Top Ten vorzufahren, aber das konnte man auch kaum erwarten. Der größte Erfolg war schon, dass man es geschafft hatte, vier fertig aufgebaute Autos nach Brands Hatch zu schicken. Von diesen vier Autos hatte bislang ein einziges ein paar Kilometer bei einem Geradeaus-Test zurückgelegt, die drei anderen erlebten ihr Roll Out im ersten freien Training in Brands Hatch.

PlatoIst das unprofessionell? Berücksichtigt man, dass seit der Vertragsunterzeichnung mit Subaru gerade einmal 90 Tage Zeit blieben, um ein völlig neues Auto zu konstruieren und davon vier Exemplare aufzubauen, ist es das keineswegs. Brands Hatch war ein Test unter Wettbewerbsbedingungen, der gemessen an den Voraussetzungen durchaus erfolgreich verlief. Bis auf eine kaputte Antriebswelle, die Warren Scott den Start zum ersten Lauf kostete, und ein Bremsproblem bei Jason Plato in der Quali gab es kaum technische Probleme. Plato, Colin Turkington und teilweise auch James Cole waren im erweiterten Mittelfeld rund um P15 mit von der Musik und bewegten den neuen Wagen solide.

Als größtes Manko offenbarte sich sogleich die Leistung des Boxermotors. Dabei sind die Voraussetzungen für das Auto mit dem niedrig sitzenden Schwerpunkt der Maschine eigentlich mehr als günstig. Jason Plato brachte den größten Nachteil auf den Punkt, indem er erklärte, dass man laut Reglement mit einem serienmäßigen Ansaugkrümmer fahren muss. Da das aber oft nicht funktioniert, durften andere Hersteller, wie beispielsweise Honda, ihre Krümmer mittlerweile modifizieren und Plato hofft, dass das auch Subaru gestattet wird.

Turkington-02Ein paar Glanzlichter konnten die Subaru jedenfalls setzen. So schaffte Colin Turkington den sensationellen elften Startplatz, schränkte aber sogleich ein, dass er dieses Tempo auf keinen Fall ein ganzes Rennen aufrecht halten kann. Die anderen drei Subaru klassierten sich jenseits der Top 20. Im ersten Rennen war Turkington dann in eine heftige Auseinandersetzung involviert, weswegen er seinen Levorg mit Karosserieschaden abstellen musste. Jason Plato gelangen im zweiten Lauf mit P13 die ersten Punkte für das neue Renngerät und Colin Turkington holte im dritten Lauf mit P12 weitere Zähler.

So weit, so gut also. Es steht außer Frage, dass sich die Subaru im Laufe des Jahres steigern werden. Schon Donington könnte einen Sprung nach vorne bedeuten. Wann man aber in den Bereich der Spitze vordringen kann, ist schwer vorauszusagen.

Wer machte sonst noch von sich reden?

SmithJJeff Smith zeigte im Eurotech Honda ein recht gutes Rennwochenende. Auf P13 in der Quali folgte zunächst P14 im ersten Lauf, dann P10 und P7 im zweiten und dritten. Eine schöne konstante Leistung, die man in der vergangenen Saison meist vermisste. Teamkollege Martin Depper kam derweil nicht an den Speed von Smith heran.

Hill2Auch Jake Hill im Toyota Avensis des Team HARD machte auf sich aufmerksam. In der Quali zunächst nur 19. verbesserte er sich im ersten Lauf auf P13. Im zweiten Rennen ging es zunächst bis in die Top Ten nach vorne, wo er sich u.a. sehr sehenswert gegen Sam Tordoff verteidigte. Leider rollte der Toyota dann in Runde 16 aus, womit ein schönes Resultat zunichte war.

welchDan Welch! Der Proton fuhr. Er fuhr das gesamte Wochenende, nichts ging kaputt und ganz langsam war er auch nicht. Von P25 startend schaffte es Welch im ersten Rennen bis auf P15 nach vorne und sicherte sich somit sogar einen Punkt. Im zweiten Rennen duellierte er sich unter anderem mit den Subaru von Plato und Turkington und schaffte am Ende einen schönen zwölften Rang. Im letzten Rennen ging es dann leider wieder etwas nach hinten (P20), aber gefühlt war der Proton in Brands Hatch länger unterwegs als in der gesamten letzten Saison.

Austin-1Eher durchwachsen lief es für Rob Austin bei seinem Debüt im Toyota von Handy Motorsport. Startplatz 15 war ok bis leicht enttäuschend. Im ersten Rennen folgte dann früh ein Ausfall und damit im zweiten Lauf ein Start von weit hinten. Von dort aus ging es immerhin bis auf P14 nach vorne, bevor im letzten Lauf ein solider elfter Platz gelang. Luft nach oben ist, insbesondere im Vergleich zu Tom Ingram, also durchaus noch vorhanden.

AbbottWie erwartet konnten die Chevrolets von Power Maxed Racing nach dem Weggang beider Fahrer nicht an die gute Form vom vergangenen Jahr anknüpfen. Hunter Abbot bemühte sich zwar und schaffte P15 und P13 im zweiten und dritten Lauf, aber mehr war definitiv nicht zu holen. BTCC-Neueinsteiger Kelvin Fletscher war überwiegend am Ende des Feldes unterwegs.

MartinDen Crash des Tages legte Alex Martin in der vierten Runde des ersten Laufs hin. Als sich auf der Cooper Straight vor ihm Hunter Abbot durchs Feld drehte, brach Martin nach rechts aus und schlug heftig in die Leitschienen ein. Glücklicherweise blieb er unverletzt und dem Team gelang es sogar, das Auto zum Start vom zweiten Lauf wieder herzurichten.

Die Resultate der einzelnen Läufe gibt es hier: Lauf 1, Lauf 2, Lauf 3, Quali

In der Meisterschaft führt Matt Neal mit 43 Punkten vor Gordon Shedden mit 38. Es folgen Adam Morgan (37), Árón Smith und Andrew Jordan (beide 32). Hier gibt es den kompletten Meisterschaftsstand (PDF).

Die drei nächsten BTCC-Rennen finden am 17. April in Donington Park statt.

Das könnte Dir auch gefallen