Pocono Raceway (2,5 Meilen, Intermediate/Superspeedway, Unique) in Long Pond, Pennsylvania
Die Streckencharakteristik des Pocono Raceway, der seinen Namen der umliegenden Hügelkette zu verdanken hat, spricht eigentlich nicht für die bekannten stocksteifen Rennen. Mit 2,5 Meilen ist die Strecke eigentlich ein Superspeedway, kann aber eher wie Indianapolis eingestuft werden: Lang, hat aber ein zu geringes Banking, um höhere Kurvengeschwindigkeiten zu erreichen. Das Trioval besitzt drei komplett unterschiedliche Turns, die jeweils anderen Rennstrecken nachempfunden sind: Turn 1 ähnelt mit 14° Banking dem nicht mehr existierenden Trenton Speedway, während Turn 2 dem Indianapolis Motor Speedway entliehen ist. Diese Kurve mit 8° Überhöhung wird auch „Tunnel Turn“ genannt, weil sich unter ihr die Zufahrt zum Infield befindet. Der Tunnel-Turn, welcher als schwer zu fahren gilt, ist regelmäßig der Schauplatz spektakulärer Quersteher und Mauerkontakte. Turn 3 ist mit 6° ähnlich der Milwaukee Mile.
Diese Charakteristik bedeutet natürlich eine Kompromissabstimmung der Autos, man kann in keiner der drei unterschiedlichen Kurven perfekt auf der Straße liegen und das macht wohl auch Turn 2 so schwer beherrschbar. Durch das geringe Banking muss man außerdem einen Kompromiss zwischen Geschwindigkeit und Abtrieb finden. Sowohl die Kurven sollte man flott durchfahren können, als auch eine konkurrenzfähige Endgeschwindigkeit auf den sehr langen Geraden finden. Eigentlich ist der Speedway daher vielmehr eine Herausforderung für die Ingenieure und nicht so spannend für die Fans. Immerhin ging man mittlerweile endlich auf die Forderungen der meisten Beteiligten ein und fährt seit 2012 nur noch 400 Meilen in Pocono.
Seit einigen Jahren streitet man ja bereits öffentlich sowie intern über den Sinn und Zwecks eines zweiten Saisonrennens auf dem Trioval in Long Pond, Pennsylvania. Auf der Habenseite steht wohl einerseits das gute Verhältnis zur Mattioli-Familie, einer der letzten unabhängigen Speedwaybesitzer im Sprint Cup. Dover und Indy sind die anderen, letzten von SMI und ISC unabhängigen Strecken. Andererseits ist gerade der wenig erschlossene Nord-Ost-amerikanische Markt für die NASCAR sehr interessant. Ein Rennen in der Nähe von New York ist ebenso attraktiv wie das Rennen auf dem Autoclub Speedway in der Nähe von Hollywood. So kommt es halt manchmal zu Langweilern, wenn die günstige Lage stimmt.
Glücklicherweise haben die Verantwortlichen des Pocono Raceways mittlerweile wenigstens die – lange Zeit maroden – Sicherheitsmaßnahmen des Ovals überarbeitet und massive Verbesserung der Sicherheit in die Wege geleitet: Nach zwei schweren Unfällen von Kasey Kahne und Elliott Sadler 2010 bekam zum Beispiel die Gegengerade endlich den lange ersehnten äußeren Fangzaun, womit das Oval nun komplett umzäunt ist. Zusätzlich wurde auf der Innenseite der berüchtigten Gegengeraden eine SAFER-Barrier installiert, welche die zuletzt nurmehr lächerliche Autobahn-Leitplanke ersetzte. Was noch fehlt ist die Beseitigung der Rasenfläche an dieser Stelle zugunsten einer asphaltierten Auslaufzone. Der Einschlag von Sadler war übrigens der härteste, den NASCAR seit der Einführung von elektronischen Black-Boxen bis dato im Renngeschehen zur Unfallforschung aufgezeichnet hat!
8 Kommentare
[…] eine Strecke die bei Fahrern und Fans nicht unumstritten ist, genaueres dazu gibt es auf der Infoseite bei den NASCAR-Strecken. Gleich zwei Mal fährt der Cup pro Saison auf dem 2,5-Meilen-Trioval […]
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