Obwohl José Maria Lopez im ersten Rennen aufgrund eines Motorenwechsels von ganz hinten starten musste, konnte er seinen Vorsprung in der Gesamtwertung vergrößern.
Man konnte bei den Rennen am Autódromo Termas de Río Hondo mal wieder sehen, dass die Citroen noch immer die dominierenden Fahrzeuge sind. Trotzdem scheinen die Hondas mit gerade einmal 10 Kilogramm weniger Gewicht nur noch wenige Zehntel hinter den C-Elysée zu sein. Enttäuschter dürfte man bei Lada sein, denn zum ersten Mal in dieser Saison hat man am ganzen Rennwochenende keine Punkte geholt und auch konnte man keines der Fahrzeuge im Qualifying ins zweite Segment bringen. Das sahen auch die Fahrer als den wesentlichen Grund für die schlechten Resultate im Rennen, denn mit der Pace im Rennen hätte man sich am Rande der Top 5 befinden können. Auch für Volvo gab es dieses Wochenende mal wieder kein Podium, was jedoch laut Team an der kurzen Trainingszeit lag. Im Vergleich zu den Rennen in Europa fehlt ein Training am Freitag und so haben die Teams weniger Zeit, ein Setup zu erstellen.
Rennen 1
Dank der umgekehrten Starfaufstellung durfte John Filippi vor Tom Chilton und Rob Huff in das Rennen gehen. Den besten Start dieser Fahrer erwischte Chilton, der sich bereits in der ersten Kurve die Führung sichern konnte und diese bis zum Rennende nicht mehr abgab. Im Kampf um den zweiten Rang hatte zunächst Tiago Monteiro dank eines guten Starts einen Vorteil, jedoch erwischte er die Einfahrt zur Gegengrade nicht gut, sodass er von Filippi, Huff und Yvan Muller überholt wurde. Einen richtig guten Start erwischte José Maria Lopez: Bereits am Ende der ersten Runde befand er sich in den Top 10 und hat sich so bereits um knapp zehn Positionen vergessen. Am Ende sollte es für ihn ein guter fünfter Rang werden, nur sechs Sekunden hinter seinem Teamkollegen Muller.
Im Kampf um den zweiten Rang konnte Rob Huff permanent Druck auf John Filippi ausüben, sodass er in der siebten Rennrunde an ihm vorbeiging. In der gleichen Runde können auch noch Muller und Monteiro an Filippi vorbei. Am Ende des Rennens reicht es sogar nur für den zehnten Rang und so konnte er aus seiner Pole Position nur einen einzigen Punkt holen. Ansonsten war es eines der ruhigsten Rennen in dieser Saison, obwohl die Abstände zwischen den Piloten sehr gering waren. Zumindest fuhren die Fahrer oft auch nebeneinander, da die Strecke sehr breit ist und man daher auch verschiedene Linien wählen konnte. Bester Chevrolet-RML-Pilot wurde mal wieder Tom Coronel mit einem guten siebten Rang.
Rennen 2
Wenig überraschend konnte sich José Maria Lopez im Qualifying die Pole Position für das Hauptrennen sichern. Zusammen mit ihm ging Norbert Michelisz aus der ersten Startreihe in das Rennen gehen. Überraschend war hingegen der dritte Startplatz von Tom Coronel, der im Qualifiying alles aus seinem Chevrolet RML Cruze herausgeholt hatte. Nach der ersten Kurve konnte sich Michelisz die Führung sichern und sie sogar einige Runden gegen Lopez verteidigen. In der siebten Rennrunde musste er sich jedoch dem Argentinier geschlagen geben und es kam sogar zu einem leichten Kontakt mit Yvan Muller, der sowohl für Michelisz als auch für Muller im Gras endete; beide Piloten verloren etliche Positionen.
Dadurch konnte Tom Coronel sich den zweiten Platz zurückholen und er verteidigte ihn sogar bis zum Rennende. Auch Rob Huff kam durch die Kollision noch auf das Podium. Für Yvan Muller hingegen wurde es nur ein fünfter Rang und Norbert Michelisz kam nur auf Rang sieben ins Ziel. Der Lokalheld Esteban Guerrieri kam auf einem guten sechsten Rang ins Ziel, nachdem er im ersten Rennen noch mit technischen Problemen aufgeben musste.
Was sonst noch war
Spontan hatte Zengö Motorsport noch Mauricio Lambiris für die beiden Rennen verpflichtet, da man beide Fahrzeuge in Argentinien hatte, aber der Stammfahrer Ferenc Ficza aufgrund einer Verletzung nicht fahren konnte. Jedoch konnte schließlich auch Lambiris nicht fahren, da Zengö nur sechs Mechaniker in Argentinien hatte und diese mussten sich um das Fahrzeug von Daniel Nagy kümmern.
In den Training konnte Esteban Guerrieri noch dominieren, aber im Top 5-Qualifying fuhr er über die rote Boxenampel, sodass seine Runden nicht gezählt haben. Er musste vom fünften Rang in das zweite Rennen gehen. Ansonsten hätte seine Zeit übrigens für die Pole Position gereicht.
Das MAC3-Teamzeitfahren konnte sich dieses Wochenende Honda sichern. Mit etwas mehr als einer halben Sekunde Vorsprung gewann man vor Citroen, und Lada war sogar knapp drei Sekunden hinter den anderen beiden Werken.
Alle Sessions konnte man sich dieses Wochenende zum ersten Mal per FIA WTCC Premium anschauen. Zu sehen gab es den Eurosport HD Feed, jedoch war bei mir das Bild extrem schlecht und auch bei der Aufzeichnung kann ich nicht die Videoqualität ändern. Trotzdem war es eine gute Entscheidung der FIA WTCC diesen Service kostenlos anzubieten, da man endlich auch die Trainings usw. sehen kann. Die FIA WTCC-Rennen bieten sich durch ihre Kürze auch optimal als VoD bei Rennunterbrechungen anderer Serien an.
Motorsport-Total berichtet, dass die FIA WTCC dieses Jahr nicht in Thailand fahren wird. Es gibt Probleme mit den neuen Promotern und auch fehlt momentan noch die Startgebühr. Dadurch hätte die FIA WTCC nur noch drei Events dieses Jahr und Lopez könnte bereits nach den beiden Rennen in Japan als Weltmeister feststehen. Er führt momentan mit 117 Punkten vor Monteiro und bräuchte vor den Rennen in Shanghai und Katar nur 110 Punkte Vorsprung, sodass sich in Japan sogar sein Vorsprung verringern dürfte.
Gesamtwertung
Weiter geht es mit der FIA WTCC Anfang September in Motegi.