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F1 Saison 2016 – Sauber F1

von DonDahlmann
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Es war mal wieder eine schwere Saison für das kleine Team aus der Schweiz. Geldnöte, keine Updates und der Absturz an das Ende des Feldes beherrschten lange die Schlagzeilen. Und dann gab es doch noch ein Happy-End.

Die vermutlich beste Meldung des Jahres erreicht Sauber im Juni. Man konnte den gesamten Rennstall an eine Investmentfirma verkaufen, die wiederum vermutlich nur ein Mittelsmann für die eigentlichen Eigentümer ist. Wer hinter dem Kauf steht, ist weiter unklar. Es wird vermutet, dass schwedische Investoren um den Tetra-Pack-Konzern, der wiederum Marcus Ericsson fördert, hinter der Übernahme stecken. Aber wer auch immer genau die neuen Eigentümer sind, sie sorgten dafür, dass es bei Sauber wieder aufwärts gehen konnte.

Zum Start der Saison war klar, dass Sauber in tiefen Problemen steckte. Gehälter konnten mehrfach nur verspätet bezahlt werden, Chefdesigner Mark Smith verabschiedete sich schon im März. Vermutlich ein Opfer der Sparmaßnahmen. Immerhin hatte Smith dem Team mit dem C35 ein sehr ordentliches Chassis hinterlassen. Das zeigte sich im Verlauf der ersten Saisonhälfte, denn obwohl Sauber keine Updates produzieren konnte, hielt sich der Wagen zumindest im Feld. Erst ab Juni, nachdem die Konkurrenz schon mehrere Updates an ihren Fahrzeugen installiert hatte, rutschte Sauber weiter ab.

Den Rückstand aufzuholen, war fast unmöglich. Die Sauber taten sich schwer, überhaupt aus Q3 rauszukommen, weiter nach vorne ging sowieso nichts. Nachdem man 2015 immerhin 36 Punkte hatte holen können, sah es nun nicht so aus, als würde man in die Nähe der WM-Punkte kommen. Doch die ersten neuen Teile am Sauber zeigten ihre Wirkung. Plötzlich waren die Sauber auf P12 unterwegs, ein Hoffnungsschimmer. Die Rettung brachte der ungewöhnliche GP von Brasilien, in dem Nasr P9 holen konnte. Ein später Lohn für die all die Sorgen und Mühen, die Sauber 2016 durchleben musste. Die Erleichterung konnte man nicht nur spüren, sondern auch sehen. Das Team feierte die zwei Punkte wie einen Sieg.

Die Fahrer zeigten wechselnde Leistungen. An guten Tagen sind Nasr und Ericsson durchaus für Punkte gut, aber an schlechten bekommen sie das Auto nicht so hin, wie sie es wollen. Das mag am Chassis liegen, aber die wechselnden Leistungen hat man auch schon 2015 gesehen. Generell liegen beide Fahrer nicht weit voneinander entfernt, wobei Ericsson in der Quali Nasr deutlich im Griff hatte. Im Rennen konnte man kaum Unterscheide feststellen, meistens lagen die beiden auch eng beieinander. Aber eine ehrliche Bewertung fällt schwer, denn Sauber war bis zum Herbst ohne Chance und die Fahrer hatten nicht das Material, um sich zeigen zu können. Man darf nicht vergessen, dass wenig Geld auch limitiertes Fahren in den Trainings bedeutet.

Für 2017 sieht es bei Sauber besser aus. Allerdings hat man sich, aus Kostengründen, dazu entschieden, auf die 2016er Motoren von Ferrari zu setzen. Da nächstes Jahr das Token-System abgeschafft wird, werden die Entwicklungskosten für den Motor weiter ansteigen. Der 2016er Motor sollte zumindest bis nach der Sommerpause in Sachen Leistung nicht viel weniger bieten, sodass Sauber zum Start der Saison gute Chancen haben dürfte. Die Idee dahinter ist, dass man gleich zu Beginn der Saison möglichst viele Punkte sammeln will. Während alle Teams mit den neuen Chassis und Motoren kämpfen, hat Sauber mit dem alten Ferrari-Motor immerhin da etwas Ruhe. Ein Wechsel auf den neuen Motor in der Saison ist aber nicht möglich.

In Sachen Aerodynamik hat man sich mit dem Chefentwickler von Audi, Jörg Zander, massiv verstärkt. Auf dessen Ideen beruht der diesjährige R18, der in Sachen Aerodynamik mit Abstand das beste Auto in der WEC war. Der Plan wird sein, dass man ein gutes, ausgewogenes Chassis auf die Beine stellt, um dann vor allem in den erste Rennen der Saison wichtige Punkte zu holen. Zander ist spät zum Team gekommen, sein Augenmerk wird auf dem 2018er Auto liegen. Also wird 2017 auch ein Übergangsjahr für Sauber, in dem man schauen wird, dass man ein paar Punkte sammeln kann.

Bilder: Sauber F1

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