Am vergangenen Sonntag fand am Talladega Superspeedway das zweite Rennen in der “Round of 12“ statt. Den Sieg sicherte sich der Penske-Pilot Brad Keselowski, der sich so das Ticket für die „Round of 8“ löste. Das letzte Rennen der zweiten Playoff-Runde findet am kommenden Wochenende in Kansas statt.
Nach über vier Stunden und mehreren Rennunterbrechungen aufgrund von Massencrashs, sicherte sich Brad Keselowski den Sieg im letzten Restrictor-Plate-Rennen der Saison. Er war zudem einer von nur vier Playoff-Teilnehmern, die die Ziellinie überquerten. Überhaupt kamen nur 14 der 40 gestarteten Fahrzeuge ins Ziel, obwohl es lange Zeit ein eher ruhiges Rennen war. Die letzten 20 Runden hatten es dafür aber in sich. In die zahlreichen Unfälle waren auch acht Playoff-Fahrer verwickelt.
Keselowski gehörte zu den wenigen Fahrern, die auch nach dem „Big One“, in dem 16 Fahrzeuge verwickelt waren, noch weiterfahren konnten. „Wow! Wahnsinnig schwer zu erklären, was in diesem Rennen los war!“, fasst Keselowski das Renngeschehen zusammen. „Ich weiß gar nicht, was ich sagen soll. Dieser Sieg ist wirklich etwas ganz Besonderes.“ Der Ford-Pilot profitierte dabei auch von einer besonderen Taktik. Ähnlich wie Toyota bei Danny Hamlins Daytona 500 Sieg im Jahr 2016, arbeiteten mehrere Ford-Teams zusammen und bildeten eine Art Zug. Die insgesamt neun Piloten fuhren dabei auch die meiste Zeit im Rennen zusammen, um sich gegenseitig zu helfen.
Zweiter hinter Keselowski, der zu Ehren von Dale Earnhardt Jr. mit einer besonderen Lackierung fuhr, wurde Ryan Newman, gefolgt von Trevor Bayne und Joey Logano. Fünfter wurde Aric Amirola. Somit fuhren vier Fords in die Top 5, was den Erfolg der Strategie des US-Herstellers untermauerte. Earnhardt Jr., dem der Tag gewidmet wurde, wurde letztlich siebter hinter dem Toyota von Hamlin.
Neben dem Rennsieg gewann Keselowski auch die weitestgehend ereignislose erste Stage. Zunächst führte aber sein Teamkollege das Rennen an, nachdem Pole-Sitter Earnhardt zurückgefallen war. Ab Runde 13 gab es mehrere Gruppen, die zu unter grün an die Box kamen. Auch hier hielten die Fords wiederum zusammen. In einer dieser Gruppen befand sich Jamie McMurray. Dieser kollidierte bei seinem Versuch, an die Box zu fahren, allerdings mit Erik Jones und Jeffrey Earnhardt und schied damit aus. Als Folge aus dem McMurray Crash gab es zahlreiche Strafen, da dieser just in dem Moment verunfallte als unter anderem Earnhardt Jr., Kyle Larson und Chase Elliot an die Box wollten. Bis zum Ende der Stage gab es dann keine Gelbphase mehr.
Auch Stage zwei verlief verhältnismäßig ruhig. Jedoch herrschte erneut rund um die Boxenstopps Chaos, weshalb sich Jimmy Johnson einige Blessuren an seinem #48 Chevrolet zuzog. Auch Hamlin hatte Glück im Unglück: Nachdem bei seinem vorherigen Stopp ein Reifen nicht korrekt aufgezogen worden war, musste der Toyota-Pilot erneut zum Service. Da das Rennen aufgrund von Verunreinigungen auf der Strecke neutralisiert wurde, verlor er keine Runde. Nach dem Restart holte sich Ryan Blaney vor Keselowski den Stagesieg.
In Stage drei wurde es dann wieder sehr chaotisch. Nachdem sich die Gibbs-Piloten nach den letzten Stopps unter grün die Führung geholt hatten, übernahm wenig später wieder Ford die Spitze. Kurz darauf schlug Talladega dann erstmals zu, als im hinteren Teil des Feldes erst Clint Bowyer, Aric Almirola , A.J Allmendinger, Chole Whitt und Michael McDowell verunfallten und wenig später Joey Gase eine weitere Gelbphase auslöste. Die Entscheidende Phase des Rennens war eingeläutet. Doch schon eine Runde nach dem Restart kam es erneut zu einem Massencrash auf der Gegengraden, wodurch insgesamt 16 Piloten ausfielen. Die Rennleitung musste das Rennen mit der roten Flagge unterbrechen.
Ausgelöst wurde dieser Unfall vom in dieser Saison überragenden Martin Truex Jr., der David Ragan im Front-Row-Ford drehte. Dieser knallte in den Wagen von Kurt Busch. In den anschließenden „Big One“, waren neben Truex noch weitere fünf Fahrer involviert, die noch um den NASCAR-Titel kämpfen: Kevin Harvick, Kyle Busch, Ricky Stenhouse Jr., Jimmy Johnson und Matt Kenseth.
„Ich wollte in eine Lücke stoßen, die direkt vor mir geschlossen wurde“, so der Toyota-Pilot Truex. „Ich entschuldige mich bei allen Beteiligten und wünschte, ich hätte diesen Fehler nicht gemacht. Es war einfach eine Fehlentscheidung. Ich hätte geduldiger sein müssen.“
Nach dem finalen Restart , musste Keselowski zunächst Hamlin und Newman vorbeiziehen lassen, ehe er in der letzten Runde mit Hilfe der Ford-Piloten wieder an die Spitze fuhr und das Rennen gewann.
Vorschau Hollywood Casino 400
Den Abschluss der „Round of 12“ bildet das Hollywood Casino 400 auf dem Kansas Speedway. Auf Grund der zahlreichen verunfallten Playoff-Piloten in Talladega, dürfte uns auf der Strecke in Kansas City ein durchaus spannendes Rennen erwarten. Während sich Keselowski und Truex zurückhalten können, muss McMurray auf Sieg fahren. Aktuell trennen den Piloten von Chip-Ganassi-Racing 29 Punkte von Platz acht und der nächsten Playoff-Runde. Selbiges dürfte auch für Stenhouse Jr. gelten, der mit einem Rückstand von 22 Punkte auf den achtplatzierten Johnson nach Kansas reist. Für die Toyota Piloten Kyle Busch und Kenseth sieht die Situation wesentlich entspannter aus: Sie haben sieben (Busch) bzw. acht (Kenseth) Zähler Rückstand auf den siebenmaligen Champion.
Blick man auf die Driver-Ratings für das Herbstrennen auf dem Oval von Kansas, so geht einmal mehr Johnson als Favorit ins Rennen. Dieser kommt auf eine Bewertung von 108,7, dicht gefolgt von Kenseth (106,5) und Kevin Harvick (105,8). Earnhardt hat in seinem letzten Rennen in Kansas aus statistischer Sicht lediglich Außenseiterchancen, beträgt sein Driver Rating nur 88,6. Auch aufgrund der Siege-Statistik gelten Johnson und Harvick als Favoriten. Beide gewannen das Rennen jeweils zweimal. Harvick holte erst im vergangenen Jahr seinen letzten Kansas-Sieg.
Die besten Teams sind Hendrick Motorsports und Roush Fenway Racing mit jeweils vier Siegen, gefolgt von Penske (3) und Stewart-Haas Racing (2). Bester Hersteller ist Chevrolet mit neun Erfolgen. Ford gewann insgesamt und Dodge schaffte es einmal in die Victory Lane.
Das erste Rennen auf dem im Jahr 1999 eröffnete 1,5-Meilen-Oval in Kansas City, gewann Jeff Gordon in Diensten von Hendrick Motorsports.