Hyundai dominierte den Saisonauftakt der FIA WTCR in Marrakesch und auch am Hungaroring ist man der große Favorit. Gibt es weitere Siege für den Lokalhelden Norbert Michelisz?

Photo Paulo Maria / DPPI
Bereits in der Saisonvorschau schrieb ich, dass die Hyundai dieses Jahr zu den absoluten Topfavoriten gehören. In Marokko konnten die Hyundai Piloten zwei Rennen für sich entscheiden und in einem davon sogar das komplette Podium sichern. Besonders gut war Gabriele Tarquini, der zwei Siege einfuhr und sieben Punkte Vorsprung auf Markenkollegen Thed Björk hat. Bereits mit 21 Punkten Rückstand folgt Jean-Karl Vernay auf dem dritten Gesamtrang. Zumindest konnte er im zweiten Rennen die Hyundai Dominanz durchbrechen und einen Sieg für WRT und Audi erzielen. Für dieses Wochenende dürfte Hyundai die dominierende Marke bleiben, da eine BoP Änderung erst nach den ersten zwei Rennwochenenden geplant ist.

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Der Saisonauftakt der FIA WTCR in Marokko lief wie erwartet. Die Leistungsdichte war hoch und es gab viele Zweikämpfe. Aufgrund des Streckenlayouts gab es kaum Überholmanöver und dadurch waren die Plätze nach dem Qualifying bereits belegt. Am besten verlief das Wochenende für die Hyundai, aber auch die Audi und Volkswagen Piloten konnten gute Ergebnisse erzielen. Für Rob Huff und Mehdi Bennani gab es zwei Podiumsplatzierungen. Eine kleine Enttäuschung waren für mich die Alfa Romeo Piloten Gianni Morbidelli und Fabrizio Giovanardi. Beide Fahrer waren im hinteren Teil des Feldes unterwegs und hatten mit technischen Problem zu kämpfen, sodass sie keine Punkteplatzierung erzielten. Das restliche Mittelfeld bestand vor allem aus Honda und Seat Fahrzeugen.
An jedem Rennwochenende dürfen dieses Jahr zwei Wildcard Piloten teilnehmen und erstmals werden wir am Hungaroring zwei Gaststarter sehen. So wird M1RA dieses Wochenende einen Hyundai I30 TCR für Daniel Nagy einsetzen. Deutlich interessanter ist aber der Gaststart von Attila Tassi für das HELL Racing Team. Im letzten Jahr wurde Tassi Vizemeister in der TCR International Series und hätte daher auch ein Cockpit für die ganze Saison verdient. Am Hungaroring konnte er sogar die beiden Renen für sich entscheiden und daher gehört er für
mich auch dieses Jahr zu den Favoriten.

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Da es keine Veränderung bei der Balance of Performance gibt, sind natürlich auch die beiden Hyundai Teams wieder in der Favoritenrolle. Besonders Norbert Michelisz konnte bei seinem Heimrennen in den letzten Jahren überzeugen und selbst bei seinem Gaststart in der TCR International Series im letzten Jahr, holte er eine Pole Position. Für das kommende Wochenenden sehe ich ihn mit mindestens einem Sieg und wahrscheinlich wird er den Abstand zu Tabellenführer Gabriele Tarquini verkleinern. Dies ist auch nötig, nachdem er in Marrakesch technische Probleme hatte und nur 22 Punkte erzielt hat. Natürlich haben auch die anderen drei Hyundai Fahrer Siegchancen und man kann fast wieder eine Dominanz des koreanischen Herstellers erwarten.
Eine Steigerung erwarte ich dieses Wochenende auch von den Honda Teams. Letztes Jahr war Honda mit dem Vorgängermodell des Civic die stärkste Marke am Hungaroring und eine Steigerung braucht man nach dem Auftakt in Marrakesch. Nur Yann Ehrlacher konnte mit zwei vierten Plätzen überzeugen. Ansonsten verlief der Auftakt für die anderen Honda Piloten beschwerlich und man war deutlich hinter Hyundai, Volkswagen und Audi.

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Der Saisonauftakt war zumindest für Jean-Karl Vernay ein Erfolg. Im zweiten Rennen konnte er gewinnen und momentan liegt er auf dem dritten Rang in der Gesamtwertung. Enttäuschender verliefen die Rennen in Marrakesch für Gordon Shedden, der auch mit technischen Problemen zu kämpfen hatte. Für das Team Comtoyou verlief der Saisonauftakt auch nicht gut und besonders der neue Audi Werksfahrer Frédéric Vervisch hatte mit etlichen Problemen zu kämpfen. Letztes Jahr konnten die Audi RS3 LMS nicht auf dem Hungaroring überzeugen und auch dieses Jahr sehe ich keinen der Audi Piloten mit einem Sieg in Ungarn.
Mit deutlich besseren Chancen sehe ich die Volkswagen Golf GTI TCR von Sebastian Loeb Racing. Die ersten Rennen in Marrakesch verliefen erfolgreich und hinter Hyundai war man der beste Hersteller. Der Hungaroring sollte zudem zum Fahrzeug passen und daher rechne ich auch für dieses Wochenende mit Podiumschancen für das französische Team.
Mögliche Top 5 Chancen hat Campos Racing für dieses Wochenende. Der Seat Cupra León TCR war letztes Jahr stark auf der Strecke und mit Pepe Oriola sowie John Filippi hat man zwei Fahrer mit Potenzial. Das hungarische Zengő Motorsport setzt auf zwei hungarische Fahrer, doch beide werden keine Chance auf ein Top 5 Resultat oder das Podium haben.

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Die größten Enttäuschungen sind bisher Alfa Romeo und Peugeot. Eigentlich müsste der Alfa Romeo Giulietta TCR in der dritten Saison ausgereift sein, doch noch immer hat man etliche technische Probleme. Zwar kann man mit dem Fahrzeug gute Einzelresultate erzielen, aber für den Kampf um die Meisterschaft ist der TCR zu anfällig. Auch DG Sport Compétition hatte beim Debüt des Peugeot 308 TCR diverse Probleme. Hier sollte man jedoch abwarten, da der Wagen noch in Entwicklung ist.
Das erste Rennen startet am Samstag um 15:25 Uhr und findet damit parallel zum Qualifying der Formel 1 statt. Sonntag wird es beide Rennen bei Eurosport 1 geben, doch auch das zweite Rennen überschneidet sich mit dem Formel 1 Rennen aus Baku. Geplanter Start für das zweite Rennen ist 15:30 Uhr und das Abschlussrennen soll um 16:55 Uhr starten. Den nächsten Bericht zur WTCR gibt es zu den Rennen auf der Nordschleife und u.a. wird Rene Rast einen Gaststart für Audi unternehmen.
Ergebnisse Marrakesch
Rennen 1
Rennen 2
Rennen 3








