Nach zweimaliger Overtime gelingt es Erik Jones nach 168 Runden, das Coke Zero Sugar 400 zu gewinnen. Für den jungen Toyota-Piloten ist es der erste Sieg im Cup.
Am Ende trat ein, was von einigen Piloten vermutet worden war. Das Nachtrennen in Daytona wurde zu einem Crashfestival, bei dem sich am Ende Erik Jones durchsetzte. Vor dem Start sah es zunächst danach aus, als würde Daytona das Comeback der Chevrolets werden. Chase Elliott sicherte sich die Pole für das Rennen, direkt neben ihm startete sein Teamkollege Alex Bowman. Auch Jimmie Johnson schaffte es als Vierter weit nach vorne. Elliott war es auch, der zunächst das Tempo vorgab, verlor die Führung dann aber schnell an Ricky Stenhouse Jr. Wie viele Piloten hatte Elliott auch Pech bei der Linienwahl. Bis zum Ende des Segmentes blieb es ruhig, sodass Stenhouse seine Führung verteidigen und sich und seinem Team den ersten Stage-Sieg sichern konnte. Rang zwei ging an Kyle Busch, der sich im letzten Moment noch gegen Kyle Larson durchsetzte.
So ruhig wie im ersten Segment sollte es aber nicht mehr bleiben. Zunächst drehte Johnson den Ford von Paul Menard, der dabei kurz den Kontakt zum Boden und anschließend seine Motorhaube und den Kotflügel vorne links verlor. Schon beim Restart kam es dann zum nächsten Zwischenfall. An der Spitze kämpften William Byron und Brad Keselowski um die Führung. Nach einem Block von Byron gegen Keselowski kam es zu einer Berührung des Penske-Ford mit dem Wagen von Stenhouse. In den folgenden Big One war das halbe Feld verwickelt. Neben Keselowski erwischte es unter anderem auch seine Teamkollegen Joey Logano und Ryan Blaney. In der Spitzengruppe hatten Byron und Kyle Busch indes Glück nicht in den Big One verwickelt gewesen zu sein – zunächst. Nach einem erneuten Restart, war es wieder Stenhouse der mit einem seiner Kollegen kollidierte und dieses Mal erwischte es Kyle Busch, der von Stenhouse in den Camaro von Byron geschoben wurde. Stenhouse selbst kam erneut ohne Schaden davon und gewann letztlich sogar die zweite Stage.

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Weitere Crashs
Das letzte Rennsegment begann zunächst ähnlich ruhig wie das Erste. Nach einigen Umläufen unter Grün gelang es Johnson die Führung zu übernehmen und ein paar Führungsrunden zu sammeln. 41 Runden vor Rennende gab es erstmals Green Flag Stops, bis dahin war es den Fahrern immer gelungen in den Unterbrechungen zwischen den Stages zu stoppen. Johnson handelte sich dabei eine Strafe ein und fiel aus der Führungsrunde. Ein weiterer Crash verhinderte allerdings, dass das gesamte Feld unter Grün an die Box kommen konnte. Erneut war Stenhouse in einen Crash verwickelt, dieses Mal hatte der Ford-Pilot allerdings keine Schuld: Auslöser war ein Reifenplatzer an der 42 von Larson, dem Stenhouse nicht mehr ausweichen konnte.
In Führung lag nun Martin Truex Jr., der zwischenzeitlich sogar fünf Runden Rückstand hatte. 28 Runden vor Rennende gab es eine weitere Caution, da sich D.J. Kensington gedreht hatte. Beim folgenden Restart übernahm Kasey Kahne die Führung von Truex. Dann war es Stenhouse, der mit einem Reifenschaden für eine Rennunterbrechung sorgte und Johnson ermöglichte, sich zurück zu runden. Der mehrmalige Meister hatte daran aber nicht lange Freude, denn Almiorla verlor einen Reifen und kollidierte mit Johnson, Michael McDowell und Joey Gase. Da nur noch wenige Runde zufahren waren, ging es anschließend in die Overtime.
Doch auch dieser Versuch das Rennen zu beenden wurde durch eine Kollision zunichte gemacht. Dieses Mal war es Darrell „Bubba“ Wallace, der Clint Bowyer drehte. Es war der zweite Big One in der Nacht von Daytona. Da Truex die weiße Flagge noch nicht gesehen hatte, gab es einen zweiten Overtime-Anlauf. In einem spannenden Kampf um den Sieg hatte schlussendlich Jones die besseren Karten und setzte sich gegen seinen ehemaligen Teamkollegen Truex durch. A.J. Allmendinger landete als bester Chevrolet auf dem dritten Rang, gefolgt von Kasey Sahne und Chris Buescher.
NASCAR Heat 3 kommt im September
Erfreuliche Nachrichten gibt es auch für alle Fans der NASCAR-Videospiele. Der Publisher 704Games hat nun angekündigt, dass am 7. September 2018 ein neues „NASCAR Heat“-Spiel erscheinen wird. Das Cover zieren dieses Jahr die Hendrick-Motorsports-Piloten.
Erneut hat 704Games einige neue Features für die Fans parat. So gibt es einen erweiterten Karriere-Modus, weitere Strecken und Online-Turniere. Ebenfalls neu in NASCAR Heat 3 ist die Extreme Dirt Tour. „NASCAR Heat 3 wird das größte NASCAR-Konsolenspiel, welches wir je veröffentlicht haben“, sagt CEO Paul Brooks. Erscheinen wird das Spiel für PlayStation4, XBOX One und via Steam auch für den PC. Wer Heat 3 vorbestellt, erhält zudem einen 50$ Gutschein für ein beliebiges NASCAR-Event in der kommenden Saison.
Roval-Premiere rückt näher
Noch sind es etwas über zwei Monate bis zum ersten NASCAR-Rennen auf dem Roval des Charlotte Motor Speedway. Nach einigen Tests auf dem Roval, hat NASCAR nun die Rennlänge bekannt gegeben. Gefahren wird über 109 Runden, die ersten beiden Stages dauern dabei 25 Runden, die letzte 59 Runden.
NASCAR sah sich zudem gezwungen, weitere Veränderungen an der Strecke vorzunehmen. Während der Tests hatte sich gezeigt, dass die Fahrer die Schikane auf der Gegengrade abkürzen. Zudem war die Geschwindigkeit der Piloten dort zu hoch. Als Folge wurden nun steilere Randsteine verbaut und zusätzlich Reifenstapel eingesetzt.
Vorschau Kentucky
Am kommenden Wochenende geht es für den NASCAR-Tross weiter nach Kentucky. Mit dem Kentucky Speedway steht ein weiteres Trioval auf dem Kalender. Die Strecke ist 1,5 Meilen lang und das Banking reicht von 4° auf der Geraden bis hin zu 17° in den Kurven 1 und 2. Die Kurven 3 und 4 haben ein Banking von 14°. Das Oval wurde erst im Jahr 2000 eröffnet und seit 2011 fährt dort auch die höchste NASCAR-Liga ihre Rennen aus. Dieses Rennen zu bekommen erwies sich für den Kentucky Speedway allerdings als sehr schwierig.
Die Strecke klagte im Juli 2005 dagegen, dass es Strecken nicht erlaubt war, Angebote einzureichen, wenn sie die Voraussetzungen für ein NASCAR-Rennen erfüllen. Die Betreiber beriefen sich dabei auf den Ferko-Prozess, in dessen Folge das Southern 500 in Darlington einem zweiten Rennen in Texas weichen musste. Die Klage wurde im Januar 2008 abgewiesen. Im Mai kaufte die Speedway Motors Inc. den Kentucky Speedway dann von Jerry Carroll. Bruton Smith investierte 50 Millionen Dollar in die Strecke und wollte 2009 ein NASCAR-Rennen dorthin bringen. Während Carroll die Klage gegen NASCAR und die ISC fallen ließ, wurde dieser wiederum von den anderen ehemaligen Besitzern verklagt. 2010 kam es dann zu einer Einigung und der Kentucky Speedway erhielt 2011 sein erstes Rennen auf Cup-Level.
Der erste Sieger des Quaker State 400 war Kyle Busch. Er ist auch einer von nur zwei Piloten, die das Rennen mehrfach gewannen. Während Busch bislang zwei Siege holte, gelangen Keselowski derer drei. Jeweils einmal gewannen Matt Kenseth (2013) und in der vergangenen Saison Truex Jr. das Rennen.
Bei den Teams gelang es Joe Gibbs Racing und Penske dreimal ein Auto in die Victory Lane zu bringen. Furniture Row triumphierte einmal in Kentucky. Das Oval gehört zu den Strecken, auf denen weder Hendrick noch Chevrolet bislang ein Rennen gewonnen haben. Bester Hersteller ist Toyota mit vier Erfolgen, Ford triumphierte zweimal. Dodge gelang 2012 ein Sieg in Kentucky.
Gefahren werden 400,5 Meilen, was 267 Runden entspricht. Die ersten beiden Stages gehen dabei über 80 Runden, das letzte Segment dauert 107 Runden.