Home TourenwagenDTM DTM: Vorschau Nürburgring 2018 – Ein erster Erfolg für die DTM

DTM: Vorschau Nürburgring 2018 – Ein erster Erfolg für die DTM

von Max Albrecht
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Die DTM startet am Nürburgring in ihr letztes Saisondrittel und der Kampf um die Meisterschaft entwickelt sich zu einem Zweikampf zwischen Gary Paffett und Paul Di Resta.

In Misano war es noch nicht ganz sicher, ob Audi auch im nächsten Jahr in der DTM antritt. Inzwischen hat man jedoch die Pläne für das nächste Jahr veröffentlicht und Audi wird auch nächstes Jahr in der Formel E sowie der DTM antreten. Einen Rückzug gibt es nur aus der WRX, nachdem man EKS (das Team von Mattias Ekström) für zwei Jahre unterstützte und einen dritten Rang in der Teammeisterschaft errang. Für die DTM sind dies zunächst sehr gute Nachrichten, aber Audi verlangt für 2020 einen weiteren Hersteller in der Serie. Ohne einen dritten Hersteller wäre ein Ausstieg sehr wahrscheinlich und die DTM wäre wieder in Schwierigkeiten. Der benötigte dritte Hersteller könnte Aston Martin sein, denen eine Kooperation mit Red Bull nachgesagt wird. Aufgrund der Verbindung mit Red Bull wird vermutet, dass es am Red Bull Ring eine offizielle Mitteilung gibt und Aston Martin ab 2020 in der DTM startet. Bereits in der letzten Vorschau schrieb ich über einen möglichen Einstieg von Aston Martin und welche Faktoren gegen den Einstieg in die DTM sprechen. Im nächsten Jahr wollen übrigens beide Hersteller sechs Fahrzeuge selber einsetzen und mindestens zwei Privatteams sollen in die DTM kommen. Dadurch könnte sich das Starterfeld auf 16 Fahrzeuge verkleinern.

DTM Nürburgring 2018: Geschwindigkeiten und Gänge Audi RS 5 DTM

Seit 2002 fährt die DTM auf der Kurzanbindung des Nürburgrings und verzichtet damit auf die Ford-Kurve, das Michael-Schumacher-S sowie die Dunlop-Kehre. Auf ihrer Internetseite schreibt die DTM „Um den Fans maximale DTM-Rennaction zu bieten, wird seit 2002 die 3,629 Kilometer lange Kurzanbindung gefahren – die Besucher in der Eifel bekommen auf diese Weise mehr Runden und noch mehr faszinierende Duelle zu sehen.“ und hat damit sogar teilweise recht. Durch den Verzicht auf die Müllenbachschleife sinken die Rundenzeiten um ca. 25% und die Zuschauer an der Strecke sehen deutlich öfter die Fahrzeuge. Jedoch bietet die Dunlop-Kehre eine gute Überholmöglichkeit und für die Fernsehzuschauer wäre der normale Grand-Prix-Strecke eine interessantere Variante. In der Kurzanbindung bleibt die Haarnadel am Ende der Start-Ziel-Geraden die beste Chance zum Überholen. Einen Konter kann man dann am Eingang zur Mercedes-Arena setzen und sogar am Verbindungsstück der Kurzanbindung könnte es zu Überholmanövern kommen. Möglich ist auch das Überholen in der Veedol-Schikane, die in der langsamen Variante befahren wird. Problematisch ist in Veedol-Schikane jedoch, dass es häufig zu Kontakten kommt und zudem kann der vorherfahrende Pilot sich relativ leicht verteidigen. Traditionell ist auch das Eifelwetter ein wichtiger Faktor bei den DTM Rennen und letztes Jahr gab es im ersten Lauf wechselnde Bedingungen. Für dieses Wochenende ist kein Regen vorhergesagt und die Temperaturen sollen nicht über 20°C steigen.

#33 René Rast, Audi RS5 DTM

In dieser Saison hat besonders Audi bei niedrigen Temperaturen mit Problemen zu kämpfen. Der Audi RS5 DTM scheint nicht aggressiv genug zu den Reifen zu sein und so hat man besonders im Qualifying noch Probleme die Reifen zum Arbeiten zu bekommen. Im Rennen wird dieser Nachteil zu einem Vorteil, da die Reifen langsamer abbauen und in der zweiten Rennhälfte verbessern sich die Audi-Piloten häufig. Bester Audi-Fahrer ist weiterhin René Rast, der immerhin 93 Punkte hat und damit auf dem siebten Rang in der Gesamtwertung liegt. Zweitbester Fahrer bei den Ingolstädtern ist Robin Frijns mit 55 Punkten, nachdem er in Misano seine erste Podiumsplatzierung erzielen konnte. Auch an diesem Wochenende sollten Frijns und Rast wieder die besten Audi-Fahrer werden, aber eine weitere Podiumsplatzierung dürfte schwer werden. Bei Audi wird man sich inzwischen wohl auch auf die Saison 2019 konzentrieren, da man in der Herstellerwertung 566 Punkte hinter Mercedes-Benz liegt und auch in der Teamwertung ist man chancenlos.

#11 Marco Wittmann, BMW M4 DTM

Einer der Favoriten für dieses Wochenende ist Marco Wittmann, der 64 Punkte hinter Di Resta in der Gesamtwertung liegt und daher zwei gute Ergebnisse braucht. In den letzten vier Rennen auf dem Nürburgring konnte dreimal auf das Podium fahren und sogar einen Sieg erzielen. Siegchancen sehe ich auch für Philipp Eng und Joel Eriksson, die beide eine herausragende erste Saison zeigen. Eriksson konnte in Misano seinen ersten Sieg in der DTM erzielen und auch Eng war bereits zweimal auf dem Podium. Beide Fahrer könnten in der Gesamtwertung noch an Timo Glock vorbeiziehen, nachdem dieser in den letzten acht Rennen nur 17 Punkte erzielt hat und nur noch wenig überzeugend war. Insgesamt lässt sich auch für BMW festhalten, dass es bisher eine enttäuschende Saison war. In der Herstellerwertung liegt man 319 Punkte hinter Mercedes-Benz und daher hat BMW nur noch theoretische Chancen bester Hersteller zu werden. Auch in der Teamwertung liegen die BMW-Teams schon weit zurück, sodass man in diesem Jahr wohl keinen Titel gewinnt.

(Photo by Hoch Zwei)

Dominiert wird die Saison von Mercedes-Benz und im besonderen von Paul Di Resta und Gary Paffett. Beide Piloten konnten schon drei Rennen in diesem Jahr gewinnen, sodass Edoardo Mortara bereits 48 bzw. 39 Punkte hinter ihnen in der Gesamtwertung liegt. An diesem Wochenende könnte jedoch die Aufholjagd von Mortara beginnen, da der Nürburgring ihm gut passt und besonders Paffett hatte in den letzten Jahren Probleme mit der Strecke. Die letzte Podiumsplatzierung auf dem Nürburgring erzielte Paffett in 2010. Mortara konnte jedoch in 2016 gewinnen und auch die beiden Jahre zuvor konnte er sich in den Top 3 platzieren. Gute Ergebnisse fuhr auch Di Resta am Nürburgring ein, der seit 2008 drei Podiumsplatzierung auf der Strecke erzielte sowie mehrere Platzierungen in den Top 10. Ich halte es für wahrscheinlich, dass Di Resta seinen Vorsprung in der Meisterschaft vergrößert und eventuell kann Mortara sogar den zweiten Platz in der Meisterschaft übernehmen.

Im Rahmen der DTM soll auch Mick Schumacher seinen ersten Test in einem Mercedes-AMG C63 DTM absolvieren. Zusätzlich wird Mick Schumacher auch noch in FIA Formel-3-Europameisterschaft an den Start gehen und in den letzten Rennen hat er sehr gute Leistungen gezeigt. In den letzten sieben Rennen konnte er dreimal gewinnen und sein Rückstand auf Daniel Ticktum beträgt nur noch 36 Punkte Rückstand. Die FIA Formel-3-Europameisterschaft fährt noch neun Rennen, sodass die Meisterschaft noch offen ist. Auch fährt der Audi Sport Seyffarth R8 LMS Cup wieder im Rahmenprogramm der DTM, aber leider ist die Serie eine komplette Enttäuschung. Zumeist gehen unter 15 Fahrer an den Start und Zweikämpfe gibt es nur selten. Zusätzlich fahren noch die FHR-Fahrzeuge auf dem Nürburgring, jedoch wird es nur Showruns geben. Im Abendprogramm treten dann noch Michael Wendler, Mickie Krause und andere „Schlagerstars“ auf und ganz vielleicht sollte sich die ITR/DTM wieder mehr auf ihre Kernkompetenzen konzentrieren. Alle Übertragungszeiten und Streams gibt es in unseren TV und Stream Zeiten.

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