BMW und Audi teilten sich wieder die Siege bei der Rückkehr auf den Circuit Zolder. Währenddessen gab es bei den Aston Martin von R-Motorsport etliche Probleme.
Der Regen blieb an diesem Wochenende aus für die DTM in Zolder und trotzdem war zumindest das Rennen am Sonntag unterhaltsam. Dabei wird vor allem ersichtlich, dass Audi und BMW auf dem gleichen Level unterwegs sind und kein Hersteller einen wirklichen Vorteil hat. In großen Problemen ist jedoch R-Motorsport, da man nur dank einer glücklichen Strategie noch in die Punkte kam. Am Samstag beendeten zwei Aston Martin Vantage das Rennen und Sonntag war Jake Dennis der einzige R-Motorsport Fahrer im Ziel. Zudem verliert man noch immer mehr als eine Sekunde pro Rennen, sodass unter normalen Bedingungen Top 10 Ergebnisse schwierig sind. Während Aston Martin also das hintere Feld dominiert, sind es an der Front vor allem ehemalige GT3-Piloten, die sich inzwischen um die Tabellenführung in der DTM duellieren.
Rennen 1
Die Pole Position für das erste Rennen konnte sich Marco Wittmann vor Rene Rast sichern. Die zweite Startreihe ging an die beiden BMW-Piloten Bruno Spengler und Sheldon van der Linde. Den besten Start erwischte Spengler, der schon vor der ersten Kurve an Wittmann und Rast vorbeikam, sodass er die Führung übernehmen konnte. Dahinter konnte Wittmann immerhin den zweiten Platz absichern und Rast verblieb nach dem Start auf dem dritten Rang. Bereits nach einer Runde ging es für Paul Di Resta mit einem Reifenschaden an die Box. Eine Runde später absolvierten Mike Rockenfeller und Ferdinand Habsburg ihre Pflichtboxenstopps. Im Kampf um die Führung konnten Wittmann und Rast an Spengler dranbleiben, aber einen wirklichen Überholversuch gab es nicht.
In der 14. Rennrunde mussten Daniel Juncadella und Jake Dennis mit technischen Problemen aufgeben. Juncadella stellte dabei sein Fahrzeug nur wenige Meter neben der Strecke ab und Dennis rollte sogar im Boxeneingang aus, sodass das Safety Car auf die Strecke musste. Während große Teile des Mittelfelds bereits ihren Stopp absolvierten, waren die drei Führenden noch nicht in der Box gewesen. Bester Fahrer mit einem Pflichtboxenstopp war zu diesem Zeitpunkt Joel Eriksson auf dem achten Rang.
Das Rennen wurde dann in der 18. Runde wieder gestartet und Van der Linde konnte an Rast vorbei und sich damit den dritten Rang zunächst sichern. Im Kampf um den achten Rang zeigte Philipp Eng ein Überholmanöver gegen Eriksson, nachdem Eng vom siebten Platz in das Rennen gegangen ist. In Runde 21 absolvierten dann auch Spengler sowie van der Linde ihren Boxenstopp und verloren dadurch knapp 50 Sekunden. Wittmann und Rast gingen dann erst in Runde 25 in die Box, nachdem sie mehr als eine Sekunde pro Runde auf die anderen verloren haben. Zwei Runden später gab dann Rast sogar komplett auf und gab Motorprobleme als Begründung an. Auch Jonathan Aberdein musste in Runde 27 aufgeben. Immerhin war er zuvor auf einem guten siebten Rang unterwegs.
Nachdem alle ihren Pflichtboxenstopp absolviert haben, befand sich Philipp Eng auf dem ersten Rang vor Joel Eriksson und Nico Müller. Die beiden duellierten sich noch um den dritten Rang und am Ende konnte sich Eriksson mit 0,184 Sekunden Vorsprung durchsetzen. Trotz eines Missgeschicks am Boxenausgang wurde Paul Di Resta bester R-Motorsport Fahrer auf dem achten Rang. Polesitter Marco Wittmann beendete das Rennen auf dem siebten Rang. Letzter wurde Pietro Fittipaldi, der auch unter seinem späten Boxenstopp gelitten hat.
Das Rennen war nicht besonders aufregend und auch gab es kaum Überholmanöver. Wesentlicher Kritikpunkt sind die geschlossenen Boxengassen während der Safety-Car-Phase. Dadurch werden Fahrer benachteiligt, die später ihren Pflichtstopp absolvieren wollen. Eine wahrscheinliche Folge ist, dass in den nächsten Rennen alle Fahrer früh ihren Stopp absolvieren und damit auf einen späten Stopp verzichten können. Entweder könnte man darauf verzichten die Boxengasse zu schließen oder man zeigt zunächst Doppelgelb und bringt das Safety Car nach ca. 90 Sekunden auf die Strecke, sodass jeder seinen Stopp davor absolvieren kann.
Rennen 2
Bereits im Qualifying musste Paul Di Resta aufgeben und aufgrund von Problemen mit dem Öldruck konnte er nicht am Rennen teilnehmen. Die schnellste Zeit fuhr Sheldon van der Linde, der damit am zweiten DTM Rennwochenende sich seine erste Pole Position sichern konnte. Zweiter wurde Rene Rast und die zweite Startreihe ging an Philipp Eng sowie Robin Frijns.
Den besten Start erwischte im zweiten Rennen Eng, der bereits vor der ersten Kurve an Rast vorbei war und dann außen ein Überholversuch an van der Linde probierte. Dabei verbremste er sich leicht, kam von der Strecke ab und lag nur noch auf dem fünften Rang. Neuer Dritter war nach dem Start Timo Glock. In der vierten Runde konnte jedoch dann Robin Frijns am Ende der Start-Ziel-Geraden an Glock vorbeigehen. Im Kampf um die Führung konnte Rast wieder Druck auf Sheldon van der Linde in den ersten Runden ausüben, aber ein Überholversuch gelang ihm nicht. Erst in der zehnten Runde konnte er durch DRS am Ende von Start-Ziel vorbeigehen. Für Frijns und Glock ging es in der zehnten Rennrunde zum Pflichtboxenstopp, in der elften Runde kam Sheldon van der Linde und in der zwölfte Runde absolvierte auch Rast den Boxenstopp.
Danach blieb Rast vor Sheldon van der Linde und Eng, der an Frijns und Glock vorbeigehen konnte. Zwischen Frijns, Eng und Glock entwickelte sich auch anschließend ein ansehnlicher Dreikampf, den Eng zunächst für sich entscheiden konnte. In der 17. Runde ging Marco Wittmann an die Box. Bereits vier Runden später war er an Frijns dran und drehte diesen in der ersten Kurve. Wittmann bekam hierfür dann eine Durchfahrtsstrafe und das Safety Car ging auf die Strecke, da Frijns nicht mehr weiterfahren konnte. Besonders im Mittelfeld nutzten etliche Fahrer die Safety-Car-Phase um noch neue Reifen zu holen, jedoch erwies sich dies nicht als besonderer Vorteil im weiteren Rennverlauf.
In Runde 27 gab es dann den Restart und Eng konnte direkt an Sheldon van der Linde vorbei. Für Glock und Wittmann ging es ins Kiesbett und beide beendeten das Rennen außerhalb der Top 10. Mit sehr viel Mut und DRS gelang Jamie Green ein Überholmanöver gegen Glock und Jake Dennis, der das Rennen auf einem guten sechsten Rang beendeten konnte. Anschließend ging noch Dennis an Glock vorbei.
📽️ This is what a second set of fresh tyres gives you: fantastic, ballsy move from @JamieGreen_ to blast past two cars in a single move! #DTMZolder pic.twitter.com/ZzkReGzccF
— DTM (@DTM) May 19, 2019
Im Kampf um den dritten gab es dann noch ein schönes Duell zwischen Jamie Green und Sheldon van der Linde, welches Green für sich entscheiden konnte. Auch Mike Rockenfeller konnte noch an Sheldon van der Linde vorbeigehen und sich den vierten Rang sichern. Zweiter wurde Philipp Eng und Rene Rast konnte wie bereits am Hockenheimring das Rennen am Sonntag gewinnnen.
Besonders das Rennen am Sonntag lag über meinen Erwartungen an ein Rennen in Zolder. Leider war die Sat.1 Übertragung nicht wirklich überzeugend. Da Timo Scheider und Martin Tomczyk für BMW auf der Nordschleife unterwegs waren, musste Edgar Mielke weite Teile des Rennens am Samstag alleine kommentieren. Am Sonntag bekam er Unterstützung von Gerhard Berger, der vor der Saison nicht Sheldon van der Linde kannte. Ansonsten erfreute man sich über die Action und redete über den kommenden Gaststart von Andrea Dovizioso beim nächsten Rennen in Misano am zweiten Juni Wochenende. Die Zuschauerzahlen an der Strecke sahen ganz gut aus, aber für Sat.1. waren beide Rennen eine Enttäuschung. Am Samstag schalteten nur 400.000 Menschen ein und Sonntag waren es immerhin 520.000 Zuschauer. Die 400.000 Zuschauer am Samstag sind dabei ein neuer Negativrekord für die DTM bei Sat.1.