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Formel Eins: Vorschau GP der USA 2019

von DonDahlmann
2 Kommentare

Bisher waren die Rennen in den USA meist von mäßiger Qualität, aber der Dreikampf an der Spitze könnte interessant werden.

Die spannendste Meldung der Woche stammte von der FIA. Offenbar hat man es endlich geschafft, die Regeln für das Jahr 2021 festzulegen. Die neuen Autos sollen deutlich weniger Abtrieb und damit auch deutlich weniger „dirty air“ produzieren. So sollen dann mehr Überholmanöver möglich sein, da die Autos dichter auffahren können und vor allem der Frontflügel besser angeströmt wird. Auf den ersten CGI Aufnahmen sehen die Autos nicht schlecht aus. wie man hier am Beispiel von McLaren sehen kann. Sie erinnern ein wenig an die IndyCar der 2000er Jahre, aber ich vermute, dass sich das Aussehen noch leicht verändern wird.

Neu sind auch zwei weitere Dinge. Da wäre der Kostendeckel von 175 Millionen Euro. Davon ausgeschlossen sind die Fahrergehälter und die Gehälter für drei wichtige Personen aus dem Führungspersonal. Wie genau das überprüft werden soll, ist mir (und anderen) noch ein Rätsel. Auch am Format will man arbeiten. Die Autos werden jetzt vor dem ersten Training abgenommen und dürfen danach nicht mehr verändert werden. Man darf in den freien Trainings zwar neue Teile testen, diese aber nicht im Rennen nutzen. Nach dem dritten Training muss die Abstimmung stehen, danach stehen die Autos unter Parc Fermé Regeln. Das war bisher erst nach der Quali der Fall.

Ob die Regel so durchkommen ist aber nicht klar. Ferrari bezeichnet die Regeln als „gute Grundlage“ behält sich aber ein Veto vor. Die Italiener haben, als einziges Team in der Serie, die Möglichkeit mit einem Veto die Regeln zu kippen. Dieses Veto hat Ferrari in der Vergangenheit schon mal eingesetzt, aber meist nutzt man nur die Drohung einzusetzen, um kleinere Änderungen durchzubekommen. Die betreffen in diesem Fall vor allem den Kostendeckel. Man hört, dass Mercedes und Red Bull nichts dagegen haben, wenn Ferrari mit dem Veto droht.

Zum Rennen in den USA gibt es nicht so viel zu sagen. Der Dreikampf an der Spitze dürfte interessant werden. Die unterschiedlichen Sektoren dürften unterschiedliche Teams bevorzugen. Der erste Sektor dürfte bei Mercedes liegen, der zweite geht an Ferrari, der letzte Sektor an Red Bull. Von daher erwarte ich eine etwas engere Qualifikation mit leichten Vorteilen für die Ferrari.

Das Ferrari in der zweiten Saisonhälfte so stark ist deutet auch an, dass sie beim Chassis einen Sweet Spot gefunden haben. Was wiederum gute Aussichten für das Team für die nächste Saison bedeuten. Man wird über den Winter das Chassis nur überarbeiten und nicht komplett neu gestalten. Da man weiß, wo die Schwächen in diesem Jahr lagen und man beim Motor offensichtlich einen Vorsprung hat, sind die Aussichten für 2020 also nicht schlecht.

Das gilt aber auch für Red Bull, denen nicht viel fehlt. Was wiederum bedeutet, dass Mercedes stärker unter Druck steht. Wäre Ferrari in diesem Jahr von Anfang so stark gestartet, wir hätten eine deutlich spannendere Saison erleben dürfen.

Im Mittelfeld haben sich McLaren und Renault vom Rest abgesetzt, wobei McLaren in der Quali besser ist, Renault aber offensichtlich im Rennen Vorteile hat. Das wird sich in den USA kaum anders zeigen. Racing Point ist in der Quali ebenfalls schlecht, aber im Rennen deutlich besser. Ausgewogener geht es bei Toro Rosso zu, aber deren Form schwankt von Rennen zu Rennen. Leicht abgeschlagen wirken Alfa und natürlich Haas.

Strategie
Es gibt das übliche Menü: C2, C3, C4. An der Menge der gewählten „Medium“ kann man schon sehen, dass es mal wieder auf ein Ein-Stopp-Rennen hinausläuft. Die Strecke in den USA fordert die Reifen nicht besonders, auch wie die Lasten einigermaßen gleich verteilt sind. Aufpassen muss man auf den linken Vorderreifen und die Hinterreifen, die wegen der engen Ecken ein bisschen mehr leiden. Das lässt sich aber im Rennen durchaus managen. Die Frage wird, wie immer, sein, wie lange man mit den Soft fahren kann. Da gibt es dann leichte Vorteile für die Ferrari, denen auch die C3 gut liegen, wie man in Mexiko sehen konnte.

Ich gehe nicht davon aus, dass irgendjemand zweimal stoppen wird. Es lohnt sich auf der Strecke einfach nicht. Die Temperaturen liegen am Wochenende beim moderaten 20 Grad, was sich ebenfalls günstig auf die Haltbarkeit der Reifen auswirken wird. Wie üblich wird das Mittelfeld beim Start eher auf die Medium setzen, weil man damit einen langer Overcut fahren kann. Das betrifft vor allem die Renault und die Racing Point. Damit ist man zwar immer ein bisschen anfällig für ein VSC oder ein SC, aber das sollte in den USA eigentlich keine große Rolle spielen, sobald man den Start hinter sich gebracht hat.

Bilder: McLaren, Pirelli, Ferrari

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2 Kommentare

Klappflügel 1 November, 2019 - 16:32

Das der Unterboden gefühlt doppelt so breit ist gefällt mir irgendwie gar nicht. Der Rest passt.
Die Budgetgrenze wird wenig ändern, so viel geben die Teams auch jetzt aus.
Und das Rennen ist mir egal, es ist alles entschieden.

Georg 3 November, 2019 - 14:58

Hallo Don!

Du schreibst: „Da wäre der Kostendeckel von 175 Millionen Euro. […] Wie genau das überprüft werden soll, ist mir (und anderen) noch ein Rätsel. “
Ich schätze mal, die FIA wird es ähnlich wie die Steuerbehörden machen:
– Überprüfung des Jahresabschlusses mit der darin enthaltenen Bilanz
– Anzeigen von frustrierten Ex-Mitarbeitern und der Konkurrenz

Viele Grüße,
Georg

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