Antonio Felix da Costa hat den Marrakesch EPrix gewonnen. Nach zuletzt zwei zweiten Plätzen konnte sich der Portugiese gegen Maxi Günther und seinen Teamkollegen Jean-Eric Vergne durchsetzten. Nach schwachem Saisonauftakt scheint DS Techeetah wieder das Team zu sein, was es zu schlagen gilt.
Qualifying
Schon im Qualifying zeigte da Costa eine fabelhafte Leistung und qualifizierte sich aus Gruppe 1 für die Superpole. Der WM-Führende Mitch Evans wäre dort ebenfalls gerne gelandet, nur wurde er von seinem Team zu spät auf die Strecke geschickt und konnte keine gezeitete Runde mehr setzten. Der Neuseeländer musste also von Startplatz 24 aus ins Rennen gehen. Im Superpole Shootout legte da Costa den Grundstein für seinen späteren Rennsieg. Er holte sich die Pole Position vor Maxi Günther, Andre Lotterer, Nyck de Vries, Edoardo Mortara sowie Sebastian Buemi.
Rennen
Der EPrix in Marrakesch sollte zu den ereignisärmeren Rennen der Formula E gehören. Das Event lief dabei völlig ohne Unterbrechungen oder gelbe Flaggen ab. Die wohl energieintensivste Strecke des Kalenders sorgte zumindest noch am Ende für etwas Action auf der Strecke. Polesitter da Costa erwischte einen hervorragenden Start. Der Rest des Feldes reihte sich nahezu ohne Positionsverschiebungen hinter ihm ein. Einzig Lotterer verlor einen Platz an de Vries. In der Anfangsphase setzten sich da Costa und Günther ein paar Sekunden von den Verfolgern ab und der Deutsche machte direkt Druck auf den Führenden. Währenddessen pflügte der auf P11 gestartete Champion Vergne durch das Feld und war nach weniger als 5 Minuten auf P8 vorgefahren.
Nyck de Vries musste sich nach 10 Minuten aus der Spitzengruppe verabschieden. An seinem Auto waren Power Spikes festgestellt worden, wofür er eine Durchfahrtsstrafe erhielt. Vergne überholte in wenigen Minuten erst die beiden Nissan von Sebastian Buemi und Oliver Rowland, bevor er eine weitere Postion gewann als Mortara seinen Attack Mode aktivierte. Kurz vor der Rennhälfte schnappte sich der Franzose auch noch Andre Lotterer und fand sich schon auf einer Podestplatzierung wieder.
Günther konnte da Costa zur gleichen Zeit zwar überholen, aber nicht abschütteln. Der DS Techeetah hatte heute eine enorme Pace und Günther vermutete sofort ein taktisches Manöver seines Kontrahenten, um Energie einzusparen. Knapp 10 Minuten später holte sich der Portugiese seinen zweiten Attack Mode, überholte den BMW von Günther spielerisch und setzte sich direkt ein paar Sekunden ab. Der junge Deutsche musste stattdessen in den Rückspiegel schauen und sich gegen Jean-Eric Vergne verteidigen. 8 Minuten vor Schluss konnte der Routinier tatsächlich vorbeigehen und verteidigte den zweiten Platz in der Folge hart. Bei seiner phänomenalen Aufholjagd von P11 aus, hatte er deutlich mehr Energie als Günther verbraucht und wollte sich ins Ziel retten. Die Taktik ging beinahe auf. Erste zwei Kurven vor Rennende musste er Günther vorbeilassen. Der zwischenzeitlich auf Rang vier liegende Andre Lotterer hatte mit seiner Batterie wohl ebenfalls nicht so gut gehaushaltet und verlor in den letzten zwei Minuten noch vier Plätze.
Antonio Felix da Costa konnte das Rennen hingegen ganz entspannt zu Ende bringen. Er gewann letztendlich mit über 10 Sekunden Vorsprung. Auf Rang vier reihte sich nach einem ruhigen Rennen Sebastian Buemi ein. Der Nissan scheint nicht die Pace für ganz vorne zu haben. Mortara holte für Venturi wichtige Punkte auf einem starken fünften Platz. Auf Platz 6 für tatsächlich Mitch Evans über die Ziellinie. Der Neuseeländer, der von P24 aus gestartet war, hatte exzellent auf seinen Energieverbrauch geachtet, sich langsam durchs Feld gearbeitet und in den Schlussminuten durch die fehlende Power der Konkurrenten profitiert. Siebter wurde Lucas di Grassi, der im Gegensatz zum Teamkollegen Daniel Abt zwar konstant punkten kann, aber für eine Meisterschaft scheint der Audi dieses Jahr einfach nicht schnell genug zu sein. Die Favoriten hierfür heißen Techeetah und BMW.
Da Costa übernimmt die WM Führung mit 67 Punkten. Mitch Evans (56), Alexander Sims (46) und Maxi Günther (44) sind die nächsten Verfolger. In der Teamwertung steht DS Techeetah wieder ganz oben (98), knapp gefolgt von BMW (90). Jaguar (66), Nissan (57) und Co. sind schon weiter abgeschlagen. Der sechste Lauf der Formel E Saison wird in einem guten Monat am 04.04. in Rom stattfinden.
(Bilder: Formula E Media)