Home Motorsport VLN: Analyse 34. DMV 250-Meilen-Rennen

VLN: Analyse 34. DMV 250-Meilen-Rennen

von Flo aus N
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Am Samstag ging der vorletzte Lauf der VLN über die Bühne und es gab gleich mehrere Fragen, auf die man sich eine Antwort erhofft hatte. Die wichtigste Frage war natürlich, ob es eine Entscheidung in der Meisterschaft geben wird, und wenn ja wer davon betroffen ist, da diesmal aufgrund des Wetters alles möglich schien.

Bereits das Zeittraining am Samstag startete unter äußert schwierigen Bedingungen. Es war kalt, nass, neblig und immer wieder kurz aufhellend. Also kurz um, bestes Eifelwetter was für einiges an Spannung sorgen würde, und so kam es auch. Unter den besten 10 Wagen im Zeittraining waren 1x Audi R8 LMS, 2x SLS AMG GT3, 3x BMW Z4 GT3 und 4x Porsche. Dazu kam, dass die Topgesetzten Porsche 911 GT3 R von Manthey nur von den Pos. 11(#88) und 12(#114) ins Rennen gingen. Die Pole holte Chirs Mamerow im SLS mit einer Zeit von 10:10.686 vor dem auftrumpfenden Illbruck Porsche.

Auf P19 folgte dann der Audi TT RS der sein Debüt feierte und sich dank Frontantrieb bei diesen Bedingungen sichtlich wohl fühlte und noch für Furore sorgen sollte. Die meiste Spannung herrschte aber in der SP3, in welcher die Führenden in der Meisterschaft von Black Falcon nur von Pos. 8 und Bonk Motorsport, welches die größten Chancen auf den Titel vor dem Rennen hatte nur von Pos. 9 ins Rennen gingen.
Der Audi TTS in der SP3T, der noch eine kleine Chance auf den Titel hatte, ging jedoch auch nur von Platz 4 in seiner Klasse ins Rennen und somit gingen am Start noch viele davon aus, dass heute keine Entscheidung fallen würde.

Pünktlich um kurz nach 12, ging so die 1. Startgruppe unter feuchten Bedingungen ins Rennen und die große Frage war natürlich, wie sich das Wetter entwickeln würde. Gleich nach dem Start setzten sich Chris Mamerow im SLS GT3 und Frank Stippler im Audi R8 LMS etwas ab und lieferten sich ein sehenswertes Duell. Wie zu erwarten gab es bei diesem Wetter viele Unfälle und so schied der Porsche 911 GT3 um Sabine Schmitz schon in Runde 2 aus, nachdem der Kühler nach einer Kollision kaputt war. In Runde 3, verabschiedete sich dann Audi TTS von Raeder Motorsport aus dem Kampf um die Meisterschaft als er in langsamer Fahrt an die Box rollte und erst 1 Runde später wieder in das Geschehen eingreifen konnte. Da er seine Klasse aber unbedingt gewinnen musste, um noch eine Chance zu haben, war der Traum von der Meisterschaft für das Trio Deegener/Wohlfahrt/Breuer damit vorzeitig geplatzt.

Nach 3 Runden führte somit der Audi R8 vor Chris Mamerow und Michael Illbruck, der eine sensationelle Performance im Illbruck Porsche ablieferte, genauso wie die beiden Live-Strip BMW 330i, die sich immer weiter nach vorne robbten und schon in Runde auf P19 und P20 waren. Dies ging bis in Runde 5 so weiter, aber dann kollidierte der SLS GT3 mit dem Audi R8 und brach sich die Aufhängung. Chris Mamerow konnte sich zwar noch an die Box retten, jedoch war der Schaden nicht mehr zu reparieren und das Rennen folglich für ihn und seinen Teamkollegen Bernd Schneider gelaufen. Der Audi R8 kam glimpflich davon und konnte somit die Führung übernehmen.
Position 2 übernahm somit der Illbruck Porsche mit Michael Illbruck am Steuer, der seinen Platz. aber bald an Lucas Luhr (#114) abgeben musste. Dicht dahinter war der einzig verbliebene SLS GT3 mit Thomas Jäger am Steuer, so dass die ersten 4 nur 2,1 sek. auseinander waren, während Dirk Adort auf Pos. 5 das Geschehen mit 4 sek. Abstand verfolgte.

Derweil führten in der SP3 der #714 Renault Clio vor Olivo/Jurek, ebenfalls im Clio Cup vor Böhm/Leisen/Knechtges die schon auf P3 vorgefahren waren, während Bonk Motorsport nur auf P5 war. Sollte da noch was gehen ?

In der 6. Runde gaben es sich die #114 mit Lucas Luhr und der Audi R8 mit Frank Stippler so richtig und es entbrannte ein sehenswerter Zweikampf, nachdem Lucas Luhr von Pos. 12 ins Rennen ging, mit dem besseren Ende für Lucas Luhr, welcher sich in der Mut-Links im Kesselchen (!!!) bei immer noch nassen Bedingungen vorbeidrücken konnte.

So kam es dann nach 7 Runden zu den ersten Boxenstopps und just in diesem Augenblick kamm bei Start und Ziel die Sonne raus, was natürlich das große Pokern um die Reifen losgehen ließ. Es kamen die #114, (Timo Bernhard übernahm für den Rest des Rennen), die #738 (Christopher Haase übernahm), die #104 (Manuel Lauck übernahm) und die #92 (Jörg Müller danach am Steuer) herein und wechselten alle nicht sondern blieben auf den Intermediates.

Gleich nach der Ausfahrt hatte Timo Bernhard aber große Probleme und konnte keinen Grip aufbauen, so dass er von Christopher Haase überholt werden konnte.
So ging es dann in Runde 8, während sich der Haribo Porsche wieder nach vorne kämpfen konnte und Richard Westbrook für Lance David Arnold auf P2 liegend das Auto übernahm, während der R8 mit Frank Stippler immer noch nicht herein kamm und erst in Runde 9 zum Service in die Box abbog und Marc Basseng das Volant übernehmen durfte.

In Runde 10 drehten aber die #114 mit Timo Bernhard richtig auf und fuhr mit 9:59,844 die schnellste Runde und war somit unter 10 min., während sich die #88 an den führenden SLS GT3 ransaugte und nur noch 8 sek. Rückstand hatte, da er eine 9:49,937 fahren konnte.

Als dann ab Runde 11 die Strecke leicht abtrocknete, war es auch um den führenden Christopher Hase geschehen und Richard Westbrook krallte sich P1, während Timo Bernhard nun richtig aufdrehte und eine 9:38 hinlegte und somit nur noch 1,7 sek. hinter der führenden #88 auf P3 war. Die eigentliche Überraschung waren die schon angesprochenen Live-Strip BMW aus der SP5 welche auf P9 und P10 lagen !

In Runde 12 ging dann der Reifenpoker in die nächste Runde, da es immer mehr aufhellte und die #88, #99 und die #114 an die Box kamen und auf Slicks wechselten, während der SLS GT3 und der Audi BMW Z4 GT3 mit Jörg Müller nicht abbogen und somit die Führung übernahmen, während sich der Illbruck Porsche immer noch auf den ausgezeichneten 4. Rang hielt.

In der 13. Runde führte in der SP3 führte mittlerweile die #701 während der BMW des Black Falcon Teams auf Pos 5 lag und somit hinter dem Z4 von Bonk Motorsport welcher P4 hatte zurückgefallen war. Dies war auch jene Runde in welcher Marc Basseng einen kapitalen Abflug im Kesselchen fabrizierte, den er aber unbeschadet überstand. Dass dies nicht der einzige schwere Abflug war, zeigte der Parkplatz neben dem Kesselchen, da dort mittlerweile neben dem Audi auch noch 4 BMW standen. Jedoch wurden alle Fahrer als Ok gemeldet und so hat es keine schwereren Verletzungen gegeben.
Der führende SLS AMG GT3 drehte nun richtig auf und zeigte mit einer 9:24,565 auf Intermediates was möglich war.

Als dann in Runde 14 wieder Regen einsetzte konnten die Porsche #114 und #88 ihre Strategie völlig durch den Schornstein jagen, denn sie waren ja mit Slicks unterwegs und durften nun wieder auf Intermediates wechseln, nachdem Timo Bernhard in der vorherigen Runde eine glatte Minute verloren hatte. Noch schlimmer erwischte es allerdings den Illbruck Porsche mit dem sensationellen Manuel Lauck, welcher im Bereich Metzgesfeld in langsamer Fahrt gesichtet worden war, so dass er das Rennen abhacken konnte. In jener Runde bog auch der Audi TT RS in die Box ab und wechselte auf Regenreifen, nachdem er sich schon auf P15 vorgefahren hatte!
So bot sich zu Beginn der 15 Runde folgendes Bild:

1. #738 (Christopher Haase) 1 Stop
2. #88 (Richard Westbrook) +1:31,832 2 Stops
3. #92 (Jörg Müller) +1:49,832 1 Stop
4. #110 (Oliver Kainz) +3:05,280 1 Stop
5. #114 (Timo Bernhard) +3:15,281 3 Stops

Der beste Cup-Porsche war derweil auf P7 vorgefahren und der TT RS schon auf Position 9 im Gesamtklassement !

In der 15. Runde bog der SLS GT3 sofort in die Box ab um Regenreifen zu nehmen (Thomas Jäger nun wieder am Steuer), da es stärker regnete und die Zeiten weder über 10 min waren und auf P3 wieder ins Rennen zurückkehrte. Jedoch wurde bei diesem Stopp trotz laufendem Motor an dem Wagen gearbeitet, was laut Reglement verboten ist und in der Vergangenheit schon zu einigen saftigen Strafen durch die VLN geführt hat. Dass es aber dazu nicht kam, zeigt welchen Status die Werke haben.
Somit übernahm Mitte der Runde die #92 die Führung, nachdem er zuvor über 18 sek. Rückstand aufholen konnte und die #88 somit wieder auf 2 lag. Jedoch konnte er diese Position nicht lange halten, da bald ein technischer Defekt von der #88 in der Fuchsröhre vermeldet worden wurde.
Am Ende der Runde kam auch dann Jörg Müller an die Box um Regenreifen zu nehmen, was dafür sorgte dass der SLS GT3 AMG mit Thomas Jäger wieder die Führung übernahm, während Timo Bernhard nun eine 9:47,262 fuhr und somit auf 1:04 min rankam, gefolgt von Geord Weiss der nur 1 sek. dahinter war. Eine sehr beachtenswerte Leistung für den Wochenspiegel Porsche der ja nicht mit Profis besetzt ist. 40 sek, dahinter folgte dann Dirk Adorf in der #92.
Im Kampf um die Meisterscahft hatte sich in der SP3 inzwischen einiges getan, so konnte Bonk Motorsport Platz 2 übernehmen und war dicht am Führenden (7,2 sek. Abstand) der Klasse (Olivo Janek) dran, während Alex Böhm im Black Falcon BMW auf P4 war. Sollte Bonk nun P1 erringen, war der Titel so gut wie sicher.

In Runde 19 war es dann auch so weit und Bonk Motorsport mit dem Duo Wolf Silvester/ Mario Merten übernahm die Führung in der SP3 und der Titel war greifbar nahe, da Black Falcon ja unbedingt gewinnen musste.
Derweil konnte Timo Bernhard den Rückstand auf die #738 auf 40 sek. verkürzen, jedoch war klar dass Arno Klasen noch ans Steuer musste, da jeder gemeldete Fahrer auch fahren muss. Auf Pos. 3 lag derweil der Werks-Z4 mit Dirk Adorf am Steuer und mit 2 min Rückstand.

In Runde 20 blieb es an der Spitze zwar unverändert, jedoch konnte sich Black Falcon auf Pos. 3 in der SP3 schieben und es waren noch gute 25 min zu fahren, es war also noch alles möglich im Kampf um die Meisterschaft.
Auf P5 sind derweil die Gebrüder Busch im besten Cup-Porsche vorgefahren, wo sie sich auch bis zum Ende halten konnte, wohingegen der beste Live-Strip BMW auf P13 im Gesamtklassement ins Ziel rollte.

In Runde 21 wurde der Regen immer stärker und Timo Bernhard konnte den Abstand nochmals verkürzen und war nur noch 9sek. hinter Thomas Jäger auf P2. Auch die #92 hatte nochmals aufgeholt und war somit 90 sek. zurück und hatte Platz 3 sicher. In dieser Runde musste sich aber ein weiteres starkes Team verabschieden, nämlich die Corvette eingesetzt von Kissling welche im Bereich Fuchsröhre einen Technischen Defekt hatte und immer unter den Top 10 gelegen hatte.

In Runde 22 wurde das Rennen dann abgebrochen und es herrschte anfangs großes Rätselraten und Angst, ob nicht ein oder mehrere schlimme Unfälle passiert sind. Der Abbruch erfolgte allerdings nicht aufgrund eines Unfalles, sondern aufgrund von Hagel welcher im Bereich Hocheichen niederging und die Sicherheit massiv beeinträchtigte. Der Abbruch war somit bei guten 10 Minuten auf der Uhr absolut richtig und es wurde daher das Ergebnis aus Runde 21 gewertet. Der fällige Fahrerwechsel der #114 war somit auch hinfällig und man konnte Platz 2 behalten. Der TT RS erreicht am Schluss P8 und war in der Schlussphase sogar schneller als der SLS AMG GT3 unterwegs. Da kann man nur Hut ab sagen und allen Beteiligten gratulieren.

Nun aber zum wichtigsten: Dem Kampf um die Meisterschaft:

Nachdem Bonk Motorsport kurz zuvor die Führung in der SP3 übernommen hatte, war man in der Lage diese zu verteidigen und einen weiteren Sieg in der Klasse einzufahren. Da sie nun mit 77,52 Punkten über 1 Punkt mehr haben als Black Falcon, liegen sie uneinholbar in Front und haben den Titel damit gewonnen. Glückwunsch an das beste Team in dieser Saison.

Es gewinnt somit der SLS mit Thomas Jäger/Christopher Haase, vor dem GT3R mit Timo Bernhard/Arno Klasen/Lucas Luhr von Mahtey, sowie dem #92 Z4 GT3 von BMW mit Jörg Müller und Dirk Adorf. Die Top 5 komplettieren der Wochenspiegel Porsche und der 911 Cup von den Busch-Zwillingen. Auf P6 landete das 2. Auto von Black Falcon, der Audi R8 LMS mit Vater und Sohn Breslin, welche auch unaufällig aber solide nach vorne fahren konnte.

Hier
gibt es das komplette Endergbnis des 9. Laufes.

Der letzt Lauf, das sogenannte „Schinkenrennen“ wird am 30.10 ausgetragen und man darf davon ausgehen dass der Abschluss der Saison sicher wieder sehr hochkarätig besetzt sein wird und sich auch ähnlich spannend entwickeln wird.

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1 Kommentare

Gok 19 Oktober, 2010 - 22:35

Die „Zusammenfassung“ des Rennen gibt es am Samstag um 9:45 auf Sport1. Die Zusammenfassung vom letzten Rennen läuft schon um 8uhr am Samstag am 5 November.
Danke an Flo aus N für die tolle Berichterstattung über die VLN.Schade das sie noch nicht einmal ein Stream anbieten wie bei den 24h.

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