Darlington Raceway (1,366 Meilen, Intermediate, Egg-shaped) in Darlington, South Carolina
Der Darlington Raceway atmet pure Tradition, denn er ist nach dem Martinsville Speedway die Strecke, welche sich bisher am zweitlängsten im NASCAR-Kalender halten konnte. Das sehr ungewöhnliche Oval in South Carolina wurde zwischen 1949 und 1950 gebaut und veranstaltet seitdem mindestens ein Cup-Rennen pro Jahr. Die ungewöhnliche Ei-Form geht auf die Besitzverhältnisse des umgebenden Landes zurück, dessen Eigentümer seine Fischteiche lieber behalten wollte, als einer Rennstrecke Platz zu machen. Ursprünglich war ein ähnliches Layout wie das des Indianapolis Motor Speedways angedacht, doch eine Seite des Ovals musste daraufhin schmaler gebaut werden. So erhielt der Darlington Raceway zwei verschiedene Turns, welche sich ebenfalls in ihrer Kurvenüberhöhung unterscheiden.
Die Strecke ist 1,366 Meilen lang und beherbergt maximal 65.000 Zuschauer, die Ausbaukapazitäten sind wegen nebenliegender Teiche (andere als damals) und einer angrenzenden Autobahn stark eingeschränkt. Turn 1 und 2 haben ein Banking von 25° und einen Kurvenradius von 183m, während Turn 3 und 4 23° steil sind und einen Radius von nur 160m aufweisen. Die beiden Geraden sind bei einer Länge von 375m zwar exakt gleichlang, weisen aber mit 3° (Zielgerade) und 2° (Gegengerade) ein unterschiedliches und extrem niedriges Banking auf. Das Oval in den Südstaaten hält außerdem noch ein paar Rekorde: Zum einen fand hier 1950 das allererste 500-Meilen-Rennen der NASCAR statt, neun Jahre vor dem ersten Daytona 500. Zum anderen fand es auf dem ersten komplett asphaltierten Oval statt.
Die unterschiedlichen Kurven machen eine gute Abstimmung ähnlich wie in Pocono schwierig, entweder liegt das Auto in Turn 1 und 2 ordentlich oder eben in den beiden anderen Turns. Der Übergang auf die Geraden von mehr als 20° auf fast 0° sorgt im Kurvenausgang auch gerne mal für einige Mauerkontakte, weil die einzig schnelle Linie in Darlington zudem genau an der Mauer entlang führt und man den Wagen eben nicht perfekt auf alle Kurven abstimmen kann. Diese Berührungen finden hier weit öfter statt als anderswo, weswegen die entstehenden „Lackschäden“ als Alleinstellungsmerkmal auch gerne „Darlington Stripes“ genannt werden. Die langgezogenen schwarzen Striche an der Außenmauer hören auf denselben Namen und machen das Oval zur „Lady in Black“.
Das legendäre erste 500-Meilen-Rennen fand von 1950 bis 2004 traditionell am Labor Day statt und hatte die Bezeichnung „Southern 500“. Seit 1957 gab es jährlich sogar ein zweites Rennen in Darlington, welches in der Distanz allmählich von 300 auf ebenfalls 500 Meilen gestreckt wurde. Im Zuge einer Kalenderänderung 2005 zugunsten eines zweiten Texas-Rennens fiel das Southern 500 unten durch und das Mai-Datum blieb der einzige Termin des Jahres. Seit der ehemalige Sponsor Dodge 2009 seinen Hut nahm, konnte das Rennen zumindest wieder als Southern 500 stattfinden, wenn auch nicht am gewohnten Termin. Erst in der Saison 2015 kehrte das „Southern 500“ wieder zum klassischen Termin am Labor-Day-Weekend zurück. Noch zwei weitere Darlington-Fakten: Zum einen wurden Ziel- und Gegengerade im Rahmen eines früheren Umbaus vertauscht und zum anderen bekam die Strecke 2007 ein neues Asphaltband. Dabei wurde GPS-Technik eingesetzt, um möglichst nichts am Originalcharakter zu verändern – was laut Fahrermeinungen auch geglückt ist.
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