Kentucky Speedway (1,5 Meilen, Intermediate, Trioval) in Sparta, Kentucky
Der Kentucky Speedway ist ein typisches 1,5-Meilen-Oval – ein sogenannter Cookie-Cutter. Diesen Namen gibt man den generischen Intermediate-Ovalen gerne, um damit ihr untereinander ziemlich ähnliches Aussehen zu unterstreichen: ausgestanzt wie mit einer Ausstechform für Weihnachtsplätzchen. Das Oval in Sparta, Kentucky kommt dabei dem gleichaltrigen Kansas Speedway am nächsten, da er mit 14° in den Kurven und 8-10° auf der Zielgeraden nur ca. ein Grad weniger überhöht ist als sein Bruder im Mittleren Westen. Die Gegengerade kommt immerhin noch auf ein überschaubares Banking von 4°, ebenso ein Grad weniger als in Kansas.
Gemeinsam mit den beiden Intermediate Ovalen wurde 2001 auch der Chicagoland Speedway als letztes Mitglied der Drillinge dieser Zeit fertiggestellt. Man kann die etwas unterschiedlichen Ovale gerne in einer Gruppe zusammenfassen, denn bisher lieferte immerhin Chicagoland die besten Vergleichswerte für Kansas. Doch nur die letztgenannten Geschwister bekamen 2001 einen Platz im frisch erweiterten Kalender des Sprint Cups, während der Kentucky Speedway vorerst mit jeweils einem Rennen der Trucks sowie der Nationwide Series vorliebnehmen musste. Dazu kam es vermutlich, weil die NASCAR-eigene International Speedway Corporation (ISC) sich für den Bau der beiden anderen Intermediate-Ovale verantwortlich zeigte, während Kentucky sich im unabhängigen Privatbesitz befand.
Owner Jerry Carroll war gar nicht damit einverstanden, dass sein Speedway keinen Platz im Sprint Cup erhalten hatte und zog kurzerhand vor Gericht. Nach etlichen Jahren endete dieser Rechtsstreit 2008 mit einer Niederlage von Carroll, welcher NASCAR die vermutlich offensichtliche Kartellbildung nicht ausreichend nachweisen konnte. Die letzte Möglichkeit, doch noch an einen Termin im Kalender zu kommen, bot zu diesem Zeitpunkt ein Verkauf an das ISC-Konkurrenzunternehmen Speedway Motorsports Inc. (SMI) von Rennstrecken-Magnat Burton Smith. Ein erhoffter Platz für die Saison 2009 ließ sich damit jedoch nicht mehr realisieren und schnell wurde außerdem klar, dass Smith wohl eines seiner Rennen auf einer SMI-Strecke für Kentucky opfern würde müsse.
Mitte 2010 gab man dann bekannt, dass der nicht mehr regelmäßig ausverkaufte Atlanta Motor Speedway eines seiner Daten verlieren würde, um Kentucky ein Rennen im Sprint Cup zu ermöglichen. Im Zuge der Vorbereitung auf dieses Premieren-Event erweiterte SMI die Zuschauerkapazität des Ovals noch einmal von 66.000 auf 107.000 Plätze, welche tatsächlich nur neun Tage vor dem Rennen als ausverkauft gemeldet werden konnten. Die erste Veranstaltung des Sprint Cups auf dem Kentucky Speedway wurde übrigens gleich als Triple-Header geplant, mit Nationwide Series und den Trucks im Schlepptau.
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