Der Podcast diesmal in schwarzweiß, wir trauern um Justin Wilson. Dessen tragischer Unfall in Pocono bringt uns naturgemäß zum Thema Sicherheit, wir diskutieren Aero-Pakete, geschlossene Cockpits und warum man „Freak Accidents“ nie ganz vermeiden wird können. Das Formel 1 Rennen in Spa war eher von gepflegter Zurückgelehntheit geprägt, man redete sehr viel über Reifen. Das DTM-Urteil ist gesprochen, nun ja. Das WEC-Rennen auf dem Nürburgring steht nach längerer Pause auf dem Programm, wir versuchen uns an einer Einschätzung der Lage nach Le Mans und der daruf folgenden traditionellen Neujustierung der Equivalence of Technology.
Mit dabei diesmal Don (DonDahlmann), Thomas (ThomasB), Flo (FloAusN) und Andi (argl).
Die verminderte Audioqualität bitten wir zu entschuldigen, wir sind einer Lösung diese Problems auf der Spur.
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5 Kommentare
Moinsen, mit der verminderten Audioqualität kann ich über Lautsprecher leben. Woran Ihr was machen müsst, sind diese laut saugenden Atemgeräusche. Die machen, dass ich Euch nicht mehr über Kopfhörer genießen kann und es selbst über LS schwer fällt.
Hi Lars,
ich nehme das mal so hin, leider sind meine Hände gebunden. Das ganze läuft über eine Skype-Konferenz und ich bekomme nur einen fertigen Mix aller Teilnehmer aus dem Skype raus. Dazu kommt, dass natürlich nicht jeder ein professionelles Headset besitzt und wir da mit den üblichen relativ günstigen Produkten vorliebnehmen müssen.
Ich werde alle ermahnen, ihr Mikrofon aus dem Nasenluftstrom zu biegen und sich bei längeren Pausen stummzuschalten. Eine Skype-Alternative mit Mehrkanal-Support steht langfristig sowieso an, das gibts aber so noch nicht fertig von der Stange.
Danke trotzdem für das Feedback, wenns nur mehr um die Audioqualität geht, dann gibts ja inhaltlich nix zu kritisieren ;)
Zu dem Reifenplatzer von Vettel:
Das sehe ich nicht so wie ihr im Podcast. Pirelli hat die Garantie für 40 Runden herausgegeben, Vettel ist zumindest so gefahren, dass es keine Strafe nach sich zog. Irgendetwas läuft also falsch. Entweder man verpasst den Strecken nicht solche Curbs, dass so etwas passieren kann. Oder man macht die Fahrer darauf aufmerksam, dass man die Kurve so nicht durchfahren kann und bestraft das im gegenteiligen Fall. Oder man baut Reifen, die das dann für die angegebene Rundenanzahl aushalten (falls das möglich ist). Aber einfach zuzusehen und warten bis das Ding dann platzt, finde ich auch seitens der FIA keinesfalls in Ordnung.
DIe Durchsetzung der Track Limits ist auf manchen Strecken ja echt ein Problem, und Spa steht da ganz vorne. Warum zB in Silverstone die White-Line-Regelungen konsistent durchgesetzt wurden und in Spa dann doch wieder nicht, ist mir ein Rätsel. Und Vettel ist ja wie einige andere in der Eau Rouge ständig auf der anderen Seite der eh schon breiten Curbs gefahren.
Die „Garantie“ von Pirelli kann eigentlich nur für die anfangs installierten Wurst-Curbs in der Eau Rouge gegolten haben, wo man dann eben auf der korrekten Seite der Bgrenzungen bleibt. Dann hätten die Reifen wohl auch noch ein paar Runden gehalten.
Die FIA hat doch auch noch nie jemanden reingeholt weil die Reifen zu alt waren, da würde auch noch ein ganz anderes Fass aufgemacht IMHO. Ich bleibe dabei, der Ausbruch von Vettel war übertrieben und zum guten Teil von seiner Frustration über die abgeschriebene WM getragen.
zum Thema IndyCar:
Kurzfristig wurden nur die Bleche am Unterboden entfernt, um wie richtig gesagt dem enormen Abtriebszuwachs entgegenzusteuern. Die Löcher im Unterboden waren schon länger im Gespräch, diese wurden im Sommer 2014 in Pocono mit dem Dallara-Kit zur Datensammlung getestet. Der Plan hierzu war natürlich auch in Hinblick auf die Aero-Kits die Reduzierung des Abtriebs, aber vor allem die Verbesserung Sicherheit durch Verkleinerung der Unterbodenfläche und damit verbundene schlechtere Flugeigenschaften bzw. Verhinderung des Aufsteigens der Autos. Laut Derrick Walker wären die Löcher im Unterboden diese Saison auch ohne die Aero-Kits bzw. bei Benutzung der Dallara-Kits eingeführt worden.
Derrick Walker ist (in paar Tagen „war“) seit Mai 2013 IndyCar-Rennchef, also der Häuptling in Sachen Renngeschehen, Technik, Sicherheit usw. Er hat die Idee der Aero-Kits weiter- und eingeführt, in Interviews hat er diese immer befürwortet.
Zu seinem Abschied ist ja die Rede von „he lost the paddock“. Es führten einige Ereignisse diese Saison zu dem Vertrauenverlust in ihn:
– Michael Andretti kritisierte die zusätzlichen Kosten der Aero-Kits und dem gegenüber nicht vorhanden Wert für die Serie
– nach den Vorfällen in Indy und der kurfristigen Änderung für die Qualifikation und mangelhaften Kommunikation dazu, hat er sich den Unmut des Honda-Lagers zugezogen (Honda hatte zudem nach Indy die Vertragsverlängerung mit der Serie erstmal auf Eis gelegt)
– er hat in der Rennleitung mitgearbeitet, somit war er an den Kontroversen mitbeteiligt u.a. der nachträgliche Bestrafung von Helio für Startunfall beim Indy GP in Form von Punktabzug, der später nochmal reduziert wurde oder die ausbleibende Strafe für Rahal nachdem Boxenstopp in Fontana
– die Nichtbeachtung der Einwände der Fahrer und das stattgefundene Racing in Fontana durch Beibehaltung der Aero-Spezifikationen vor allem beim Penske-Team (Kritik durch Tim Cindric, Montoya und Power)
Prinzipiell kann man sagen die Teambesitzer haben noch immer eine gewisse Macht z.B. bei der Entlassung vom damaligen Serienchef Randy Bernard, an der sie ihren Anteil hatten.
Derrick Walker hatte sich gegen Packracing ausgesprochen als der Wunsch danach von Texas Motor Speedway Chef Eddie Gossage aufkam (zeitlich kurz vor dem Texas-Rennen), aber eben nicht nach dem Rennen in Fontana. Die ausbleibende Änderung im Aero-Paket für Fontana ging auf seine Kappe, ob es dazu eine Anweisung von höherer Ebene durch Mark Miles oder Hulman & Co. gab weiß ich nicht, habe ich nichts darüber gelesen, will aber auch nicht ganz ausschließen, ist eben Spekulation.
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