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Wir sprechen über die Formel 1 und die mittelfristige Zukunft derselben, die BTCC, ganz allgemein über modernen Motorsport, das Geld und die Zukunft sowie die WTCR.
Mit dabei sind Don, Flo, Kristian, ThomasB, Phil und Andi.
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3 Kommentare
Moin! Bin gerade bei der Hälfte der Sendung .
Zur Zukunft der F1 meine Ideen für 202x:
Das GRUNDPROBLEM ist zu wenig Racing / Entertainment / Spannung für die Zuschauer. Die Fahrer müssen eine Chance bekommen, „heldenhafte“ Leistungen zu vollbringen, ohne sich in Lebensgefahr zu bringen, noch mehr Motorleistung oder noch schnellere Rundenzeiten helfen da nicht.
Viele Positionskämpfe und erfolgreiche Überholvorgänge oder cool verteidigte Plätze machen Rennen spannend.
Das Hauptproblem liegt dabei in meinen Augen beim Auto, daher muss dort dringend was verändert werden und zwar auch gerne radikal.
Die Aerodynamik ist offensichtlich zu komplex, also muss da eine andere Philosophie eingeführt und der Entwicklungsspielraum samt den damit verbunden Kosten eingeschränkt werden.
NEUES AUTO 202X in den grundsätzlichen Abmessungen / Reifenabmessungen wie jetzt.
Grundsätzliche Heck-Gestaltung vielleicht eher wie die Formel-E für 2019. Stichwort aus der Sendung: „Mehr Leistung als Abtrieb“
=> Aeroscreen statt Halo (Modell wie IndyCar)
=> Flügel verkleinern, vorne die Breite nur noch bis zur Innenseite der Felgen.
=> Flügel müssen mit einer senkrechten planen Seitenplatte abschließen,
=> Diffusor darf etwas wirksamer werden,
=> Hauptsächlicher Abtrieb über Unterboden/Diffusor. Der Gesamtabtrieb muss deutlich (30%) reduziert werden.
=> Alle sonstigen Aeroflächen (Bargeboards eetc. sofern überhaupt noch erlaubt) müssen eine umlaufende geschlossene Form haben, Schlitze, Zacken etc. werden verboten.
=> Unterboden muss eine komplett geschlossene Fläche sein, Schlitze, Löcher etc. gibt es nicht.
=> pro Saison darf nur EIN Satz Flügel eingesetzt werden, Anpassungen für Highspeed oder Downforce-Strecken erfolgt über Anstellwinkel . Falls ein Team die Konstruktion verhaut, darf einmalig auf ein neues Modell umgebaut werden. Dafür gibt es dann z.B. 5 Plätze Rückversetzung im Starting Grid und die Saison muss mit diesem Modell zu Ende gefahren werden.
Diese strikte Regelung erscheint mir nötig, denn wenn da beispielsweise drei Varianten pro Saison zugelassen werden, wird während der Saison vermutlich mit erheblichem Aufwand weitergetestet.
=> Musterauto wird nach den neu entworfenen Regeln als Modell entwickelt, hinsichtlich der Aero-Eigenschaften hinter dem Auto mit einem aktuell als hinsichtlich der Überholmöglichkeiten unkritischen Fahrzeug (LMP1 oder DPi?) verglichen. Ggf. erforderliche Anpassungen fließen in das abschließende Reglement ein.
==> REIFEN in Richtung weich / Qualifing-Reifen. Die jetzigen Hypersoft erscheinen immer noch zu beständig.
=> Ziel: 2-3 Reifenwechsel pro Auto pro Rennen.
==> Motor würde ich prinzipell auf der gleichen Basis belassen. Limit für Motoren/Getriebe wie jetzt. Das ist entwickelt und fertig.
=> Teams dürfen ab dem Qualifing nur noch drei im Training herausgefahrene Modi benutzen „Endurance“, „Racing“ und „Attack“.
=> 120 sec. Boost-Modus im Rennen.
=> Anzeige des aktuell vom Fahrer gewählten Motormodus durch Leuchte/Display an der Motorabdeckung / Einlasshutze .
=> Jeder Motorhersteller wird verpflichtet Teams mit Motoren auszustatten, bei ungleicher Verteilung muss der kleinste Anbieter liefern.
=> Standard-Motorpreis wird von FIA vorgegeben.
STANDARDISIERUNG
Privatteams dürfen Vorjahreschassis von Werksteams eine zweite Saison weiterverwenden, da Motorformat stabil bleibt dürften zumindest ab der 2. Saison im neuen Format auch neue Teams hinzukommen, wenn die Kosten kalkulierbar und etwas geringer sind. Bei gerechterer Verteilung der Gelder sollten dann wieder volle Felder mit 24 (oder 26?) Wagen möglich werden.
VERANSTALTUNGSFORMAT
Würde ich insgesamt unverändert lassen.
=> Quailifing nicht ändern, das passt so für Fans, Teams und TV-Anstalten. Experimente waren alle schlimm.
=> Rennen so lassen wie jetzt, andere Startaufstellung (dreihreihig, reverse-grid, whatever) birgt Sicherheitsrisiken und ist für Gelegenheitszuschauer verwirrend.
ZUSÄTZLICH am Wochenende ein Sprintrennen für alle F1- und eingeladene F2-Fahrer(innen):
Freitags 45 Minuten freies Training, Samstag Sprintrennen mit zugelosten Autos.
Welches Auto?
Gerne wechselnd, je nach dem, was ggf. vor Ort sinnvoll ist.
Generell gibt es ein Trackday-Autos wie Radical, in den USA dann vielleicht ein Rennen mit Teslas, in Silverstone vielleicht Ginettas aus dem Cup und in Deutschland vielleicht Porsche Cup-Autos, AMGs oder BMW M8.
Das müssen keine „Hypercars“ sein, sondern die Fahrer sollen ihre Qualitäten zeigen können. Attraktiv für F1-Hinterbänkler und Nachwuchsfahrer. So etwas feuert die Emotionen an und gibt auch bisher unbekannten Leuten eine Chance. Naja und die F1-Stars wollen sich im Zweifeln auch nicht vom F2-Fahrer abbügeln lassen – da sollte echtes Racing entstehen, so dass die Zuschauer an der Stecke Spaß haben und auch tolle Bilder für den Bildschirm entstehen sollten.
Die BMW M1-ProCars kommen nicht wieder, aber die Grundidee ist immer noch gut. Klar blocken die Hersteller, aber wenn da jeder etwas durch die Stellung von Fahrzeugen etwas beitragen kann, sollte es wieder ok sein. Und insgesamt steigern sie die Attraktivität der gesamten F1, was ihnen ja auch selbst wieder zugute kommt.
GRUNDSÄTZLICHES
Die Ausschüttung der Gelder muss für die kleinen Teams besser werden.
Die Macht der Teams bei Entscheidungen muss unbedingt zurückgeschraubt werden. Technische „Beratung“ gerne, aber die Entscheidung wird zentral von der FIA in Abstimmung mit Liberty getroffen.
Wer das nicht mag, soll eben wegbleiben. Ferrari wird am Ende blöd dastehen, wenn sie sich der Herausforderung nicht stellen und sich in die Schmollecke zurückziehen. Eine der F1 vergleichbare Plattform wird sich kein zweites Mal herstellen lassen. Wer will denn eine „Piratenserie“ sehen, die für Mercedes/Ferrari maßgeschneidert ist und die gleichen eher öden Rennen liefert, während die „echte“ F1 mehr Spaß macht?
Viel Text, sorry! Aber ich will mehr Racing, gerade weil ich die BTCC hier nicht einfach so sehen kann ;-)
Wow :)
Das übersetzen wir und schicken es an die FIA.
Die Idee mit der Verwendung eines Vorjahreschassis für neue Teams finde ich auch spannend. Das könnte mehr Teams in die Serie bringen.
Merci!
… und vielen Dank für die schönen Sendungen! Die Arbeit an der Tonqualität ist sicher eine gute Idee, vor allem, weil ich die Diskussionen des Racingblog-Teams viel gehaltvoller empfinde als bei einem (hust) anderen ((hust) deutschsprachigen Motorsport-Podcast empfinde.
Gerne so weitermachen :-)
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